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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Armbrust hatte er im vergangenen Jahr von Thorn geschenkt bekommen. Der einarmige Seemann hatte wie alle Seewölfe Gold, Juwelen, Waffen und verschiedene andere Dinge, die er in seiner Zeit als Seefahrer »freigesetzt« hatte, wie man es auch gern bezeichnete. Inzwischen war sein Lager nicht mehr so gefüllt wie früher. In seinen verlorenen Jahren hatte Thorn angefangen, seine Besitztümer für lächerlich niedrige Preise zu verkaufen, um Geld für Bier und Branntwein zu haben. Erak war irgendwann dazwischengegangen und hatte den Rest weggesperrt, um zu verhindern, dass Thorn alles verlor.
    Die Armbrust hatte Thorn vor vielen Jahren von einem Beutezug in Gallica mitgebracht. Er hatte sie Hal zu seinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt. Der Junge hatte sich sehr darüber gefreut. Seine Mutter weniger, aber keine Mutter ist begeistert, wenn jemand ihrem Sohn eine Waffe schenkt, mit der er gefährlich weit schießen kann.
    Nach seiner anfänglichen Begeisterung entdeckte Hal bald einige Fehler in der Konstruktion der Armbrust und machte sich daran, diese zu beheben. Der Waffenkörper zum Beispiel bestand aus einem geraden Holzstück. Das bedeutete, dass der Blickwinkel des Schützen immer leicht oberhalb der Schusslinie des Bolzens lag. Hal behielt den Auslösemechanismus bei, ersetzte den Holzkörper jedoch durch einen, den er selbst entworfen hatte, damit das Visier auf gleicher Höhe lag wie die Augen. Darüber hinaus war der Holzkörper geschwungen, sodass er besser an der Schulter anliegen konnte. Dann widmete sich Hal noch dem Schießmechanismus, der etwas klemmte. Nachdem er ihn leicht angeschliffen und geölt hatte, funktionierte er wieder einwandfrei.
    Und ganz zum Schluss fügte Hal noch eine wichtige Änderung hinzu.
    Er war sich nicht ganz sicher, was Thorn dazu sagen würde; vielleicht war er beleidigt, weil Hal mit der Armbrust nicht zufrieden gewesen war.
    Aber Thorn war hocherfreut gewesen und hatte ihm auf die Schulter geklopft.
    »Natürlich hast du es geschafft, das Ding noch zu verbessern!«, hatte er gesagt. »Das hatte ich mir schon fast gedacht.«
    Die anderen Jungen waren jetzt so weit. Es gab eine große Auswahl an Waffen. Alle trugen Sachsmesser, jene langen, schweren Messer, die sowohl als Waffe als auch im Alltag verwendet werden konnten. Jesper hatte außerdem noch einen kleinen Jagdbogen, auch wenn dieser im Vergleich zur Armbrust keine große Schlagkraft besaß. Die Zwillinge hatten Wurfspeere und Stig hatte eine Axt. Sie hatte seinem Vater gehört, als dieser noch ein Kind war. Es war keine große Streitaxt, aber es war dennoch eine gute Waffe. Stefan und Edvin hatten keinerlei zusätzliche Waffen.
    Ingvars Familie hatte nicht das Geld, um ihm eine Waffe zu kaufen. Stattdessen hatte er sich aus einem Eichenast eine riesige Keule gemacht. Es war eine einfache Waffe, doch mit Ingvars Bärenstärke geführt, konnte sie verheerende Auswirkungen haben.
    Hal streckte die Hand aus, um sie sich anzusehen.
    »Darf ich mal?«, fragte er, und Ingvar reichte sie ihm. Die Leichtigkeit, mit der Ingvar die Waffe handhabte, täuschte darüber hinweg, wie schwer die Keule war, und Hal hätte sie fast fallen gelassen. Doch er griff sofort fester zu und schwang die Keule mit beiden Händen. Für eine so einfache Waffe war sie überraschend gut ausbalanciert. Er reichte sie an Ingvar zurück.
    »Also gut, stellt euch in zwei Reihen auf. Stig, du gibst das Tempo vor. Im Laufschritt zum Übungsgelände.«
    Diesmal fragte keiner mehr, ob das wirklich nötig war. Hal stellte sich an die Spitze der linken Reihe, Jesper neben ihn. Die anderen stellten sich hinter ihm auf, Stig lief am Ende und sagte die Schritte an. Im Laufschritt ging es durch den Wald zum Übungsgelände.
    Sie hatten etwas Zeit verloren, als Edvin Ingvar gezeigt hatte, wie er seine Sachen ordnen sollte, weshalb die anderen Gruppen bereits dort waren. Sie sahen zu, wie die Seevögel in Reih und Glied aufmarschierten und auf Stigs Kommando hin stehen blieben. Es sah beeindruckend aus. Tursgud machte eine höhnische Bemerkung, aber Rollond ärgerte sich, dass er selbst nicht daran gedacht hatte, seine Mannschaft so aufzustellen. Stattdessen waren sie wie eine Herde Vieh auf das Gelände getrabt.
    »Von morgen an«, sagte er zu seinem Stellvertreter, »machen wir das auch so.«

Kapitel siebzehn

    S igurd hatte drei Helfer. Sie hießen Gort, Jarst und Viggo und jeder von ihnen war für eine der Bruderschaften zuständig. Gort war den Seevögeln

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