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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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könnte.«
    Stig schüttelte den Kopf. »Das macht es uns leichter, die Hütte zu verteidigen. Die Tür ist die einzige Möglichkeit für die Angreifer, hier einzudringen.«
    Hal sah ihn an, und langsam nahm eine Idee in seinem Kopf Gestalt an. »Die einzige Möglichkeit. Das stimmt. Das können wir nicht ändern. Aber wir können vielleicht die Zeit ändern.«
    »Die Zeit? Die Zeit ist heute Nacht. Wie können wir die verändern?«, fragte Stig. Dann grinste er. »Sag nichts. Du hattest gerade die schlaue Idee, stimmt’s?«
    Hal runzelte gedankenverloren die Stirn und antwortete nicht sofort. Als er draußen jemand ihre Namen rufen hörte, blickte er hoch. »Warum ist Stefan denn so aufgeregt?«
    Stefan rannte laut rufend und gestikulierend den Hang herauf. Als er bei ihnen angelangt war, beugte er sich vor und stützte die Hände auf die Knie, um Luft zu schnappen.
    »Was ist denn los?«, fragte Stig.
    Stefan holte noch ein, zwei Mal tief Luft, dann stieß er atemlos hervor: »Die Wölfe … sie sind … aus dem Rennen.«
    »WAS?«, riefen Stig und Hal gleichzeitig.
    Stefan nickte einige Male schwer atmend. »Der Luchs ist zu stark beschädigt, sie kriegen das Schiff nicht rechtzeitig zur Navigationsübung in Gang. Man kann den Gesamtwettbewerb aber nur gewinnen, wenn man an allen Wettkämpfen teilgenommen hat. Sigurd will nicht, dass sie heute Nacht den Wettbewerb durcheinanderbringen, wenn sie zum Schluss gar nicht mehr dabei sind. Sie sind draußen.«
    Hal und Stig tauschten einen langen Blick aus. »Also sind es nur noch wir und die Haie«, sagte Hal.
    »Und wenn Tursguds Mannschaft heute Nacht gewinnt, dann können wir sie nicht mehr einholen«, sagte Stig. »Wie weit bist du mit deiner Idee?«, fragte er besorgt. »Du weißt, ich hab viel Vertrauen in dich, aber die Zeit wird langsam knapp.«

    Das letzte Sonnenlicht schwand. Sigurd stand zwischen den beiden Bruderschaften mit Hal und Tursgud an seiner Seite. Er reichte den Anführern eine Holzmarke, auf die eine Figur gemalt war – ein Vogel für die Seevögel und ein Hai für Tursguds Mannschaft.
    »Also gut, ihr kennt die Regeln. Kurz vor dem Start stellen wir eine verschlossene Kiste in die Hütte. Die angreifende Mannschaft muss ihre Marke durch den Schlitz im Deckel stecken. Wir werfen eine Münze, um zu sehen, welche Mannschaft zuerst angreift. Tursgud, deine Mannschaft führt, also kannst du es dir aussuchen. Axt oder Knochen.«
    Hal musterte Tursgud nachdenklich. Er schätzte ihn so ein, dass er die aktive Rolle übernehmen wollte, wenn er den Münzwurf gewann. Es lag nicht in Tursguds Natur, Verteidiger zu spielen. Wenn Hal die Wahl hatte, würde er die Rolle der Verteidiger wählen, um seine Idee umsetzen zu können. Hal beschloss, auf Nummer sicher zu gehen und Tursgud, falls er den Münzwurf gewann, mit einem Trick zur richtigen Entscheidung zu zwingen.
    Die Münze drehte sich.
    »Knochen«, sagte Tursgud.
    Sigurd fing die Münze und schlug sie auf seinen Handrücken.
    »Und es sind die Knochen«, sagte er.
    Noch bevor Tursgud etwas sagen konnte, rief Hal: »Also gut, wir greifen an.«
    Tursgud reagierte sofort und zwar sehr wütend. »Moment mal. Du hast verloren. Du hast also gar nichts zu entscheiden. Wenn es dir so wichtig ist, werden WIR die Angreifer sein. Du kannst verteidigen.«
    Hal verkniff sich ein triumphierendes Lächeln und tat sein Bestes, um verwirrt und verlegen dreinzusehen. »Oh … Entschuldigung. Ich dachte …«
    »Du dachtest, du verlierst den Münzwurf und kannst trotzdem bestimmen, wer anfängt? Pech gehabt. Ihr verteidigt zuerst.«
    »Heh, mach keine so große Sache daraus, ja?«, sagte Hal.
    Tursgud ging auf ihn zu, aber Sigurd schob sich dazwischen.
    »Das reicht! Nehmt eure Positionen ein und bringt eure Leute in Stellung. Ihr habt dreißig Minuten bis zum Signal.«
    »Kommt, Leute«, sagte Hal und führte die Seevögel weg. Im Gehen hörten sie Tursguds spöttische Stimme.
    »Such dir ein gutes Versteck aus, Hal Wer. Ich werde nach dir suchen.«
    »Such nicht zu angestrengt nach ihm, du gebrochenes Nasenbein«, antwortete Stig. »Sonst siehst du mich vielleicht nicht kommen.«
    Die Seevögel lachten und Tursgud stieß eine wütende Beleidigung aus.
    Die Seevögel bildeten etwa zwanzig Schritte vor der Hütte einen Halbkreis. Hal versteckte sich hinter einem Baumstamm, der über zwei großen Felsbrocken lag. Plötzlich berührte eine Hand seine Schulter und er zuckte zusammen. Als er sich umdrehte, sah er Jesper

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