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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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führt diesen Kampf nur, um sie zurückzubekommen. Sie stehen in Island unter Hausarrest – dort ist leicht an Sie heranzukommen. Ich garantiere Ihnen, dass McLanahan Himmel und Erde in Bewegung setzen wird, um sie zu retten. Und ich traue ihm zu, dass er einen ganzen Staat vernichtet, wenn ihr jemand etwas zuleide getan hat.«
    »Pfeifen Sie diesen General McLanahan zurück«, verlangte Kasakow mit vor Wut bebender Stimme. »Wie Sie das schaffen, ist mir egal, aber pfeifen Sie ihn zurück. Drohen Sie ihm, betören Sie ihn, verführen Sie ihn ... mir ist’s egal, was Sie machen.«
    »Er ist Ihnen also etwas wert?«
    »Versuchen Sie nicht, mit mir zu feilschen, Salaam. Ich kann McLanahan in aller Ruhe selbst erledigen.«
    »Nein, das nehme ich Ihnen nicht ab«, sagte Susan. »Könnten Sie ihn erledigen, hätten Sie’s bestimmt längst getan. Vielleicht sollte ich ihm erzählen, dass Sie ihre Hinrichtung befohlen haben, damit er Sie aufspürt und in Stücke reißt. Sie haben sein hydraulisch verstärktes Exoskelett und seine Elektroschocker bestimmt schon in Aktion gesehen? Ich glaube nicht, dass Ihre Anwälte ihn aufhalten könnten.«
    Das »hydraulisch verstärkte Exoskelett« war Pawel Kasakow neu – es ließ McLanahans Ganzkörperpanzer noch furchterregender erscheinen. »Schon gut, schon gut!«, rief Kasakow. Er überlegte rasch. Hier bot sich ihm eine Chance, aber Salaam musste mitspielen. Was wollte sie? Was wünschte sie sich am meisten? Bestimmt nicht diesen General ... »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Madame«, sagte er. »Sie überreden McLanahan dazu, uns nicht mehr anzugreifen. Sie behalten den sechzigprozentigen Mehrheitsanteil an Salimah, Central African Petroleum Partners kann seine dreißig Prozent behalten, und ich bekomme die restlichen zehn Prozent.«
    »Sie können mir nichts geben, was ich schon besitze, Kasakow«, wehrte Salaam ab. »Zuwayy hat Ägypten eine Beteiligung an Salimah abgepresst, aber nichts anderes getan, als seine Nachbarn zu bedrohen und Ihr Geld zu verpulvern – und jetzt hat er Sie sogar in Lebensgefahr gebracht. Er ist ein psychopathischer Killer, der an Größenwahn leidet. Er hält sich für den König von Libyen, verhindert aber nicht, dass seine Schergen das Königreich ausplündern. Warum unterstützen Sie ihn überhaupt?«
    »Weil er eine Organisation kontrolliert, die potenziell fünfundvierzig Prozent aller Ölvorkommen der Welt kontrolliert«, antwortete Kasakow. »Und was kontrollieren Sie? Was haben Sie ...?« Und dann verstummte er mitten im Satz. Er dachte an die Medienberichte, die Kundgebungen, die Leitartikel über diese schöne, opportunistische, charismatische Frau, die von vielen als »neue Kleopatra« apostrophiert wurde. Konnte er hier den Hebel ansetzen?
    »Sind Sie noch da, Kasakow? Ich warte auf einen vernünftigen Vorschlag von Ihnen.«
    »Sofort, Madame«, sagte Kasakow hastig. »Ich habe einen zu machen, der Ihnen gefallen wird.«
    »Wirklich? Hoffentlich ist er gut – das will ich für Sie hoffen.«
    »Viele bezeichnen Sie als eine Wiedergeburt Kleopatras, als die Herrscherin der neuen Vereinigten Arabischen Republik ...« Er machte eine Pause und stellte fest, dass sie ihm nicht widersprach. Eine interessante Reaktion! »Warum sollen wir Sie nicht ... zur Kaiserin machen?«
    »Was schwatzen Sie da, Kasakow?«
    »Ich denke an den geplanten ersten Einigkeitskongress der Muslim-Bruderschaft, der in Tripolis stattfinden soll«, sagte Kasakow. »Sie werden daran teilnehmen ... und Sie könnten sich zur Präsidentin der Bruderschaft wählen lassen.«
    Auch diesmal wieder kein Spott, keine Zurückweisung. Sie hörte nicht nur zu, sondern dachte ernsthaft darüber nach! Viel zu spät fragte sie endlich: »Wie meinen Sie das, Kasakow? Wie soll ich das erreichen können?«
    »Madame, glauben Sie vielleicht, dass die MuslimBruderschaft ohne meine Unterstützung auch nur existieren würde?«, lautete seine Gegenfrage. »Zuwayy ist nur Präsident der Bruderschaft, weil ich ihm das Geld gebe, mit dem er die Mitglieder besticht, damit sie ihn wählen. Für ihn ist das ein bedeutungsloser Titel – er macht sich nichts aus der Bruderschaft, er will nur Geld. Aber für Sie ...«
    »Ich bin keine Muslima, Kasakow.«
    »Aber wie jedermann weiß, waren Sie kurz davor, eine zu werden, Madame«, sagte Kasakow. »Ich weiß, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Mann gebetet haben; ich weiß, dass Sie die rituellen Bäder genommen, den Koran studiert, im Ramadan gefastet

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