Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Mittelmeer? Vielleicht war es ihm gelungen, unbemerkt einen Mini-Flugzeugträger vor der libyschen Küste zu stationieren, aber hätte seine Kampfkraft ausgereicht, um zwei Militärstützpunkte zu zerstören? Unmöglich ... oder etwa nicht? »Können das McLanahan und seine Männer gewesen sein, General?«
    »Sie müssen in Marsá Matrũh umgekommen sein«, antwortete Baris. »Der Bunker, in dem sie untergebracht waren, war Tag und Nacht von Soldaten bewacht, und von diesen Soldaten lebt keiner mehr.« , »Aber sie waren in dem Bunker geschützt ...«
    »Die harte Strahlung tötet sogar Menschen in Bunkern«, erklärte Baris ihr. »Außerdem waren sie nur Hightechinfanteristen – selbst mit ihrer futuristischen Ausrüstung hätten sie nicht zwei libysche Stützpunkte in einer einzigen Nacht zerstören können. Nur wenige Staaten besitzen so viel Feuerkraft: die USA, Russland, die Atommächte Frankreich und Großbritannien, vielleicht auch Israel. Wir hätten voraussehen müssen, dass etwas in dieser Art geschehen würde. Das muss ein Vergeltungsschlag für den Überfall auf Marsá Matrũh gewesen sein – aber wer kann ihn geführt haben, und warum sind wir nicht vorher konsultiert worden?«
    Susan gab keine Antwort. Sie starrte gedankenverloren ins Leere.
    »Woran denken Sie, mein Kind?«
    »Nichts ... nichts«, sagte Susan Bailey Salaam geistesabwesend. »Danke für Ihre Informationen. Ich brauche jetzt etwas Ruhe. Noch irgendwas?«
    »Ich möchte Sie nur nochmals fragen: Was wollen Sie hier in Ägypten erreichen?« Baris kam näher und blieb vor ihr stehen. »Offiziell befinden wir uns hier auf Anordnung des Obersten Gerichts in Schutzhaft, aber ich versichre Ihnen, dass wir das Land jederzeit verlassen können. Dafür würden meine Freunde im Verteidigungsministerium und im Geheimdienst sorgen. Unsere Bewacher vom Sicherheitsdienst des Obersten Gerichts sind nur Schergen al-Khans, die leicht beiseite gefegt werden können. Ich kann über Flugzeuge, sichere Häuser und Visa verfügen; ich habe im Ausland, vor allem auch in den Vereinigten Staaten, viele einflussreiche Freunde.«
    »Ich ... ich weiß nicht recht, General«, sagte Susan zweifelnd. »Ich mag Ägypten nicht verlassen – nicht ausgerechnet jetzt, wo die Existenz des Staates bedroht ist.«
    »Weshalb nicht? Was macht Ihnen Sorgen, Sechmet? Ägypten bleibt trotz Libyens Aggression stark. Selbst mit Atomwaffen können die Libyer uns nicht vernichten. Wir werden überleben.« Er machte eine Pause, starrte Susan prüfend an. »Oder macht Ihnen mehr Sorgen, was das ägyptische Volk von Ihnen denken könnte, wenn Sie jetzt das Land verließen?«
    »Wollen Sie damit sagen, dass ich mich als Amerikanerin nicht um Ägypten zu kümmern brauche?«, fragte Susan. »Ich lebe seit vielen Jahren hier, General. Ich spreche Arabisch. Ich fühle mich als Ägypterin. Wollen Sie etwa behaupten, mir ginge es mehr um mich selbst als um Ägypten?«
    »Natürlich nicht, Sechmet«, sagte Baris. »Ich mache mir nur Sorgen, dass Sie ernstlich in Gefahr geraten könnten, nur weil Sie aus irgendwelchen Gründen glauben, Sie müssten hier bleiben, weil Ihr Mann hier beigesetzt ist ... oder weil Sie tatsächlich fürchten, das Volk könnte es Ihnen verübeln, wenn Sie jetzt das Land verlassen. Ihre Loyalität ist höchst anerkennenswert, Susan, aber Sie sind hier nicht sicher.«
    »Und wenn ich Präsidentin wäre?«
    Endlich kommt die Wahrheit ans Licht, dachte Baris. »Auch als Präsidentin wären Sie vor der Gefahr, die Ihnen von alKhan und der Muslim-Bruderschaft gedroht hat, nicht sicher«, stellte er fest. »Sie bleiben die Witwe des Mannes, dessen Ermordung al-Khan betrieben hat, um eine islamische Regierung einsetzen zu können. Ich fürchte sogar, dass Sie noch größeren Gefahren, noch stärkeren Pressionen ausgesetzt wären.
    Der eigentliche Kampf wäre politischer Natur. Der Nationalen Demokratischen Partei und Ihnen würden jegliches Unrecht, jeglicher Mangel und jegliches Versagen angelastet. Ihnen würde man vorwerfen, den Fortschritt aufzuhalten sowie Staatsfeinden und Anarchisten Geheiminformationen geliefert zu haben. Viele Bürger und Staatsbeamte waren als Anhänger al-Khans durchaus mit der Ermordung Ihres Mannes einverstanden – und wären es auch mit Ihrer. Ihre Feinde würden jede Ihrer Bewegungen kennen; wollten sie ein Attentat auf Sie verüben, wüssten sie stets, wo Sie anzutreffen sind. Wozu wollen Sie das riskieren?«
    »Weil ich das Gefühl habe,

Weitere Kostenlose Bücher