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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Druckwelle dieser Detonationen warf beide Männer um. Sie hatten das Gefühl, Erde, Staub, Sand und alle möglichen Trümmer regneten mindestens zehn Minuten lang auf sie herab. Danach war der Energievorrat ihrer Ganzkörperpanzer fast erschöpft – aber sie überlebten den Angriff.
    Der dritte Bomber blieb tief, beschleunigte im Geradeausflug ohne Nachbrenner, wie es über feindlichem Gebiet zweckmäßig war, und konnte so entkommen. Aber die zweite Tu-22, die vom Flugplatz weg nach Süden abgedreht war, geriet dabei in Reichweite der AIM-120 der Megafortress. Wickland schoss sie rasch mit einer Scorpion ab.
    »Bei euch alles in Ordnung, Jungs?«, fragte Tanaka. »Wir sind alle heil geblieben«, antwortete Briggs, »und nachdem die Landebahn nicht getroffen ist, sind wir noch im Geschäft, denke ich. Wohin ist der dritte Bomber verschwunden?«
    »Der haut ab – und fragt sich vermutlich, wo die beiden anderen bleiben«, sagte Tanaka. »Wir fliegen zurück, führen unseren Auftrag in Zillah durch und machen dann einen kleinen Abstecher nach Al-Jawf. Haltet die Ohren steif. Headbanger, Ende.«
    Eine halbe Stunde später begann Wickland den Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Zillah, indem er eine Lenkwaffe zur Radaransteuerung auf das dortige Luftraumüberwachungsradar abschoss und dann mitdar abschoss und dann mit Stellung traf, die überraschend ihr Radar aktiviert hatte – beide aus großer Höhe. Danach benützte er das Laserradar, um sekundenlange Schnappschüsse von dem Stützpunkt zu machen, vergrößerte die Aufnahmen, machte sie kontrastreicher und legte dann spezifische Ziele fest, deren Koordinaten er den Lenkbomben AGM-154 JSOW eingab. Sobald die Zielkoordinaten gespeichert waren, errechnete der Angriffscomputer den optimalen Abwurfkurs für den Autopiloten.
    Als die Megafortress auf Abwurfkurs war, öffnete der Angriffscomputer automatisch die Bombenklappen und begann die Bomben auszulösen. Die AGM-154 JSOW brauchten keinen präzisen Abwurfpunkt – aus großer Höhe konnten sie ohne Antrieb bis zu fünfundsechzig Kilometer weit gleiten und ihre Ziele mit unheimlicher Genauigkeit treffen. Vier der sechs Lenkbomben waren für die Start- und Landbahn des Stützpunkts bestimmt, in die sie solche Krater rissen, dass sie nun für schwere oder schnelle Flugzeuge unbenutzbar war. Beim Angriff auf die vier anderen Ziele schaltete Wickland in der Endphase auf die Infrarotkamera in der Bombenspitze um und konnte sie so genau ins Ziel steuern: ein Gebäude, das vermutlich die Kommando- und Nachrichtenzentrale des Stützpunkts war, das Tanklager, ein Kraftwerk und das Luftraumüberwachungsradar neben dem Kontrollturm. Alle 450-Kilo-Bomben zerstörten die ihnen zugewiesenen Ziele – der Luftwaffenstützpunkt Zillah war mit nur acht Volltreffern praktisch lahmgelegt.
    Dann flog die EB-52 in Richtung Al-Jawf weiter, das fünfhundert Kilometer südöstlich lag. Das Verfahren für Angriffe mit den Abwurflenkwaffen Wolverine unterschied sich erheblich von dem für Lenkbomben AGM-154 JSOW: Die Marschflugkörper konnten aus weit größerer Entfernung eingesetzt werden. Die Lenkwaffen wurden für eine Vielzahl von Zielen programmiert und ungefähr achtzig Kilometer vor dem Zielgebiet abgeworfen. Wickland benutzte sein Laserradar, um zu versuchen, Ziele zu finden und die endgültigen Aufschlagpunkte für die Lenkwaffen festzulegen, aber die Wolverines kamen am besten allein zurecht. Sie verwendeten ihr Millimeterwellen-Radar zur Zielsuche; dann überflogen sie die entdeckten Ziele und warfen zur Panzerbekämpfung CBU-97 mit Sensorzündern oder Schüttbomben CBU-87, die schwach gepanzerte und gewöhnliche Fahrzeuge zerstörten. Die Marschflugkörper suchten sich selbst weitere Ziele oder kamen sogar zurück und griffen nochmals an, wenn sie feststellten, dass sie ein Ziel verfehlt hatten. Bevor ihr Treibstoff dann aufgebraucht war, suchte jede Wolverine sich ein großes Gebäude oder steuerte ein von der Megafortress übermitteltes Ziel an, stürzte sich darauf und zerstörte es mit ihrem neunzig Kilogramm schweren Gefechtskopf.
    Da keine Fla-Lenkwaffenstellungen entdeckt wurden, konnten Tanaka und Wickland den Stützpunkt umkreisen, immer wieder LADAR-Schnappschüsse machen, Ziele für die Wolverines festlegen und die Marschflugkörper in Abständen von drei bis fünf Minuten abwerfen, um dadurch sicherzustellen, dass jeder reichlich Zeit hatte, neue Ziele zu entdecken, die sich vielleicht anbieten würden.

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