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Brook, Meljean - Die Eiserne See

Brook, Meljean - Die Eiserne See

Titel: Brook, Meljean - Die Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammendes Herz
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»Dieses zuerst?«
    Er nickte. Besser, sie hatten keine Zombies im Rücken.
    Sie traten hinaus in den Eckraum. Die Anlage verlief nordwärts die Felswand entlang und folgte nach Osten hin der Mauer zum Haupttor, eine lange Flucht von miteinander verbundenen Räumen. Richtung Norden waren die Räume praktisch leer. Entweder hatten die Soldaten beim Abzug alles mitgenommen oder der Vorposten der Horde hatte hier selbst ein wenig geplündert. Einige wenige Tische standen noch herum – vielleicht zu groß, um durchs Treppenhaus zu passen. Gewölbte Fensteröffnungen lagen zum dunklen Innenhof hin, auf den Simsen und am Steinboden hatten sich kleine Schneeverwehungen gebildet.
    Nirgendwo Zombies.
    Sie gingen zurück zum Turm und wandten sich dann nach Osten. Schutt auf dem Boden gab Archimedes ein wenig Hoffnung auf einen Fund, aber das wollte er sich erst ansehen, wenn sie die Festung gesichert hatten. Sie gelangten beim Tor an, dessen Befestigungen doppelt so dick waren und das Gebäude unterbrachen, das an der Umfassungsmauer entlang verlief. Wieder führte eine Wendeltreppe nach unten, und da sie das obere Stockwerk nun überprüft hatten, stand nicht mehr zu befürchten, dass Zombies sie von oben her angreifen würden.
    »Wollen wir den Kampf hier stattfinden lassen?«, flüsterte Yasmeen. »Wenn es zu viele sind, können wir über die Treppe fliehen.«
    Allem Anschein nach bestand diese Gefahr nicht. Zum einen gab es in dieser Gegend ohnehin weniger Zombies, und dann war oben nur eine einzige Fußspur gewesen. Es mochte durchaus sein, dass sie hier still herumlagen wie in der Burg bei Wien; viel wahrscheinlicher war jedoch, dass es hier nur einige wenige gab.
    Er nickte. »Ja.«
    Sie stellten ihre Rucksäcke ab, machten ihre Waffen bereit. Nachdem er sich mit einem Blick versichert hatte, dass Yasmeen so weit war, stieß er einen Schrei aus, der durch die Räume hallte. Yasmeen nahm ihre Mütze ab, entblößte ihre leicht zugespitzten Ohren mit den Fellbüscheln. Sie wandte den Kopf, lauschte.
    »Und?« Nun brauchte er nicht mehr zu flüstern.
    »Bis jetzt noch nichts.« Sie trommelte mit ihren Macheten gegen die Wand und machte einen Lärm, der ausreichte, um die Toten zu wecken. »Haaallooo, Zooombies!«
    Als die Echos und sein Lachen verebbten, schüttelte sie den Kopf. »Nichts zu hören.«
    »Gut. Dann gehen wir weiter.«
    Sie überprüften weitere Räume, gelangten wieder beim Südwestturm an und wandten sich dann nach Norden, Richtung Berghang. Der Schnee draußen hatte sich bis über die Fensteröffnungen angehäuft, Verwehungen ergossen sich in großen Haufen bis in die Kammern. Im Hof ragten dunkle Maschinenteile aus dem Schnee, riesig und undeutlich – Kriegsmaschinen, die mitten während des Baus zurückgelassen worden waren, oder einfach der Schrott, der übrig geblieben war. Yasmeen blieb an einem der Fenster stehen, spähte nach draußen und legte den Kopf in den Nacken, während ihr Blick nach oben ging.
    Sie öffnete den Mund. »Es ist überall Schnee, darum kann ich nicht erkennen, was es ist … aber es ist riesig. Nicht so wie die von da Vinci. Sondern mehr wie die frühen Kriegsmaschinen der Horde, diese kuppelförmigen, krabbelnden Viecher, die wie Schildkröten ausgesehen haben.«
    Beklommenheit machte sich in ihm breit. Das machte keinen Sinn. Wie sollte etwas so Großes in die Festung gelangen – oder hinaus? Dazu hätte es die Mauern durchschlagen müssen, und die waren noch intakt.
    Vom Hof her kam ein Grollen. Yasmeen erstarrte, die Augen weit aufgerissen. Archimedes machte die Lampe aus; sein Herz klopfte wild. Das waren keine Zombies gewesen.
    Sondern eine Dampfmaschine.
    Das Klirren von Metall gegen Stein hallte durch die Anlage, gefolgt von einem Zischen. Dann weitere Klirrlaute, in einem erkennbaren Rhythmus: der Gangfolge von vier Füßen. Ein Wolf, ein Pferd, eine Katze. Gott allein wusste es. Vielleicht so etwas wie die Rattenfänger in London; Katzen, die von der Horde zu großen, bösartigen Jägern mit Stahlpanzerung und rasiermesserscharfen Zähnen und Klauen modifiziert worden waren … nur deutlich größer, den Geräuschen nach zu urteilen.
    Archimedes starrte in die Dunkelheit, lauschte den klirrenden Schlägen. Er konnte nicht hören, woher sie kamen, aber das Vieh musste in einem der Räume sein. Im Hof hätte der Schnee die Geräusche gedämpft. »Aus welcher Richtung kommt es?«
    »Süden.« Woher sie gekommen waren. Sie griff nach seiner Hand, als im hintersten

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