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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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knurrte missbilligend. So war es tatsächlich und alle wussten es.
    Sigurd kam zu einer Entscheidung. »Tja, das ist die einzig denkbare Erklärung. Es war eine Dohle. Also bleibt es bei dem Ergebnis, dass die Seevögel gewonnen …«
    »Nein!«, warf Tursgud ein.
    Aber Sigurd ließ sich nicht beirren. »Das heißt, zwei Siege für die Wölfe, einer für die Seevögel. Null für die Haie. So wird es notiert.«
    »Nein! Das ist nicht gerecht! Ich will eine Wiederholung! Ich erhebe Einspruch!«, schrie Tursgud wütend. Kleine Spuckebläschen waren in seinen Mundwinkeln zu sehen.
    Sigurd baute sich vor ihm auf. »Du erhebst Einspruch?«, wiederholte er mit verdächtig ruhiger Stimme.
    Tursgud riss sich zusammen und nickte. »Ja. Das tue ich!«
    Er wollte noch etwas hinzufügen, aber Sigurd stand jetzt so nahe vor ihm, dass sein Gesicht nur eine Handbreit von dem des Jungen entfernt war.
    »Tja, dann hör mir mal gut zu«, sagte Sigurd kalt. »Du tust gar nichts. Du gehorchst! Verstanden?«
    »Aber mein Vater ist der …«, begann Tursgud, schwieg jedoch, als er ein gewisses Funkeln in Sigurds Augen sah.
    »Das Ergebnis steht fest«, verkündete Sigurd noch einmal und stapfte davon. Als er an Hal vorbeikam, sagte er leise. »Keine Ahnung, wie ihr das geschafft habt. Will es auch gar nicht wissen. Aber gut gemacht.«

Kapitel fünfundzwanzig

    F alls Hal erwartet hatte, dass die Angelegenheit damit erledigt war, hatte er sich getäuscht.
    Es waren keine Übungen mehr nach dem Wettbewerb angesetzt und die drei Mannschaften durften zu ihren Quartieren zurückkehren, um ihre Ausrüstung zu säubern oder auszubessern. Die Seevögel machten sich an ihr lange aufgeschobenes Vorhaben, das Dach mit Kiefernzweigen zu decken. Das Segeltuch war bislang einigermaßen ausreichend gewesen. Doch mit zunehmender Kälte würden auch die Hagelschauer zunehmen, von den Schneestürmen ganz zu schweigen.
    Außerdem würde eine zusätzliche Schicht an Zweigen das Quartier während der bevorstehenden kalten Nächte wärmer machen.
    Sie schafften einen großen Vorrat an Kiefernzweigen heran, schnitten die Zweige zu und reichten sie hoch zu Edvin und Stefan. Die beiden waren am leichtesten und konnten deshalb am besten auf dem Dach herumklettern. Ingvar hatte angeboten, ihnen zu helfen. Hal hatte gesehen, wie die anderen sich abwandten, um ihr Grinsen zu verbergen, und er schaffte es, keine Miene zu verziehen, als er Ingvar dankte und ihm vorschlug, lieber beim Heraustragen der großen Zweigbündel aus dem Wald mitzuhelfen. Er wollte sich lieber nicht vorstellen, wie Ingvar ungeschickt aufs Dach stieg, durch das Segeltuch stürzte und womöglich das ganze Gerüst zum Einsturz brachte.
    Sie hatten die Ausbesserungsarbeiten fast beendet, als Tursgud und seine Bruderschaft in die Lichtung marschierten.
    Die Seevögel waren auf ein solches Aufeinandertreffen nicht vorbereitet. Zwei von ihnen saßen oben auf dem Dach, Ulf und Wulf standen auf den Leitern, beladen mit Kiefernzweigen, die sie zu Edvin und Stefan hochreichten. Stig, Hal und Jesper schnitten die Zweige zu, damit sie die gleiche Größe hatten, und Ingvar war im Wald, um weitere Bündel zu holen.
    Die Mannschaft der Haie hingegen war vollzählig versammelt, es stand also zehn gegen sieben. Geschickt verteilten sie sich so, dass Hal von seinen Kameraden abgeschnitten war.
    »Ich will mit dir reden«, begann Tursgud angriffslustig.
    Hal merkte, wie Stig neben ihm vor Wut aufbrausen wollte, und er legte eine Hand auf seinen Unterarm.
    »Ruhig«, sagte er leise zu Stig. Er erwiderte Tursguds Blick. »Sag, was du zu sagen hast, und dann geh.«
    Tursgud lachte zornig auf. »Ja. Das würde dir so passen, was? Tja, wir werden nicht gehen. Ihr habt uns um den zweiten Platz betrogen und ihr werdet dafür bezahlen.«
    Ulf und Wulf kletterten von den Leitern und standen zwei von Turguds Leuten gegenüber.
    Ein dritter stieß die beiden Leitern um, sodass Edvin und Stefan auf dem Dach festsaßen.
    »Ihr habt uns betrogen«, wiederholte Tursgud wütend.
    Wieder wollte Stig aufbegehren und wieder verstärkte Hal den Griff um den Arm seines Freundes. Es war nichts gewonnen, wenn Stigs Temperament mit ihm durchging. Sie waren eindeutig in der Unterzahl. Offensichtlich hatte Tursgud diese Auseinandersetzung genau geplant. Hal hegte keine Zweifel, dass die Haie im Wald gewartet und ihn und seine Freunde beobachtet hatten. Sie hatten den Moment gewählt, als alle Seevögel verschiedenen Beschäftigungen

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