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Bronwyn Jameson

Bronwyn Jameson

Titel: Bronwyn Jameson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: deine Küsse ... unwiderstehlich Deine Lippen
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langen Flur hinunter.
    Ryan führte Kimberley in die andere Richtung. Sie fühlte, dass er sie aufmerksam von der Seite her ansah.
    „Ich gebe zu, dass ich nicht damit gerechnet habe, so viele alte Kollegen zu sehen“, sagte sie.
    „Warum denn nicht? Hast du geglaubt, wir hätten sie alle mit unseren üblen Geschäftspraktiken vertrieben?“
    Kimberley lachte. „Nein, nicht ganz. Wahrscheinlich habe ich gedacht … ach, ich weiß eigentlich auch nicht, was ich erwartet habe.“
    „Unsere Mitarbeiter haben großen Anteil an dem Erfolg des Unternehmens. Und wir sind sehr stolz auf unser gutes Betriebsklima.“
    Vor ihnen lag der Konferenzraum, und sie betraten das geräumige Vorzimmer. Kimberley fiel sofort auf, dass es sehr geschmackvoll eingerichtet war. Sie wandte sich zu ihrem Bruder um. „Das glaube ich“, ging sie auf seine letzte Bemerkung ein. „Und ich muss dir sagen, dass ich sehr von der Geschäftsführerin des Juweliergeschäfts beeindruckt war. Hast du sie eingestellt? Sie scheint mir sehr jung für so einen Posten zu sein.“
    Ryan hatte bereits die Hand auf der Türklinke zum Konferenzraum. Er drehte Kimberley den Rücken zu, aber sie konnte sehen, wie sich plötzlich seine Schultern versteiften. Dann drehte er sich zu ihr um. „Jessica ist gleich nach der Ausbildung zu uns gekommen. Sie kennt unsere Produkte in- und auswendig und hat es verdient, dass sie so schnell aufgestiegen ist.“
    Von seinem scharfen Tonfall überrascht, vermutete Kimberley, dass ihm diese Frage schon häufiger gestellt worden war und er das Gefühl hatte, sich rechtfertigen zu müssen. Aber sie kam nicht dazu, weiter nachzubohren, denn er öffnete die Tür und ließ sie vorgehen.
    „Das riecht nach Macht und Geld“, murmelte sie. Sie bewunderte den langen glänzenden Konferenztisch und strich über die ledernen Rückenlehnen der Stühle, während sie den Raum langsam der Länge nach abschritt. Sie konnte sich gut vorstellen, wie ihr Vater an der Stirnseite des Tisches saß und im Bewusstsein seiner Macht streng seine „Untergebenen“ musterte.
    Aus dem Augenwinkel sah sie, dass auch ihr Bruder auf diesen Sessel an der Stirnseite starrte. Jetzt verstand sie auch, weshalb sich seine Schultern so versteift hatten, bevor er den Raum betrat. Er hatte sich innerlich darauf vorbereitet, den verwaisten Sessel zu sehen.
    Schnell ging sie auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie brachte kein Wort heraus, Tränen schimmerten in ihren Augen. Und dabei hatte sie doch gedacht, den Gedanken akzeptiert zu haben, dass Howard nicht mehr am Leben war.
    Das Telefon klingelte, und Ryan nahm den Hörer ab.
    „Für dich“, sagte er kurz. Er reichte ihr den Hörer, vermied es aber, sie dabei anzusehen. War es ihm wirklich peinlich, dass sie Zeugin einer vorübergehenden Schwäche gewesen war? Kimberley versuchte, die Antwort an seinem Gesichtsausdruck abzulesen, aber er wandte sich um und ging zur Tür. „Ich gehe so lange raus.“
    „Danke.“ Es war Matt, der auf ihren Anruf hin zurückrief. Sie legte die Hand auf die Sprechmuschel und sah den Bruder an. „Das kann etwas länger dauern. Ich habe jetzt all das gesehen, was ich wollte, vielen Dank. Ich finde schon allein hinaus. Wir sprechen uns dann später, okay?“
    „Nur eins noch, Kim. Nimm dich vor Perrini in Acht. Lass dich nicht von ihm …“
    „Keine Sorge“, unterbrach sie ihn schnell. „Ich bin jetzt ein großes Mädchen, Ryan, und lass mich nicht mehr von ihm … aufs Kreuz legen.“ Ihr wurde die Doppeldeutigkeit dieses Satzes bewusst, und sie unterdrückte ein Lächeln.
    Ryan war es wohl nicht aufgefallen, denn er nickte nur ernst, verließ den Raum und zog die Tür hinter sich zu.
    Erst dann atmete Kimberley tief durch und nahm die Hand von der Muschel. Dies war die Stunde der Wahrheit. Jetzt musste sie Farbe bekennen.
    „Hallo, Matt. Danke für deinen Rückruf.“ Eine helle Kinderstimme rief irgendetwas im Hintergrund. „Ist Blake bei dir?“
    „Rachel, seine Nanny, hat ihn gerade gebracht. Sie sind zusammen mit der Fähre gefahren.“
    „Oh, er liebt das.“ Kimberley hatte mit ihrem Patensohn auch schon diese Fahrt gemacht und erinnerte sich, wie begeistert er gewesen war. „Kann ich mit ihm sprechen?“
    „Rachel hat ihn gerade wieder mit hinausgenommen.“
    Das klang mehr als kühl, und Kimberley schloss ihre Hand fester um den Hörer. Wenn sie zu Blackstone zurückkehrte, würde sie dann ihren Patensohn jemals wiedersehen? Oder hatte sie

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