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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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und ohne Verluste besetzt. Von der Einsatzbesprechung bis zum Absetzen des letzten Manns hatte das ganze Unternehmen weniger als zwölf Stunden gedauert – erstaunlich schnell und effizient für einen russischen Einsatz. Eine kleine Gruppe britischer Fallschirmjäger, die als Vorauskommando die von der NATO geplanten Versorgungsflüge vorbereiten sollte, war von ihren russischen Kameraden höflich, aber bestimmt aus den Betten geholt und zum Verlassen des Flughafens aufgefordert worden.
    Die NATO hatte Frühwarnflugzeuge vom Typ E3 über Bosnien, Albanien und Makedonien, die den gesamten Luftraum über Jugoslawien überwachten. Zwei Jäger F14 Tomcat eines in der Adria stationierten US-Flugzeugträgers erhielten den Befehl, die Transporter abzufangen, kurz nachdem die An12 von dem russischen Flugplatz in Bosnien gestartet waren. Die Jäger hatten die Transporter zum Umkehren aufgefordert, sie sogar mit ihrem Zielsuchradar erfasst und mit ihrem Abschuss gedroht, wenn sie nicht umkehrten. Aber Kasakow hatte den An12-Piloten den Weiterflug befohlen, und die Amerikaner hatten schließlich abgedreht, ohne auch nur einen Warnschuss abgegeben zu haben. Das Unternehmen hatte die ganze Welt verblüfft und für kurze Zeit Befürchtungen ausgelöst, die NATO könnte sich zu einem Gegenschlag entschließen. Stattdessen hatte Russland in Stunden erreicht, was ihm in wochenlangen Verhandlungen nicht zugestanden worden war: eine Beteiligung an der Friedenstruppe im Kosovo. Dieser Erfolg hatte Kasakows kühnes Unternehmen glänzend gerechtfertigt.
    Hätte die NATO den Flughafen Priština zurückerobern wollen, hätte sie das leicht tun können – das hätte Kasakow als Erster zugegeben. Seine Männer waren zwar hoch motivierte Elitesoldaten, aber sie waren sehr schlecht ausgerüstet und nicht in Übung. Für viele von ihnen war der Absprung über dem Flughafen Priština der erste Sprung seit mehreren Wochen, denn für Übungsflüge stand nur lächerlich wenig Treibstoff zur Verfügung; von Munition bis zu Stiefeln war bei den Russen alles knapp. Aber der Überraschungsfaktor hatte die Amerikaner, Briten, Franzosen und Deutschen förmlich gelähmt. Eben noch war der Flughafen fast menschenleer gewesen; eine Stunde später waren über 100 russische Fallschirmjäger dabei, sich dort einzurichten.
    In ganz Russland löste der Erfolg dieses Unternehmens patriotischen, ja nationalistischen Jubel aus. Kasakow wurde zum Oberst befördert und wegen seines Muts und Kampfgeists mit einem Verdienstorden ausgezeichnet. Letztlich markierte dieses Unternehmen den Anfang vom Ende der Regierung Jelzin, da klar war, dass Jelzin den Plan entweder nicht genehmigt hatte, weil er Gegenmaßnahmen des Westens fürchtete, oder – was wahrscheinlicher war – überhaupt nichts davon gewusst hatte. Kein Jahr später war Jelzin zurückgetreten, seine Sozialdemokratische Partei war entmachtet, und Walentin Senkow und seine neue Russische Vaterlandspartei – nicht kommunistisch, aber entschieden nationalistisch und antiwestlich – hatten erst die Duma, dann den Kreml erobert.
    Hätte Kasakow in die Politik gehen wollen, hätte er sich zum Ministerpräsidenten Russlands wählen lassen können – zweifellos eine weit schwierigere Aufgabe als alle, die er bis dahin gelöst hatte. Aber er war Soldat und Kommandeur; er wollte nichts anderes, als russische Truppen führen. Deshalb hatte er sich das Kommando über die russischen Truppen in Jugoslawien erbeten und sein Hauptquartier in Prizren im südlichen Kosovo aufgeschlagen – mitten im größten und gefährlichsten Abschnitt der multinationalen Brigade. Dort unterstanden ihm zwei motorisierte Infanteriebataillone mit insgesamt 4000 Mann; außerdem befehligte er eine 800 Mann starke taktische Gruppe mit schnellen Kampfhubschraubern im MNB-Hauptquartier Ost in Gnjilane und war auch Berater des dortigen 300 Mann starken Kontingents des ukrainischen Heeres.
    Unterdessen waren seine Soldaten praktisch ohne Ablösung seit fast zwei Jahren im Einsatz, sodass die Männer nachlässig, schlecht ausgebildet und kaum motiviert waren. Hier im Kosovo kannten sie nur ständige Bedrohungen von albanischen Zivilisten und Einheiten der Kosovo-Befreiungsarmee – die nachts die Straßen beherrschten, ohne dass die KFOR sie daran hätte hindern können –, während die Duma ihnen die Mittel kürzte und sie auch sonst vernachlässigte. Der neue Präsident Russlands, der Exkommunist, Ex-KGB-Offizier und Ex-Ministerpräsident

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