Brown, Dale - Phantomjäger
sind?«
»Wir planen fürs Schlimmste und hoffen auf das Beste, General«, sagte Masters gelassen. »Aha... der erste Computer ist neu gestartet, also haben wir wieder vier funktionierende Computer. Wir sind wieder im Geschäft.«
»Doktor, Sie flößen mir nicht gerade Vertrauen ein«, sagte Rebecca. »Zur allgemeinen Information: Dieser Vogel gehört zu meinem Geschwader. Ich muss für ihn geradestehen, und ich entscheide, wann dieser Erprobungseinsatz beendet wird.«
»Verstanden, Ma’am«, sagte Zane. »Lehnen Sie sich jetzt zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie den Flug.«
Karakum, Ostturkmenistan
Am selben Abend
Nur seine Kettenfahrzeuge konnten quer durch die Wüste vorstoßen, deshalb blieb Jalaluddin Turabi keine andere Wahl, als seinen Verband aufzuteilen. Er bildete drei Gruppen: zwei würden in fünfzehn Kilometer Abstand entlang der Fernstraße Kisyl-Tabadkan ein Nachtlager beziehen und sich bereithalten, einander zu unterstützen, falls sie angegriffen wurden; die dritte Gruppe würde unter Turabis Führung durch die Wüste zur Absturzstelle marschieren. Wegen des Wetters und der bevorstehenden Kämpfe um Gaurdak konnte Turabi erst bei Tagesanbruch mit Hubschrauberunterstützung rechnen – bis dahin war er effektiv auf sich allein gestellt. Da seine Leute einige funktionierende Nachtsichtbrillen hatten und das Wetter besser zu werden schien, beschloss er, die Kühle und Deckung der Nacht auszunützen und einzig von einem Kompass und seinen Gebeten geführt zur Absturzstelle zu marschieren.
Für die ersten zwanzig Kilometer mit einem noch aus Sowjetzeiten stammenden gepanzerten Mannschaftstransportwagen MT-LB, den sie in Kerki erbeutet hatten, brauchten sie gut eine Stunde. Turabi schickte ein noch älteres Kettenfahrzeug GSch-575 – tatsächlich ein Flakpanzer ZSU23/4, dessen vier Fla-MKs längst unbrauchbar und deaktiviert waren – mit dreihundert Meter Abstand zu seinem MTLB als Spähfahrzeug voraus; dieser Panzer schaffte es, alle acht bis zehn Kilometer eine Kette abzuwerfen, wodurch sie noch langsamer vorankamen. Turabi befahl seinen Leuten mehrmals, abzusitzen und in Deckung zu gehen, weil die Späher irgendwo in der Nähe ein Düsenflugzeug hörten, aber es gelang ihnen nie, seine Position genau zu bestimmen, nachdem das Echo ihrer röhrenden Panzermotoren verhallt war. So war es kein Wunder, dass die Männer zunehmend nervös wurden.
Ungefähr drei Stunden vor Tagesanbruch erreichten sie die Stelle, an der Turabi eine Rauchsäule gesehen zu haben glaubte, aber von einem Flugzeugabsturz gab es keine Spur. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als das Gebiet systematisch abzusuchen. Dazu setzten sie beide Kettenfahrzeuge ein, die einen Geländestreifen nach dem anderen abfuhren, während Soldaten zu Fuß ständig neue Suchstreifen festlegten, die sich leicht überlappten.
Nach einer Stunde hatten sie noch immer keine Wrackteile gefunden. »Das ist verrückt«, murmelte Turabi, als er die letzte Meldung erhalten hatte. Ich kann beschwören, dass ich hier draußen einen Absturz gesehen habe. Ich bin mein Leben lang in der Wüste unterwegs gewesen – ich bilde mir solche Dinge nicht ein.« Er wandte sich an seinen Sergeanten Abdul Dendara, einen erfahrenen Soldaten. »Was übersehe ich hier, Abdul?«
»Wenn Sie hier Rauch gesehen haben, Oberst, müssen Wrackteile zu finden sein. Von Flugzeugen oder Lenkwaffen, die sich in den Sand bohren, steigt keine aus der Ferne sichtbare Rauchsäule auf«, antwortete Dendara. »Ich habe darauf geachtet, dass die Männer auch unter dem Sand suchen. Hier draußen hat’s gestern einen kurzen, aber ziemlich heftigen Sturm gegeben – also könnten die Wrackteile dicht unter der Oberfläche liegen.« Er sah sich um. Bei Nacht war natürlich nicht viel zu sehen. »Keine markanten Geländepunkte, keine genaue Position – vielleicht ist dies nicht die richtige Stelle, Oberst.«
Turabi fluchte halblaut, breitete seine Landkarte aus und ließ das rote Licht seiner abgeblendeten Stablampe darüber huschen. »Also gut. Wir marschieren fünf Kilometer weiter nach Süden und suchen dort systematisch weiter. Haben wir nach einer Stunde nichts gefunden, brechen wir die Suche ab und marschieren zur Kompanie zurück.«
Turabi forderte über Funk den MT-LB an, der ihn einige Minuten später aufnahm. Mithilfe seines Kompasses dirigierte er den Fahrer nach Süden in das neue Gebiet, das ebenfalls systematisch abgesucht werden sollte. Da seine Soldaten
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