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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Walentin Senkow, der dem Militär mehr Geld und mehr Prestige versprochen hatte, schien sein Versprechen halten zu wollen. Aber niemand, auch Präsident Senkow nicht, konnte aus Steinen Wasser pressen. Für die riesigen Streitkräfte der Russischen Föderation standen einfach keine zusätzlichen Haushaltsmittel zur Verfügung.
    »Die Frage ist nur«, sagte Susic und nahm einen weiteren großen Schluck Maraschino, »ob Thorn wie sein Vorgänger die amerikanischen Truppen im Kosovo weiter verstärken und Revolutionäre, Saboteure und Terroristen in Albanien, Montenegro und Makedonien unterstützen wird. Oder stoppt er diesen verrückten Plan, Jugoslawien zu zerschlagen, und lässt uns unsere eigenen Kriege führen?«
    »Schwer zu sagen bei diesem Präsidenten«, antwortete Kasakow. »Er war selbst beim Militär, das weiß ich – hat als Oberleutnant beim Unternehmen Wüstensturm mitgekämpft. Wie man hört, ist er mit einem Team aus Kommandosoldaten hunderte von Kilometern weit in den Irak – sogar nach Bagdad hinein – vorgestoßen, um Bombenziele für Präzisionsangriffe zu kennzeichnen.«
    »Dieser Waschlappen war ein Kommandosoldat ?«, fragte Susic ungläubig. Er hatte den amerikanischen Wahlkampf nicht sehr aufmerksam verfolgt. »Er wär’s nicht wert, Ihnen die Schuhe zu putzen, und dürfte sich erst recht nicht als Kommandosoldat bezeichnen.«
    »Hätte er gelogen, hätten die amerikanischen Medien ihn bestimmt sehr schnell enttarnt – stattdessen haben sie seine Darstellung bestätigt«, sagte Kasakow. »Hüten Sie sich davor, ihn zu unterschätzen, Hauptmann. Er weiß, wie es ist, als Infanterist mit einem Gewehr in der Hand durch den Wüstensand zu kriechen, während ringsum im Dunkeln der Feind lauert. Sein Auftreten mag sich von dem anderer amerikanischer Präsidenten unterscheiden, aber sie werden alle von so vielen politischen Kräften gezerrt und geschoben. Das macht sie sehr unberechenbar.«
    »Ja, besonders der Letzte, dieser Martindale«, sagte Susic. »Eine heimtückische Schlange.« Kasakow nickte, und Susic war stolz darauf, eine Beobachtung gemacht zu haben, der dieser große Kriegsheld zustimmte. »Ein Meister der raffinierten Räuberei – schüttelt einem mit der Rechten die Hand, schlägt einem mit der Linken über den Schädel.« Er wollte Kasakow nachschenken.
    Aber der Oberst bedeckte sein Glas mit einer Hand und stand auf. »Ich muss unsere Wachposten kontrollieren«, sagte er.
    »Dafür hat man seine Leutnants«, sagte Susic und schenkte sich wieder nach. Kasakow funkelte ihn missbilligend an. Susic registrierte diesen Blick, ließ sein Glas unberührt und stand ebenfalls auf. »Ausgezeichnete Idee, Oberst. Ich komme mit, denke ich. Immer gut, wenn die Truppe ihre Vorgesetzten zu sehen bekommt.«
    Die Abendluft war frisch und sehr kalt, aber am Himmel zeigten sich keine Wolken, und der schon fast volle Mond war bereits aufgegangen. Das Militärgelände, auf dem das Hauptquartier lag, wurde von einem fünf Meter hohen, mit Stacheldraht gekrönten Zaun begrenzt. Arbeitskommandos waren damit beschäftigt, Schnee von dem Zaun abzukehren, der mit Bewegungsmeldern bestückt war – die sicher abgeschaltet waren, solange am Zaun gearbeitet wurde. Weil in dieser Situation die Wachttürme und Patrouillen noch wichtiger waren als sonst, beschloss Kasakow, zuerst die Beobachtungsposten zu kontrollieren. Er benutzte sein Handfunkgerät, um dazu die Erlaubnis der Sicherheitszentrale einzuholen, und nickte dann Susic zu. »Kommen Sie, Hauptmann?«
    »Natürlich, Oberst«, sagte Susic – und schwieg dann überrascht. Zu seiner Verblüffung begann Kasakow seinen Uniformmantel auszuziehen, als er sich der Treppe des ersten Wachtturms näherte. »Wohin wollen Sie, Oberst?«
    »Wir steigen hinauf, um den Wachtturm zu kontrollieren«, sagte Kasakow. »Wir müssen uns vom Sergeanten vom Dienst Meldung erstatten lassen.«
    »Wär’s nicht einfacher, wenn er sich hier unten bei uns melden würde?«
    »Kommen Sie, Hauptmann. Etwas Bewegung tut uns gut.«
    »Wir … wir steigen dort hinauf?«, fragte Susic. Er zeigte auf die Spitze des fünfstöckigen Turms. »Ohne Ihren Mantel, Oberst?«
    »Bis wir oben sind, wäre Ihre Uniform durchgeschwitzt«, stellte Kasakow fest, »und dann würden Sie erfrieren. Legen Sie Ihren Mantel ab und lassen Sie Mütze und Handschuhe an. Also los jetzt, Hauptmann!« Der Kommandeur begann die schmale Stahltreppe hinaufzusteigen. Susic blieb nichts anderes übrig, als ihm zu

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