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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und die vorgeschriebene Armenspende Sakah geleistet haben. Ich weiß auch, dass Sie sich sogar als Muslima haben registrieren lassen, um Ihren Mann auf dem Hadsch, seiner Pilgerfahrt nach Mekka, begleiten zu können. Meines Wissens können Sie zum Islam konvertieren, indem Sie öffentlich die Schahada, das Glaubensbekenntnis, ablegen. Außerdem ist dieser Bruderschaftsklimbim eine Erfindung Zuwayys, der damit groß herauskommen und seinen Machtanspruch untermauern wollte. Sie besitzen tausendmal mehr Charme, Charisma und Führerqualitäten als dieser Schwachkopf. Sie könnten die ganze Welt verzaubern, Susan.«
    »Das ... das würde niemals funktionieren, Kasakow. Davon verstehen Sie zu wenig.«
    »Ich weiß, dass ich die Muslim-Bruderschaft gegen Zuwayy aufbringen kann – ich kann ihn als Hochstapler, als Schwindler entlarven«, sagte Kasakow. »Mit etwas Geld und den hier und dort angebrachten richtigen Informationen kann ich ihn entmachten, praktisch ohne einen Finger rühren zu müssen. Das ebnet Ihnen den Weg an die Spitze der Bruderschaft. Aber da Sie Salimah kontrollieren, wären Sie weit mehr als nur eine Galionsfigur, sondern eine wahre Führerin und Retterin ... eine Kaiserin.«
    Wieder eine längere Pause. Sie dachte tatsächlich darüber nach! Mann, sagte Kasakow sich, wenn es irgendetwas gibt, das noch mächtiger als Geld ist, dann muss es Eitelkeit sein.
    »Und dazu müsste ich nur ...?«
    »McLanahan auffordern, sich aus Nordafrika herauszuhalten«, antwortete Kasakow. »Ihrem Freund verbieten Sie einfach, uns mit seinen Bombern in die Quere zu kommen. Mich beteiligen Sie als Beweis Ihres guten Willens an Salimah – nur mit zehn Prozent. Dann können Sie und ich über Ihre Zukunft reden ... als Führerin der Vereinigten Arabischen Republik.« Erneut eine Pause, die jedoch viel kürzer war. »Auf Ägypten darf nicht eine Bombe fallen, Kasakow«, sagte Susan Bailey Salaam, »sonst ist unser Deal hinfällig. Vernichten Sie Zuwayy. Vernichten Sie ihn!«
    »Ja ... Kaiserin«, antwortete Kasakow. Er schaltete sein abhörsicheres Handy aus, stand auf und musste sich auf einen Fingerknöchel beißen, um seine Aufregung in Schach zu halten. Iwana Wassiljewa, die eben hereinkam, musterte ihn befremdet. »Einen Augenblick lang habe ich fast geglaubt, Madame Salaam«, murmelte er halblaut, »Sie hätten eine Schwäche für diesen McLanahan. Aber alles – und jeder – hat wohl seinen Preis.«
    »Was kann ich für Sie tun, Genosse?«, fragte die Wassiljewa.
    »Ich habe einen Auftrag für Sie – ich schicke Sie nach Libyen«, erklärte er ihr. »Machen Sie sich an Zuwayy heran, melden Sie mir alles, was er tut, bekommen Sie heraus, wo er die gefangenen Amerikaner versteckt hält, und halten Sie sich bereit, das Schwein zu liquidieren.«
    »Ja, Genosse«, sagte sie. »Er ist bestimmt leicht um den Finger zu wickeln.«
    »Das bezweifle ich nicht. Sehen Sie zu, dass Sie die Situation in seinem Palast unter Kontrolle bekommen. Aber retten Sie vor allem diese Gefangenen. Ich vermute, dass sie in Tripolis sind – vielleicht sogar in Zuwayys Palast.«
    »Ich spüre sie auf, Genosse.«
    »Und falls Sie unter den Gefangenen auf eine Frau namens McLanahan stoßen, bringen Sie sie außer Landes. Sie könnte uns dazu verhelfen, an die Dreckskerle heranzukommen, denen ich mein Exil auf dieser trostlosen Insel verdanke. Finden Sie sie, bringen Sie sie mir lebend.«
    »Was bedeutet sie Ihnen, Genosse?«
    »Kann ich sie als Köder verwenden, um den Zinnsoldaten in eine Falle zu locken, dann kann Salaam sich zum Teufel scheren«, sagte Kasakow bissig. »Diese kleine Schlampe bringe ich irgendwann auch noch unter die Erde.« Er nickte der Wassiljewa zu. »Aber vor allem habe ich’s auf General Patrick McLanahan abgesehen. Falls Sie irgendwo auf ihn stoßen, müssen Sie ihn unbedingt liquidieren. Haben Sie verstanden? Unbedingt.«
    »Warum liquidieren wir sie nicht einfach alle, Genosse?«, fragte die Wassiljewa verschlagen lächelnd. »Und überlassen es Gott, sie nach Guten und Bösen zu sortieren?«
Fußballstadion »Jadallah as-Senussi« Tripolis Einige Tage später
    In der gesamten arabischen Welt hatte seit über vierzig Jahren niemand mehr dergleichen gesehen; manche vermuteten sogar, Nordafrika habe dergleichen seit über zweitausend Jahren nicht mehr erlebt.
    Das Stadion »Jadallah as-Senussi« war voll besetzt: über sechzigtausend Personen auf den Rängen, weitere zehntausend auf dem Rasen und fünftausend Ehrengäste

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