Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
antwortete nicht gleich. Dann zuckte er mit den Schultern, als sei ihm egal, ob Thorn seine Überlegungen kenne oder nicht. »Ganz einfach: Ich hasse die Vorstellung, ich könnte verlieren«, erklärte er ihm. »Wochen- oder gar monatelang ein Heer zu mobilisieren und es dann um die halbe Erde zu schicken, um es in einem Krieg kämpfen und sterben zu lassen, kommt mir einfach nicht richtig vor. Das klingt wie eine unwirtschaftliche, ineffiziente, riskante Sache.«
    »Wenn Sie also das HAWC oder Madcap Magician einsetzen« fasste Thorn zusammen, »und die eine Niederlage einstecken müssen, haben Sie nicht das Gefühl, verloren zu haben?«
    »Nein, ich habe verloren, gar kein Zweifel – aber ich habe nur den Ball verloren, nicht das ganze Spiel«, erklärte Martindale ihm »Und diese beiden Einheiten haben sich immer verdammt gut geschlagen – manchmal haben sie die bösen Kerle so zugerichtet, dass überhaupt kein Spiel mehr stattgefunden hat. Jedenfalls waren diese geheimen Einheiten schnell, effizient, hoch motiviert und mir direkt unterstellt; die für sie benötigten Haushaltsmittel waren in ›schwarzen Programmen‹ versteckt und damit der Kontrolle des Kongresses weitgehend entzogen. So war es jedenfalls bisher.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte Thorn. Er musterte seinen Vorgänger prüfend, dann nickte er ihm zu Martindales Überraschung lächelnd zu. »Also gut. Danke, dass Sie sich die Zeit für diesen Besuch genommen haben.«
    »Das war ’s? Das war alles?«, fragte Martindale ungläubig. »Keine Drohungen, keine Warnungen, keine Verurteilung?«
    »Was sollte ich denn verurteilen?«
    »Was …« Martindale machte eine Pause. Er lächelte, drohte Thorn mit dem Finger und stand auf, um zu gehen. »Schon kapiert. Sehr clever von Ihnen. Sie setzen mich ein bisschen unter Druck, damit ich ein paar Informationen ausspucke, und überlassen es mir dann, selbst zurechtzukommen.«
    »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden, Kevin«, behauptete Thorn. »Ich wollte Sie nur nach einigen Aspekten Ihrer Amtszeit als Präsident befragen. Ich glaube, dass ich jetzt eine ziemlich gute Vorstellung davon habe.«
    »Schluss jetzt mit den Spielchen, Thorn«, sagte Martindale verärgert. »Sie haben mich aus einem bestimmten Grund hergebeten. Raus mit der Sprache!«
    »Also gut, Mr. President …«
    »Und hören Sie mit dem Mr.-President-Scheiß auf«, unterbrach Martindale ihn. »Ich bin nicht der Präsident – der sind Sie. Ich weiß genau, dass Sie ungefähr so viel Respekt vor mir haben wie ich vor Ihnen.«
    »Ich will Ihnen nur eines sagen, Kevin: Was Sie vorhaben, ist sehr gefährlich – vielleicht nicht für Sie, aber für die Männer und Frauen, die Sie in letzter Zeit angeworben haben«, sagte Thorn. »Ihre Stellung als ehemaliger Präsident schützt Sie nicht, und die Genfer Konvention ist kein Schutz für diese Leute. Was Sie auch tun, wer oder was auch davon profitiert – die Vereinigten Staaten werden Ihnen nie zu Hilfe kommen. Wie’s in alten Fernsehfilmen heißt, werden wir dementieren, irgendwelche Kenntnis von Ihrem Handeln zu haben. Dann sind Sie nicht mehr als eine High-TechBürgerwehr.«
    »Dann müssen Sie selbst aktiv werden«, schlug Martindale nüchtern vor. »Fördern Sie uns. Unterstützen Sie uns. Wir übernehmen das Risiko, aber wir tun es unter Ihrer Anleitung. Wir agieren unter Ausschluss der Öffentlichkeit, handeln weitgehend gesetzestreu und arbeiten nach Möglichkeit mit in- und ausländischen Regierungen zusammen. Aber die isolationistische Laissez-faire-Politik, die Sie gegenwärtig betreiben, schwächt Amerika, und irgendjemand muss die Initiative ergreifen, um unsere Interessen zu wahren.«
    »Sie wollen gesetzestreu handeln, Kevin? Dann geben Sie Ihren verrückten Plan auf«, sagte der Präsident. »Sie haben schon genug Schaden angerichtet.«
    »Wir haben noch nicht einmal zu kämpfen angefangen, Tom«, wehrte Martindale ab. »Sie werden uns nicht aufhalten können. Ich kann Ihnen nur raten, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Wer ist außer Ihnen an dieser Sache beteiligt, Kevin?«, fragte Thorn. »Wer aus meiner Regierung? Welche aktiven Offiziere? Welche pensionierten Offiziere?«
    »Sie erwarten doch nicht etwa, dass ich Ihnen eine Namensliste übergebe?«
    »Trauen Sie mir denn nicht?«
    »Wie denn auch?«, lautete Martindales Gegenfrage. »Würden Sie sich allerdings hinter uns stellen oder wenigstens zusagen, uns nicht nur nicht zu behindern, sondern gelegentlich mit

Weitere Kostenlose Bücher