Bronwyn Jameson
Vergleich sicher nichts wissen wollten.
Sie hörte Schritte und wandte sich schnell um. Eine zierliche Frau mit weißblondem Haar und in einem schwarzen Kleid kam auf hohen Absätzen die Treppe vom ersten Stock heruntergestöckelt. Als sie Kimberley sah, weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen, und sie setzte ein strahlendes Lächeln auf. Keine Frage, sie hatte Kimberley erkannt.
„Ich bin Jessica Cotter, die Geschäftsführerin“, sagte sie, als sie die unterste Stufe erreicht hatte. „Willkommen bei uns.“
„Ich bin Kimberley Blackstone, wie Sie wahrscheinlich schon vermutet haben.“
Jessica nickte. „Ja. Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr, aber wir sind mal zusammen zur Schule gegangen, wenn auch nicht in dieselbe Klasse.“
„Doch, ich erinnere mich. Entschuldigen Sie, dass ich Sie hier so überfallen habe. Aber ich bin noch nie in einem der Blackstone-Geschäfte gewesen. Und als ich hier vorbeikam, musste ich einfach hereinkommen.“
„Das ist gut, denn dieser Laden hier ist unser ganzer Stolz. Mit ihm wurde die Kette vor etwa zehn Jahren eröffnet. Wenn es Ihnen recht ist, führe ich Sie ein wenig herum?“
„Aber nur, wenn ich Sie nicht von Ihrer Arbeit abhalte.“
„Keineswegs. Gibt es etwas Spezielles, was Sie sich gern ansehen möchten?“
„Im Schaufenster habe ich diesen schönen Anhänger gesehen. Den mit Perlen und Diamanten. Wurde er von einem Ihrer Hausdesigner entworfen?“
„Ja.“ Jessica nickte. „Von Xander Safin. Seine letzte Kollektion ist einfach hinreißend. Thema: die Begegnung von Erde und Meer. Deshalb auch die Verarbeitung von Diamanten aus unserer Janderra-Mine und den seltenen farbigen Perlen in einem Stück.“
„Wenn man von dem Anhänger auf seine anderen Arbeiten schließen kann, muss seine Kollektion ein Erfolg werden.“
Jessicas hübsche braune Augen leuchteten auf. „Ich hoffe es. Kommen Sie doch mit nach oben. Da kann ich Ihnen noch mehr von ihm zeigen.“
Länger als eine Stunde beugten sie sich über die schönsten Schmuckstücke der verschiedenen Designer und bewunderten Schliff und Fassungen der unterschiedlichen Arbeiten. Wobei sich herausstellte, dass Jessica und Kimberley einen ziemlich ähnlichen Geschmack hatten.
Obgleich sie es behauptet hatte, konnte sich Kimberley nur vage an Jessica erinnern. Sie musste ein paar Jahre jünger sein, wahrscheinlich Mitte zwanzig. Erstaunlich, dass sie dann schon die Leitung eines solchen Ladens innehatte. Aber es war klar, dass die junge Frau viel von Schmuck verstand und ihren Beruf leidenschaftlich liebte.
Eine verwandte Seele, dachte Kimberley. Mit so jemandem könnte sie gut zusammenarbeiten, falls sie zu Blackstone zurückkehrte.
„Haben Sie auch mit der Gala im Februar zu tun?“, fragte sie.
Jessicas Lächeln wirkte etwas aufgesetzt, als sie antwortete: „Ja. Ich habe mit Ryan … ich meine … Mr. Blackstone zusammengearbeitet. Dieses Jahr können wir besonders schöne Kollektionen ausstellen. Kommen Sie auch?“
Gute Frage. Kimberley wusste selbst nicht, ob sie noch hier sein würde oder wieder zu Hammond zurückgekehrt war. In dem Fall würde man sie sicher von der Einladungsliste streichen. „Ich hoffe, ich werde eingeladen“, sagte sie ausweichend.
„Aber sicher! Das Ganze war doch ursprünglich Ihre Idee! Selbstverständlich bekommen Sie eine Einladung zu diesem Jubiläum.“
„Gut, ich verlasse mich auf Sie.“ Kimberley musste über den Eifer der jungen Frau lächeln. „Denn ich möchte die Kollektion von Dani Hammond zu gern sehen.“
„Darauf können Sie sich auch jetzt schon freuen. Dani hat ein ganz besonderes Talent, in ihren Arbeiten die Steine zum Leben zu erwecken.“
„Sie haben nicht zufällig etwas von ihr da?“
„Nein, leider nicht. Die Sachen für die Show sind unter strengem Verschluss, und Ryan würde mir den Kopf abreißen, wenn ich sie irgendjemandem zeigen würde.“ Entsetzt riss sie die Augen auf, als ihr klar wurde, was sie da gerade gesagt hatte. „Entschuldigen Sie, ich wollte nicht den Eindruck …“
Kimberley lachte. „Lassen Sie nur. Ich kenne meinen Bruder gut genug und weiß, dass Sie mit Recht vorsichtig sind. Aber könnte ich mir vielleicht den Anhänger im Schaufenster etwas genauer ansehen? Diese Arbeit von Xander Safin?“
Jessica war sichtbar erleichtert. „Ja, selbstverständlich. Ich hole ihn sofort.“
Eine Minute später war sie wieder da und hielt Kimberley die Kette an. „Wie für Sie gemacht“, sagte sie und
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