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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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in aller Welt haben wir kein Telefon am Bett?“, brummte er, schob die Steppdecke zurück und zog seine Unterhose an.
    „Weil wir es uns deiner Meinung nach nicht leisten können“, erinnerte Zoe ihn und sah ihm mit unverhohlenem Vergnügen zu.
    Ben besaß einen herrlichen, schlanken, kraftvollen Körper, der nicht zu muskulös war. Seine Arme und sein Oberkörper waren fest und sehnig, sein Bauch war flach und fest. Sie rekelte sich sinnlich und musste daran denken, wie sich das weiche dunkle Haar unter ihren Fingerspitzen anfühlte. Auf der Brust und auf dem Bauch war es fein und seidig und wurde nach unten dichter und fester.
    Träge überlegte sie, ob Ben genauso viel Freude bei ihrem Anblick empfand. Dank ihrer Eltern hatte sie keinerlei Scheu, was ihren Körper und ihre Sexualität betraf. Im Gegensatz zu ihm.
    Sie erinnerte sich, wie vollkommen überrascht sie gewesen war, weil Ben beim ersten Mal darauf bestanden hatte, dass sie sich im Dunkeln auszogen. Selbst dann hatte er noch den Slip anbehalten, bis sie tatsächlich im Bett gewesen waren.
    Es hatte viele Wochen gedauert, bis er ihr erlaubt hatte, ihn nackt zu sehen. Noch länger hatte sie gebraucht, bis sie es gewagt hatte, ihn vorsichtig wegen seiner Schüchternheit zu necken.
    Seine Antwort hatte ihr zum ersten Mal im Leben die Sprache verschlagen. Bei fünf Geschwistern, sowohl Jungen als auch Mädchen, in einem Schlafzimmer mit zwei Betten wäre solch ein Schamgefühl nötig gewesen, hatte Ben geantwortet. Vor allem, wenn man der älteste Junge und ein gut entwickelter Teenager mit einem besonderen Beschützerinstinkt für die Jüngeren war und deren Unschuld so lange, wie möglich bewahren wollte.
    Seitdem hatte Zoe ihn nie wieder wegen seines Schamgefühls aufgezogen.
    Sie hörte, wie er den Hörer abnahm und sich meldete. Da er sie nicht rief, musste der Anruf für ihn sein. Zufrieden kroch sie unter die Bettdecke zurück. Sie hatten noch den ganzen Tag vor sich, und sie würde versuchen, Ben anschließend wieder ins Bett zu locken.
    Fünf Minuten später war er zurück. Sobald sie seine Miene sah, setzte sie sich erschrocken auf. „Was ist passiert?“
    „Ich weiß es nicht. Meine Mutter war am Telefon. Sie möchte, dass ich sofort komme.“
    „Nach Manchester?“
    „Jede Stunde geht ein Zug“, antwortete er und sah sie fragend an.
    Zoe schüttelte den Kopf. „Nein, fahr sofort“, antwortete sie. „Ich bin Mum und Dad sowieso einen Besuch schuldig.“
    Sie kannte Ben inzwischen gut genug, um zu wissen, wie ernst er seine Rolle als Ältester und Vaterersatz für die jüngeren Geschwister nahm, seit die Eltern geschieden waren. Nicht nur seine Brüder und Schwestern, auch seine Mutter verließ sich auf ihn.
    Zoe hatte seine Familie nur einmal getroffen. Ben hatte es eigentlich nicht gewollt und heftige Einwände gegen ihren Wunsch erhoben, ihn zu begleiten. Doch sie hatte darauf bestanden. Instinktiv hatte sie gespürt, dass seine zwiespältigen Gefühle gegenüber seiner Familie und seinem früheren Leben immer zwischen ihnen stehen würden, wenn sie jetzt nachgab.
    Entschlossen verdrängte Zoe ihre Enttäuschung über den unterbrochenen freien Tag und sah Ben an. „Du kannst zuerst ins Bad gehen“, schlug sie vor. „Ich koche inzwischen Kaffee.“
    An ihren freien Tagen war das Frühstück normalerweise ein ganz besonderes, gemächliches Ritual. Zoe kochte Kaffee, während Ben zu der kleinen Bäckerei zwei Straßen weiter ging und frische warme Croissants holte. Sie hatte Glück und konnte essen, was sie wollte, ohne zuzunehmen. Ihr Beruf war ziemlich anstrengend, und häufig fielen die Mahlzeiten aus.
    Zoe hatte an ihrer Arbeitsstelle noch nichts von ihren Zukunftsplänen erzählt. Es war schwierig genug gewesen, die Stelle zu bekommen. Wie andere Unternehmen mussten auch die großen Hotelketten ihre Kosten senken und ihr Personal verringern. Ihre erste Praktikantenstelle hatte sie allein der Tatsache zu verdanken gehabt, dass sie eine der besten Examensnoten ihres Jahrgangs vorweisen konnte.
    Inzwischen war sie seit mehreren Jahren bei der Hotelgesellschaft beschäftigt. Sie hatte ihre Ausbildung abgeschlossen und anschließend ihre gegenwärtige Position – als stellvertretende Abteilungsleiterin in Heathrow – bekommen.
    Es war ein angenehmer Job mit einem winzig kleinen Gehalt und wahnsinnigen Fahrtkosten mit dem Wagen, den Ben und sie sich teilten. Eigentlich war die Fahrerei Unsinn, da sie ebenso gut im Hotel oder bei ihren

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