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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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wusste, worauf der Ausbilder hinauswollte.
    Sigurd nickte und tippte sich wieder in einer verschwörerischen Geste an die Nase.
    »Lass es mich so formulieren: Es ist nur Betrug, wenn du dabei erwischt wirst. Andernfalls ist es Taktik.«
    »Verstehe«, sagte Hal. »Zumindest glaube ich, dass ich verstehe. Jetzt sollte ich aber vielleicht lieber wieder zurück zu meiner Mannschaft.«
    »Ja, vielleicht.«
    Hal ging zurück zu seinen Leuten. Jesper legte fragend den Kopf zur Seite.
    »Was hat er gesagt?«
    »Er sagte, wir sollten unseren Grips gebrauchen.«
    Stig runzelte die Stirn. »Was soll das denn heißen?«
    »Ich denke, es bedeutet zu betrügen, aber sich nicht dabei erwischen zu lassen«, sagte Hal, woraufhin Jesper nur ein amüsiertes Schnauben von sich gab.
    Hal richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Wettbewerb. Die beiden Anker hatten das Seil um die Hüften geschlungen. Die anderen Wettkämpfer standen entlang des Seils, suchten einen festen Stand und stießen Löcher in den Grasboden für einen besseren Halt. Alle hatten den Blick auf Sigurd gerichtet. Nachdem er das Wettrennen derart unvermittelt gestartet hatte, wollten sie nicht noch einmal den Start verpassen.
    »Ich gebe das Zeichen«, sagte Sigurd. »Viggo und Jarst werden die beiden Mannschaften beobachten, um sicherzugehen, dass niemand schummelt …« Er machte eine Pause, und Hal fragte sich, wie man beim Tauziehen wohl schummeln konnte.
    »Gort wird die Mittellinie beobachten«, fuhr Sigurd fort. »Sobald ihr auch nur einen Fuß darüber setzt, wird er das Ende des Wettbewerbs anzeigen.«
    Er deutete auf Gort, um seine Worte zu unterstreichen. Der Ausbilder zog seine Pfeife aus der Tasche und blies hinein. Einige Seevögel stöhnten leise.
    »Wenn ihr diese Pfeife hört«, sagte Sigurd, »ist der Wettbewerb vorbei.«
    »Wenn ich diese Pfeife höre«, murmelte Stefan leise, »dann ist es mit meiner geistigen Gesundheit vorbei.«
    Die Seevögel lachten und handelten sich sofort einen bösen Blick von Sigurd ein. Schnell blickten sie wieder ernst drein.
    »Also gut …«, sagte Sigurd. Er blickte nach links und rechts, überzeugte sich, dass alle bereit waren, und schrie dann: »Los!«
    Die beiden Mannschaften legten sich sofort nach hinten und das Seil spannte sich. Die Seevögel beugten sich nach vorne, unsicher, ob sie die Wölfe anfeuern sollten oder nicht. Sie hofften alle, dass Rollonds Mannschaft gewänne, weil keiner Tursgud mochte. Aber sie waren sich nicht sicher, wie das die Endwertung beeinflussen würde.
    Die Mannschaft der Wölfe begann Boden zu verlieren, als die Haie sich mächtig ins Zeug legten. Die Wölfe lehnten sich zurück und schlossen vor Anstrengung die Augen, aber sie wurden immer mehr in Richtung der weißen Linie gezogen.
    Als sie nur noch etwa eine Schrittlänge Platz hatten, wendete sich das Blatt. Rollond nahm all seine Kraft zusammen und zog an dem Tau und konnte die drohende Niederlage vorerst abwenden. Eine Weile bewegte sich keine der beiden Mannschaften auch nur eine Handbreit. Die Haie hatten einen Großteil ihrer Energie bereits verbraucht. Jetzt hatten sie keine Reserven mehr. Die Wölfe verstärkten den Druck und die Haie wurden mitgezogen, einen kleinen Schritt, noch einen und noch einen.
    Tursgud schrie und stieß Beleidigungen gegen seine eigenen Leute aus, während er darum kämpfte, sich nicht über die Linie ziehen zu lassen.
    »Er verschwendet seinen Atem«, sagte Stig leise zu Hal.
    Hal nickte. »Er lernt es nie, oder?«
    »JETZT!«, rief Rollond. Offensichtlich hatten sie diese Vorgehensweise im Voraus so geplant. Auf seinen Ruf hin sammelten alle Wölfe noch einmal ihre Kräfte und stemmten sich gegen das Seil, wobei ihr Ankermann sich zurückfallen ließ, bis sein Rücken beinahe den Boden berührte.
    Und das brachte die Entscheidung.
    Ein letzter Ruck und Tursgud wurde über die weiße Linie gezogen.
    PIIIIIEP!
    Gorts Pfeife zeigte das Ende des Wettkampfs an und alle Mitstreiter ließen gleichzeitig das Seil los und sanken auf den Boden. Die Wölfe lachten und rissen Witze, die Haie waren verdrossen und schlecht gelaunt.
    Sigurd trat vor.
    »Gute Leistung, Wölfe«, sagte er knapp, dann griff er wieder in den Helm und zog einen Zettel heraus. Diesmal brauchte er nur einen, denn es war klar, dass die Seevögel als Nächstes antreten würden. »Fünfzehn Minuten lang könnt ihr euch erholen. Dann heißt es Wölfe und Seevögel.«
    »Na dann viel Glück«, sagte Ulf sarkastisch. Sie hatten alle

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