Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
sich gar nicht in libyscher Gefangenschaft befand. »Wir haben Luftbildauswerter unter unseren Leuten. Warum überlässt du diese Arbeit nicht ihnen?«
    »Die haben schon ihren Auftrag – sie sollen ein nächtliches Kommandounternehmen gegen die medizinischen Einrichtungen auf diesen drei Stützpunkten planen«, sagte Patrick gereizt. »Aber wir müssen uns auf den wahrscheinlichsten Ort konzentrieren, denn sobald wir kommen, sind die Libyer alarmiert.« Er starrte Hal aufgebracht an und fügte hinzu: »Und ich hatte dich gebeten, das Flugzeug und die Waffen zu überprüfen.«
    »Das macht der Sergeant«, antwortete Briggs. »Aber auch er wollte, dass ich mit dir rede ...«
    »Ich kann jetzt nicht aufhören, Hal«, sagte Patrick, dessen Gereiztheit sich rasch in Zorn verwandelte. »Bis Sonnenuntergang bleiben uns noch acht Stunden. Bis dahin müssen wir ein Ziel festlegen, damit wir das Unternehmen durchplanen und auf den Weg bringen können.«
    »Die libyschen Streitkräfte befinden sich natürlich in höchster Alarmbereitschaft.«
    »Das weiß ich, Hal.«
    »Wüsstest du das, Muck, würdest du das Unternehmen verschieben, bis die Lage sich stabilisiert hat«, sagte Briggs ernsthaft. »Komm schon, Mann, denk wenigstens mal darüber nach.«
    »Hal, tu einfach, worum ich dich gebeten habe, okay? Sorg dafür, dass unser Team und das Flugzeug startbereit sind.«
    Briggs gab schließlich auf, weil er merkte, dass alles Reden zwecklos war. »Also gut, Patrick, wir machen weiter ... zumindest vorläufig.«
    Er ignorierte, dass Patrick ihn warnend anfunkelte. »Aber hör auf mich, Mann – du kannst niemandem nützen, wenn du stehend k.o. bist. Sieh zu, dass du wenigstens ein, zwei Stunden schläfst, Muck. Ich sehe mir die Luftbilder selbst an und lasse sie von einem der Jungs kontrollieren. Findet sich ein Hinweis, dass Wendy in einer dieser Einrichtungen ist, planen wir einen gewaltsamen Erkundungsvorstoß. Aber du könntest etwas übersehen, wenn du zu müde bist, um dir jede Aufnahme genau anzusehen.«
    »Ich bin nicht müde, Hal«, behauptete Patrick. Aber dann rieb er sich erneut die Augen und stellte fest, dass er sie kaum noch offen halten konnte.
    »Okay, Kumpel, ich lege mich kurz hin. Weck mich, wenn du irgendwas findest.«
    »Sieh zu, dass du etwas Schlaf bekommst. Alles andere erledigen wir.«
    Patrick, David und Hal teilten sich ein Zimmer neben dem Raum für Einsatzbesprechungen, aber dies war das erste Mal, dass er es betrat, seit die Ägypter sie hier untergebracht hatten. Irgendjemand hatte seine Toilettensachen auf das schmale Regal neben dem Bett gestellt, und als Patrick sie sah, fühlte er plötzlich den Drang, sich zu waschen, zu rasieren und die Zähne zu putzen. Danach würde er sich sofort erheblich besser fühlen. Er nahm sich fest vor, jeden Tag fünf Minuten dafür zu reservieren – für das Team war es nicht gut, wenn sein Anführer beschissen aussah. Das war nur eine Kleinigkeit, die aber ... In diesem Augenblick fiel ihm auf, dass Pauls Sachen in einer Ecke des Zimmers lagen: ein einzelner grüner Seesack mit einem gelben Namensschild an den Handgriffen, auf dem P.McL. stand – Paul McLanahan.
    Verdammt noch mal, Paul, wozu warst du hier? Wozu sind wir alle hier? Nur um für irgendwelche Ölinteressen in den Kampf zu ziehen? Lohnt das die Schmerzen, das Leid und den Tod? Wer würde das verstehen? Jeder? Niemand?
    In seinem Kopf herrschte ein Durcheinander aus Gedanken und Gefühlen, die alle Aufmerksamkeit forderten, analysiert werden wollten. Aber dann glaubte er, eine Frauenstimme zu hören, die ihn aufforderte, still zu liegen und alle Gedanken an Gewalt aus seinem Kopf zu verbannen. Er werde noch genug Zeit haben, den nächsten Einsatz zu planen, sagte die Stimme – jetzt müsse er vor allem schlafen. Ruhe sei ein so wichtiger Teil des Kampfes wie der Angriff selbst, fügte die Stimme klugerweise hinzu, und damit hatte sie Recht.
    Patrick wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber er wachte langsam auf und fühlte sich völlig ausgeruht. Er hatte das Gefühl, es mit der ganzen Welt aufnehmen zu können. Im Zimmer war es still, und selbst aus den Planungsräumen drangen nur Routinegeräusche. Es gab viel zu tun, das wusste er, aber jetzt fühlte er sich erholt genug, um alles zu bewältigen. Er öffnete die Augen ...
    ...und sah Susan Salaam neben sich auf der Bettkante sitzen. Sie lächelte ihn an. Ihre Augen glitzerten, und ihr schwarzes Haar schimmerte im Halbdunkel. Patrick

Weitere Kostenlose Bücher