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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Ingvar, oder? Du hast gedacht, er sei weiter weg, nicht wahr ?«
    »Oh … ähm … na ja, wahrscheinlich. Ja. Ich denke, genau das hab ich gedacht, jetzt, wo du es sagst.«
    »Er sieht wirklich furchtbar schlecht, Skirl«, sagte Hal noch einmal. »Da kannst du jeden fragen.« Er deutete auf die anderen Jungen der Mannschaft und sie alle stimmten im Chor zu.
    »Blind wie eine Fledermaus, Skirl.«
    »Kann gerade mal bis zur Nasenspitze sehen.«
    »Kann kaum seine eigene Nase erkennen.«
    Ingvar blickte seine Kameraden gekränkt an. »Ach kommt schon! So schlimm ist es auch wieder nicht!«, sagte er. Wieder stieß ihn Wulf mit dem Ellbogen in die Rippen. »Autsch!«
    »Doch, genauso ist es. Halt die Klappe!«
    Ingvar rieb sich die Rippen. »Hör auf damit! Das tut weh. Wer war das überhaupt?« Er wusste, es war einer der Zwillinge, aber er wusste nicht, welcher.
    Wulf sah das wütende Funkeln in Ingvars Augen und antwortete schnell: »Ulf.«
    »Dann werde ich das später mit dir klären«, sagte Ingvar.
    Inzwischen hatte Gort eingesehen, dass Ingvar ihn nicht absichtlich hatte köpfen wollen.
    »Also gut«, brummte er. »Nimm deine Keule und zurück in die Reihe. Und wenn du sie das nächste Mal schwingst, dann pass auf, dass ich mindestens zehn Schritte entfernt bin.«
    »Ja, Skirl«, antwortete Ingvar kleinlaut.
    »Also gut, was haben wir sonst noch?«, fragte Gort. Sein Blick fiel auf die Speere der Zwillinge. »Seid ihr gut mit diesen Stecken? Könnt ihr sie werfen? Und ich meine damit nicht auf mich!«, fügte er hastig hinzu.
    »Na ja«, sagte Ulf, »wir sind ziemlich mittelmäßig.«
    »Er ist mittelmäßig«, warf Wulf ein. »Ich bin eher Durchschnitt.«
    »Das ist das Gleiche!«, rief Ulf ärgerlich.
    »Ist es nicht, mittelmäßig ist schlechter als Durchschnitt. Durchschnitt ist … Durchschnitt«, widersprach Wulf.
    »Als ob es da einen Unterschied gäbe«, begann Ulf, aber jetzt ging Hal dazwischen.
    »Klappe!«, sagte er. »Seid still!«
    Die Zwillinge schwiegen und beleidigten sich nur noch, indem sie lautlose Mundbewegungen machten. Hal drehte sich zu Gort und hob entschuldigend die Hände.
    »Tut mir leid. Sie zanken recht viel.«
    »Das scheint mir auch so«, sagte Gort. »Gorlog sei dir gnädig, wenn sie immer so sind.«
    Hal nickte seufzend. »Normalerweise sind sie das«, gestand er.
    Gort wandte sich an die Zwillinge. »Also gut, Schluss jetzt. Zeigt mal, ob ihr die Ziele dort drüben treffen könnt.«
    Er deutete auf einige Ziele in ungefähr dreißig Schritten Entfernung, die menschliche Umrisse hatten. Die Zwillinge sahen in die angegebene Richtung.
    »Welches?«, fragte Ulf.
    Gort zuckte mit den Schultern. »Das ist mir ganz egal. Wählt jeder eines aus und werft.«
    »Dann nehme ich …«, begann Wulf.
    Hal, der erkannte, dass ein weiterer Streit drohte, mischte sich rasch ein. »Wulf! Du nimmst das rechte, Ulf, du das linke Ziel!«
    Selbst Gort war beeindruckt von Hals unnachgiebiger Stimme und dem unmissverständlichen Kommando. Die Zwillinge sahen ihn an und zuckten dann mit den Schultern.
    »Also gut«, sagten sie wie aus einem Munde. In perfektem Gleichklang zogen sie die Arme zurück, machten einen Schritt nach vorn und warfen gleichzeitig. Und in perfektem Gleichklang verpassten sie beide das Ziel.
    Gort musterte sie ein paar Sekunden. »Das werdet ihr noch üben müssen«, sagte er. Sie rannten los, um ihre Speere zu holen. Gort ging weiter zu Stig. Er besah sich seine Axt, prüfte ihr Gewicht und ihr Blatt und nickte beifällig.
    »Sehr gut«, sagte er. »Zeig mir ein paar Kampfbewegungen. Und vergiss die Regeln nicht. Wenn du den Ausbilder triffst, verliert die Mannschaft Punkte.«
    Und der Ausbilder den Kopf, dachte Hal.
    Stig grinste Gort an, nahm die Axt, ging in die Hocke und begann, nach einem unsichtbaren Feind zu schlagen, und bewegte sich dabei immer weiter vorwärts. Nach ein oder zwei Minuten beendete Gort die Vorführung.
    »Nicht schlecht«, sagte er. »Dein Einsatz ist allerdings etwas verzögert und du legst nicht deine ganze Kraft in die Schläge.«
    Stig blickte niedergeschlagen drein, doch Gort klatschte ihm fröhlich auf die Schulter.
    »Du kannst nicht erwarten, gleich alles zu können«, sagte er. »Deshalb seid ihr ja hier. Du erfüllst die Voraussetzungen, ein guter Krieger zu werden. Du musst nur noch die nötigen Kniffe dazulernen. Gib mir ein paar Monate Zeit und ich mache dich zum gefürchtetsten Axtkämpfer diesseits des Ewigen Meeres.«
    Das munterte Stig

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