Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann
Prinzipientreue übertroffen. Vielleicht sind Sie tatsächlich die Wiedergeburt Thomas Jeffersons, wie all die Spinner behaupten.«
Thorn wirkte enttäuscht, aber er schüttelte Martindale trotzdem die Hand. »Hat mich ebenfalls gefreut, mit Ihnen zu reden, Sir«, sagte er dabei. »Ich beneide Sie nicht um den Weg, den Sie und Ihre Mitstreiter einzuschlagen beschlossen haben. Ich sage Ihnen schon jetzt voraus, dass er lang und schwierig sein wird.«
»Klar«, antwortete Martindale, während er zur Tür ging. »Verbrennen Sie etwas Weihrauch für mich, wenn Sie mal wieder mit Mutter Natur kommunizieren. Ich habe inzwischen zu arbeiten.«
North Las Vegas, Nevada (am selben Abend)
Duane Deverill entkorkte eine Flasche Duckhorn-Merlot, goss zwei Gläser ein und setzte die Flasche schwungvoll ab. »So«, sagte er stolz. »Ein ziemlich guter Fünfundneunziger. Müsste ausgezeichnet zum Dinner passen.«
Annie Dewey, die noch ihre Fliegerkombi trug, war vor wenigen Minuten eingetroffen. Sie ließ ihren Aktenkoffer auf einen der Beistelltische neben dem Sofa plumpsen. »Klingt großartig«, sagte sie geistesabwesend, während sie den Reißverschluss ihres Overalls bis zur Taille aufzog. »Was kochst du denn?«
»Kochen? Ich? Tut mir Leid, Schätzchen, aber ich habe bei Pizza Hut angerufen. Das macht dir hoffentlich nichts?« »Natürlich nicht!«, sagte sie rasch. »Pizza und Rotwein mag ich sehr gern.«
Er brachte Annie ein Glas Rotwein, stieß mit ihr an und küsste sie, bevor sie tranken. »Auf dein Wohl«, sagte er.
Nachdem er einen kleinen Schluck getrunken hatte, fügte er keck hinzu: »Hey, das war nett.«
Sie lächelte zustimmend, schob ihn aber von sich weg.
»Sorry. Ich muss erst unter die Dusche. Ich rieche, als hätte ich nicht nur drei Stunden, sondern eine ganze Woche im Cockpit zugebracht.«
»Augenblick, ich helfe dir.« Er setzte sie auf die Couch, zog ihr Fliegerstiefel und Socken aus und half ihr dann, ihre Fliegerkombi abzustreifen. Annie trug ein weißes T-Shirt, einen Sport-BH und dazu einen weißen Baumwollslip. Duane begann ihren linken Fuß zu küssen und arbeitete sich mit kleinen Küssen das Bein entlang nach oben.
Annie schob seinen Kopf sanft, aber bestimmt zur Seite.
»Erst die Dusche, okay?«
Dev erwiderte ihr Lächeln, aber sein Blick wirkte besorgt.
»Klar.« Er ließ sie aufstehen und sah zu, wie sie ihre Sachen aufhob. »Alles in Ordnung?«
Sie drehte sich halb nach ihm und nickte. »Alles bestens.
Ich bin nur müde. War ein verdammt anstrengender Tag.«
Annie sah zu ihm auf. »Aber seit ich bei dir bin, geht’s mir schon wieder besser«, fügte sie lächelnd hinzu.
»Siehst du, ich hab’s dir gesagt !«, meinte Dev zufrieden.
Er trank einen Schluck Wein, während er Annie nachsah, die in Richtung Bad verschwand und unterwegs ihre Unterwäsche auszog. »Ach was, der Wein hat wirklich Zeit bis später.« Er streifte seine Sandalen ab und zog sich sein TShirt mit einer Hand über den Kopf. »Hey, warte, ich komme mit.« Aber in genau diesem Augenblick klingelte es an der Wohnungstür. Dev spielte demonstrativ den Enttäuschten. »Da kommt die Pizza. Aber die können wir später aufwärmen. Geh schon mal unter die Dusche, ich komme gleich nach.« Er nahm ein paar Scheine aus seiner Geldbörse, hielt das Geld bereit, um den Pizzaboten schnell wieder wegschicken zu können, öffnete die Wohnungstür … … und sah draußen Oberst David Luger stehen. Nach dem ersten Schock schüttelte er seine Verlegenheit und Verwirrung rasch ab. »Hallo, Sir.«
»Dev.« Luger merkte, dass Deverill nicht nur die Tür blockierte, sondern ihm auch den Blick in sein Apartment verwehrte, deshalb versuchte er gar nicht erst, an ihm vorbeizusehen. »Würden Sie Annie bitten, einen Augenblick herauszukommen? Ich habe etwas mit ihr zu besprechen.« »Vielleicht«, sagte Dev.
»Vielleicht?«
Dev musterte Luger misstrauisch. »Wir haben gehört, dass Si vorläufig vom Dienst suspendiert sind«, sagte er.
»Unseres Wissens stehen Sie in San Antonio wegen eines verzögert aufgetretenen Stress-Syndroms unter Beobachtung.«
»Irgendwas in dieser Art.«
»Nehmen Sie im Augenblick Medikamente?«
»Das geht Sie nichts an.«
»Da irren Sie sich, Sir«, sagte Deverill. »Sie sind bei mir zu Hause, wir sind nicht in Uniform, und Annie ist eine gute Freundin und meine Flugzeugkommandantin. Deshalb geht mich das sehr wohl etwas an.« Er starrte Luger forschend in die Augen. Dev konnte nicht beurteilen, ob
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