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Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann

Titel: Brown, Dale - Patrick McLanahan - 09 - Mann gegen Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Geheimdienstinformationen zu versorgen, könnte ich mich vielleicht davon überzeugen lassen, dass Sie vertrauenswürdig sind.«
    »Ich will Ihnen keinen Sparringskampf liefern, Kevin«, sagte Thorn. »Ich gehe davon aus, dass Sie dieses Gespräch mit einem ultrakleinen Rekorder aufzeichnen. Aber das stört mich nicht. Lassen Sie mich eines ganz deutlich sagen: Ich werde gegen jeden vorgehen, der eine eigene Außen- oder Militärpolitik zu betreiben versucht. Ob Ihr Vorhaben illegal ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen – das ist eine Frage, die das Justizministerium beantworten muss. Aber wenn Sie mir die Mitglieder Ihrer Organisation benennen und das Justizministerium Ihr Vorhaben als illegal einstuft, was ich für wahrscheinlich halte …«
    »Natürlich tut es das. Der Justizminister arbeitet für den Präsidenten«, warf Martindale ein. »Ich muss schließlich wissen, wie das funktioniert, Thorn. Ich habe dieses Spiel selbst gespielt. Das Justizministerium ist nicht für ›Recht‹ zuständig – es vertritt stets die Position des Weißen Hauses. Es hat vor allem die Aufgabe, Gesetze durchzubringen, die den Wünschen des Präsidenten entsprechen.«
    »… dann kommen die von Ihnen benannten Mitglieder in den Genuss einer einmaligen Amnestie. Sie gehen straffrei aus. Sie bleiben unbehelligt, wenn sie sich sonst nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Passen Sie auf, ich mache Ihnen ein Gegenangebot«, sagte Martindale. »Sie machen einfach mit dem weiter, was zum Teufel Sie hier tun, was immer Ihre Eierköpfe Ihnen als Volkes Willen verkaufen. Marschiert Russland in der Türkei oder der Ukraine oder Georgien ein, versucht China erneut, Taiwan zu besetzen oder die Kontrolle über das Südchinesische Meer zu übernehmen, versucht der Iran, den gesamten Persischen Golf unter seine Herrschaft zu bringen … und verlieren die bösen Kerle plötzlich auf geheimnisvolle Weise Schiffe und Flugzeuge und Stützpunkte, beteuern Sie einfach weiterhin, dass die Vereinigten Staaten nichts mit diesen Angriffen zu tun haben. Sie sagen zu, die Vorfälle untersuchen zu lassen, und unternehmen in Wirklichkeit gar nichts.
    Von Zeit zu Zeit greifen Ihre Leute nach dem Telefon, um uns ein paar Informationen zu geben, oder lassen uns eine kleine Auswahl von Abhörberichten und Satellitenaufnahmen zukommen. Nichts Direktes – eine Akte, die versehentlich auf einem Schreibtisch liegen bleibt, ein Fax oder eine EMail, die an den falschen Empfänger geht, ein Geheimdienstbericht oder eine geheime Lagemeldung, die auf dem Weg vom Pentagon zum Weißen Haus einen rätselhaften Umweg genommen hat. Sie persönlich leugnen weiterhin alles, werfen den Medien vor, durch unbewiesene Behauptungen Panikmache zu betreiben, und stecken wie bisher Ihren Kopf in den Sand. Das können Sie unbesorgt tun, weil andere Leute sich an Ihrer Stelle um die Krisen dieser Welt kümmern.«
    »Sie halten das alles wohl für einen großen Witz, Martindale?«, fragte Thorn gereizt. »Ich versichere Ihnen, dass dies eine sehr ernste Situation ist. Ich könnte den Telefonhörer abnehmen und Sie auf der Stelle verhaften lassen. Das FBI würde die übrigen Mitglieder Ihres kleinen Schützenvereins sehr rasch aufspüren. Dann wären Sie für den Rest Ihres Lebens entehrt, und das Leben und die Karrieren Ihrer Mitstreiter wären ruiniert.«
    »Seien Sie kein Esel, Thorn«, sagte Martindale tadelnd. »Sie wissen so gut wie ich, dass sich davon nichts beweisen ließe. Sie hätten einen ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten verhaften lassen und fälschlich beschuldigt, ohne Ihre Vorwürfe beweisen zu können. Dann sagt der Kongress sich völlig von Ihnen los – Sie haben keine Chance mehr, auch nur ein Gesetz durchzubringen. Dann sind Sie eine noch größere Lachnummer als bisher schon.«
    »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance, Kevin«, sagte Thorn eindringlich. »Lassen Sie von diesem verrückten Plan ab. Sagen Sie mir, wer Ihre wichtigsten Offiziere sind, dann sichere ich ihnen für dieses Mal Straffreiheit zu – nachdem wir uns mit ihnen zusammengesetzt und ihnen klar gemacht haben, in welcher schlimmen Lage sie sich befinden und welche Strafe sie erwartet, falls sie schuldig gesprochen würden.«
    Martindale starrte den Präsidenten mehrere Sekunden lang prüfend an, dann zuckte er mit den Schultern. »War nett, mal wieder mit Ihnen zu reden, Thorn«, sagte er, während er ihm seine Rechte hinstreckte. »Ihre Naivität wird einzig und allein durch Ihre

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