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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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eine gute Idee.«
    »Bleib einfach in meiner Nähe«, sagte Hal. »Für dich habe ich noch andere Pläne.«
    Die Seevögel suchten sich Plätze, die ein gutes Versteck boten. Hal blieb mit Ingvar hinter einem Gebüsch, nur etwa fünf Schritte von Stefan entfernt. Stig und die Zwillinge hatten sich links von ihnen postiert, Edvin rechts. Hal schnitt eine Grimasse. Wir sind als Angreifer nicht gerade hervorragend besetzt, dachte er. Dann zuckte er mit den Schultern. Ihr echter Angreifer befand sich bereits in der Hütte. Alles, was er und die anderen tun mussten, war so viel Verwirrung zu stiften wie möglich.
    »Geht nach vorne und zieht euch dann gleich wieder zurück«, hatte er seiner Mannschaft ganz zu Anfang erklärt. »Lasst sie nicht zu nahe an euch rankommen. Wechselt eure Stellung so oft ihr könnt. Wir wollen sie so verwirren, dass sie im Nachhinein überhaupt nicht mehr wissen, wer wo war.«
    Jetzt zog er seine Jacke aus und legte sie über Ingvars Kopf und Schultern, um ihm eine etwas unförmige Silhouette zu verpassen. Dann zog er dessen Ärmel herunter, um auch noch die Hände zu verbergen.
    »Bereit, Ingvar?«, fragte er.
    Sein Kamerad grinste ihn an. »Das wird lustig werden, Hal.«
    Hal nickte. »Hoffen wir es. Denk daran, sobald du deine Rolle gespielt hast, bleibst du einfach sitzen und verhältst dich ruhig. Wenn jemand über dich stolpert, dann musst du ihn außer Gefecht setzen.«
    »Was, wenn du es bist?« Ingvar klang besorgt.
    Hal lachte leise. »Ich pass schon auf, dass ich es nicht bin.«
    Da ertönte Sigurds Horn und zeigte den Beginn des Angriffs an, Hal hob die Hand als Zeichen für seine Mannschaft. Alle befanden sich nahe an der Linie der Verteidiger. Man konnte flüsternde Stimmen und raschelnde Bewegungen im Gebüsch hören; Tursguds Mannschaft brachte sich also in Stellung.
    Minuten lang saßen alle da und wagten kaum zu atmen.
    Wie Hal vorhergesehen hatte, wurden die wartenden Verteidiger irgendwann ungeduldig.
    »Hat jemand schon was gesehen?«, raunte eine Stimme. Sie war überraschend nahe. Eine andere Stimme antwortete.
    »Klappe, sonst hören sie dich!«
    Hal lächelte und warf unwillkürlich einen Blick auf die breite Gestalt neben sich, die mit der Jacke über dem Kopf einem formlosen Haufen glich. Gleich ist es so weit, dachte er. Er zählte bis fünfzig, dann streckte er den Arm aus und zog Ingvar hoch.
    Ingvar stand auf und fing an, die Büsche heftig zu schütteln.
    Nur Sekunden später hörte man einen der Haie rufen: »Da ist einer von ihnen! Los kommt!«
    Hal vernahm Schritte im Unterholz und schrie so laut er konnte: »Lauf, Ingvar! Lauf!«
    Ingvar schüttelte ungerührt die Zweige und Büsche. Aber jetzt stieß Stefan, der sich ganz in der Nähe versteckt hielt, ein angsteinflößendes Gebrüll aus. Es war die perfekte Nachahmung eines wütenden schwarzen Bären kurz vor dem Angriff. Die Schritte wurden langsamer, dann ertönte ein Schrei, als zwei Haie miteinander zusammengestoßen waren.
    Stefan brüllte wieder und klang jetzt noch wütender als vorher.
    »Orlog und Gorlog! Es ist ein Bär!«
    »Bloß weg hier!«
    Wieder waren Schritte zu hören, aber diesmal entfernten sie sich. Hal, der ein Lachen unterdrücken musste, zog Ingvar wieder zu sich herunter.
    »Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es Stefan war, hätte ich mir selbst in die Hosen gemacht«, sagte Ingvar zufrieden. Dann runzelte er die Stirn. »Es war doch Stefan, oder?«
    Derweilen erwärmte sich Stefan richtiggehend für seine Aufgabe. Er ahmte Tursguds Stimme nach und schrie: »Passt auf! Da ist ein Bär!«
    »Da ist kein Bär!«, schrie Tursgud.
    Als Antwort darauf stieß Stefan ein dumpfes Grollen aus und fügte dann in Tursguds Stimme hinzu: »Was glaubst du denn, was das war? Ein wütendes Eichhörnchen?«
    »Und WER war das?«, fragte Tursgud wütend.
    In diesem Moment hatte Stefan eine Eingebung. »Das bist du, nicht wahr, Stefan?«, bellte er. »Warte nur, bis ich dich erwische, du großmäuliger Versager!«
    Hal schüttelte bewundernd den Kopf. Was für eine geniale Idee. Niemand würde vom echten Stefan erwarten, seinen Namen preiszugeben und auf diese Weise allen in Erinnerung zu rufen, was für ein hervorragender Stimmenimitator er war. Inszwischen waren die Haie so durcheinander, dass sie nicht mehr wussten, welchem Tursgud sie gehorchen sollten.
    »Sie brechen rechts durch!«, schrie Stefan. »Pedra! Knut! Ennit! Sofort rüber mit euch!«
    »Bleibt, wo ihr seid!«
    »Halt die Klappe,

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