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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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begann nach Zielen zu suchen. Er brauchte nicht lange zu warten. Keine Minute nach den Detonationen auf dem Minenfeld begannen Fahrzeuge aus der Festung zu rollen.
    Zuerst kam ein mit nur zwei Männern, vermutlich Offizieren, besetzter gepanzerter Wagen. Wohl ließ ihn an sich vorbeifahren. Er hatte es auf andere Ziele abgesehen: die beiden in der Nähe des Tors stehenden T-55-Panzer aus sowjetischer Produktion – klein, schnell und trotz ihres Alters noch immer kampfstark –, die dicht hinter dem gepanzerten Fahrzeug herrollten.
    Da Wohl nicht warten wollte, bis der erste T-55 das Tor passierte, hatte er ihn im elektronischen Visier seiner großkalibrigen Waffe, sobald er ihn anfahren sah. Als der Panzer noch ungefähr zehn Meter vom Tor entfernt war, drückte Wohl ab. Lautlos und mit elektromagnetisch kompensiertem Rückstoß schoss ein etwa eineinhalb Kilo schweres würstchengroßes Projektil aus abgebranntem Uran mit über sechstausend Metern in der Sekunde aus der Mündung der Rail Gun.
    Das Geschoss kam ohne Sprengladung aus – seine Effektivität beruhte allein auf seiner Bewegungsenergie. Keine Zehntelsekunde später traf das Projektil den führenden Panzer dicht oberhalb des Laufwerks. Es durchschlug die massive Wanne, bohrte sich durch Dieselmotor und Getriebe und trat auf der anderen Seite wieder aus, ohne mehr als zwanzig Prozent seiner Anfangsgeschwindigkeit verloren zu haben. Das Geschoss begann erst nach weiteren drei Kilometern eine ballistische Bahn und bohrte sich nach einem Flug von über achteinhalb Kilometern schließlich zehn Meter diagonal in den Sand.
    Einige Sekunden lang sah es so aus, als hätte Wohl sein Ziel verfehlt – nichts wies darauf hin, dass der Panzer getroffen war, außer dass er plötzlich anhielt, weil Kettenrad und Antriebswelle zerfetzt waren. Aber in seinem Inneren zerlegte der Motor sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und Zerstörungskraft.
    Es war, als hätten hundert Teile, die sofort aus ihren Lagern und Halterungen gerissen worden waren, beschlossen, im selben Augenblick auseinander zu fliegen. Die vierköpfige Besatzung war sofort tot, als der große Dieselmotor zerplatzte und sich in eine tödliche Schrapnellwolke verwandelte.
    Der Drehturm des T-55 wurde abgesprengt und überschlug sich in der Luft, bevor er am Zaun landete. Aus dem Loch schlugen Flammen und Rauch wie bei einem Vulkanausbruch.
    Wohl nahm sofort einen Zielwechsel auf den zweiten T-55 vor, der Sekunden später ebenfalls in Flammen aufging und das Tor des Stützpunkts blockierte. Der Sergeant wechselte mit einem Sprung die Position und erreichte zwanzig Meter weiter östlich eine Stelle, von der aus er den Stützpunkt überblicken konnte. Er schoss ein Projektil durch den Haupteingang des Sicherheitsgebäudes, weil er hoffte, dort einigen Sachschaden anrichten zu können. Aber eigentlich wartete er nur auf sein Hauptziel.
    Es tauchte keine fünf Minuten später auf: ein italienischer VIP-Hubschrauber Agusta A109, der von einem russischen Transporthubschrauber Mil Mi-8 begleitet wurde. Die Geheimdienstinformationen der Ägypter besagten, die Agusta sei der Privathubschrauber des libyschen Präsidenten Zuwayy, während die Mi-8 seine Leibwache, zwölf schwer bewaffnete Soldaten der Republikanischen Garde, beförderte. Aus so geringer Entfernung brauchte Wohl mit der Rail Gun nicht vorzuhalten; je ein Schuss genügte, um beide Hubschrauber hart aufsetzen zu lassen.
    Aber inzwischen strömten Sicherheitsleute und Soldaten aus dem Stützpunkt, und einige schossen bereits mit Schnellfeuerwaffen in seine Richtung. Es wurde Zeit, den Rückzug anzutreten. »Nike setzt sich ab«, meldete er über Funk.
    »Taurus ebenfalls«, bestätigte Hal Briggs. »Los, wir verschwinden aus Dodge.«
    Wohl machte kehrt – aber bevor er mit den Schubdüsen seiner Stiefel wegspringen konnte, verschwand der Sand um ihn ner Stiefel wegspringen konnte, verschwand der Sand um ihn Panzer war wie aus dem Nichts aufgetaucht, war um die beiden abgeschossenen Panzer herumgekurvt, hatte Wohl entdeckt und das Feuer mit einer 10,1-cm-Granate eröffnet, die nur wenige Meter vor ihm detoniert war. Einen Volltreffer aus dieser geringen Entfernung hätte er vermutlich nicht überlebt. Aber auch so verlor Wohl den Boden unter den Füßen und wurde fünf Meter weit durch die Luft gewirbelt.
    »Taurus ... Taurus ...« Die Detonation hatte Wohl betäubt – er konnte seine Arme und Beine noch bewegen, aber die Bewegungen nicht ausreichend

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