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Brook, Meljean - Die Eiserne See

Brook, Meljean - Die Eiserne See

Titel: Brook, Meljean - Die Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammendes Herz
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»Du bist wahrlich ein Romantiker vor dem Herrn. Sie würde dich ohnehin verrotten lassen.«
    »Wohl wahr.« Beide Bemerkungen. »Dann haben wir also eine Vereinbarung?«
    Jede Andeutung eines Lachens verschwand. »Solange uns beiden eines klar ist: Wir sind Partner. Ich werde dir keine Befehle geben, und selbst wenn ich dich mit in mein Bett nehme, wirst du nichts tun, was meine Autorität untergräbt oder den Eindruck erweckt, du würdest über mir stehen. Wenn du mich hintergehst, dann mache ich dich kalt.«
    Wenn ich dich mit in mein Bett nehme. Das war einer der größten Momente seines Lebens. »Ich bin mir darüber im Klaren.«
    »Dann hast du dem nichts hinzuzufügen? Keine Auflagen deinerseits? Keine Warnungen?«
    »Ich habe dich bereits gewarnt, dass ich vorhabe, mich in dich zu verlieben.«
    Ihr Blick wurde hart. »Die Zeit für Spielchen ist vorbei, Archimedes Fox.«
    »Das ist kein Spielchen.« Er sprach jetzt mit demselben Ernst wie sie. »Es lag nicht daran, dass ich es nie versucht hätte, doch ich habe mich noch nie verliebt. Ich möchte es unbedingt. Und ich habe inzwischen begriffen, dass meine Gedanken jetzt schon so lange um dich kreisen, dass niemand anders dafür infrage kommt als du.«
    »Ich werde dich in keiner Weise ermutigen.«
    »Dafür ist es zu spät. Du ermutigst mich damit, wie du den Rauch zwischen deinen Zähnen herausbläst, wenn du frustriert bist. Du ermutigst mich mit jedem schlagfertigen Wort und verärgerten Blick. Dem Flattern deiner Wimpern, der Fülle deiner Lippen.« Er ließ seinen Blick über jeden ihrer anbetungswürdigen Züge gleiten. »Deinem höhnischen Grinsen.«
    Sie presste die Lippen zusammen und schien gegen das nächste Lachen anzukämpfen, dann entspannte sie sich und lächelte. »Nun gut! Verlieb dich halt in mich, wenn du möchtest. Aber erwarte nicht, dass ich deine Gefühle erwidere.«
    »Das erwarte ich nicht.«
    »Dann ist ja gut.« Sie beugte sich vor, sah ihn aus grünen Augen an. »Sollen wir unsere Vereinbarung mit Blut besiegeln?«
    »Ich habe dir bereits mein Herz versprochen.«
    »Doch nicht mit unserem Blut.« Sie warf einen Blick zum Nachbartisch, wo sich ein Haufen Männer den letzten Rest Verstand aus dem Schädel prügelte. Am Tresen hatte eine Hure ihre Beine um den dicken Hals eines Seemanns geklammert und hielt ihm die Augen zu, während eine Schifferin ihn in den Bauch boxte. Am anderen Ende der Kneipe flogen Flüche und Fäuste, stürzten Tische um, brach Glas. »Mit deren. Da sehen wir auch gleich, wie gut wir einander den Rücken freihalten.«
    Archimedes grinste und schüttelte sich aus seiner Jacke. Yasmeen, die um einiges flinker war als er, schlängelte sich schon durch den Saal, als er aufstand – außerdem ergötzte er sich noch einen Moment an ihrem reizenden Hinterteil. Dann jedoch holte ein fettes Weib mit einem Stuhl danach aus, und er stürzte sich mit einem Jubelschrei ins Gewühl.
    Wieder brummte ihm der Schädel, jedoch diesmal nicht vom Trinken – und anstatt Yasmeens Messer an der Kehle hatte er ihren Arm um die Taille. Sie hatte nicht wieder aufgehört zu lachen, seit sie ihn vom Boden der Kneipe aufgeklaubt und halb in den Hafen hinausgeschleppt hatte. Ihre Arme waren warm und stark, und Archimedes fand, dass er sich ruhig öfter mal eins über den Schädel ziehen lassen sollte.
    Was vermutlich, so ging ihm auf, ein Gedanke war, wie ihn nur jemand haben konnte, dem man ordentlich eins über den Schädel gezogen hatte.
    Ihre Füße glitten auf den eisigen Bohlen aus. Archimedes stemmte die seinen in den Boden und fing Yasmeen auf, drückte sie gegen sich. Himmel auf Erden. Fluchend gewann sie das Gleichgewicht zurück und hob den Arm, winkte nach einer Dampfkutsche, die an einem Droschkenstand wartete. Sobald das Gefährt angetuckert kam, sah Yasmeen nach oben in sein Gesicht. Sie berührte seine Stirn und hatte ein bisschen Blut an den Fingerspitzen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab doch gerufen, dass sie hinter dir war.«
    Er hatte es gehört, hatte sich umgesehen. »Sie hat mir zugezwinkert.«
    »Schwachkopf«, sagte sie ohne viel Nachdruck. »Bedienungen leben davon, Kneipenschlägern eins überzubraten und ihnen den Geldbeutel zu stehlen. Du hast Glück, dass sie nur mit deiner Weste abgehauen ist.«
    Er seufzte. »War auch noch meine Lieblingsweste.«
    »Mir gefällt die blaue am besten.«
    »Dann ist es doch kein solcher Verlust.«
    Sie wichen beide einige Schritte zurück, als die ratternde Droschke

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