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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Armee hätte sie schon vor Tagen ...«
    »Die turkmenische Armee schließt sich ihnen an!«, explodierte Senkow. »Scheiße, ich wollte, unsere Armee hätte so viele Freiwilligenmeldungen! Sie haben schon drei turkmenische Militärstützpunkte – einen davon unter dem Befehl russischer Offiziere – so mühelos eingenommen, als ließen sie sich am Ostankinoprospekt für fünfzig Rubel einen blasen. Inzwischen sind sie fast so stark wie die gesamte turkmenische Armee! Was zum Teufel geht dort draußen vor?«
    »Die Schlüsselrolle spielt offenbar der Feldkommandeur, ein gewisser Turabi«, berichtete Stepaschin. »Er ist jung, tapfer und bei den Einheimischen sehr beliebt. Der nominelle Anführer der Taliban, ein religiöser Spinner namens Zarazi, ist der idealistische Heißsporn – Turabi ist der Kopf des gesamten Unternehmens.«
    »Das ist mir alles scheißegal!«, sagte Gurisows Stimme aus dem Lautsprecher. »Herr Präsident, diese Taliban sind dabei, mein Land in ein zweites Tschetschenien, in ein zweites Afghanistan zu verwandeln ! Soll der Rest der Welt sehen, wie eine Hand voll halb verhungerter Talibanbanditen eine weitere ehemalige Sowjetrepublik besetzt? So machen wir uns zum Gespött der ganzen Welt!«
    »Herr Präsident, die Sache ist keineswegs beunruhigend«, sagte Außenminister Filippow gelassen, ohne auf Gurisow einzugehen. »Diese Taliban wollen Turkmenistan nicht erobern. Sie wollen nur Geld oder Sachwerte, die sie zu Geld machen können. Sobald sie genug zusammengerafft haben, um sich in der Heimat in die Stammesführung einkaufen zu können, verschwinden sie wieder.«
    »Haben Sie das im Afghanistankrieg auch geglaubt, Minister Filippow?«, fragte Gurisow.
    »Das lässt sich überhaupt nicht vergleichen«, wehrte Filippow ab. »Diese Taliban sind Räuber, keine Invasoren. In achtundvierzig Stunden ist der ganze Spuk vorbei, das garantiere ich Ihnen. Verausgaben sie sich beim Marsch durch die Karakum-Wüste nicht völlig, kassieren sie noch etwas mehr Schutzgeld von den Amerikanern und verschwinden dann.«
    »Was haben die Amerikaner mit dieser Sache zu tun?«
    »Damit das Öl weiter fließt, sind die Amerikaner bereit, die Taliban großzügig dafür zu bezahlen, dass sie die Pipelines offen lassen«, antwortete Filippow. »Die Taliban wollen kein Land – sie wollen nur Bargeld, das sie zur Finanzierung irgendwelcher krimineller Machenschaften, in die sie verwickelt sind, mit nach Hause nehmen können.«
    »Ich sage Ihnen, Herr Präsident, die Taliban wollen das Land besetzen, genau wie sie Afghanistan besetzt haben«, beteuerte Gurisow. »Wären sie nur auf Geld aus, hätten sie in Kisyl-Arwat Halt gemacht. Ich sage Ihnen, sie wollen Mary besetzen und dann auf Aschchabad marschieren.«
    »Schluss mit dem Gejammer, Gurisow«, wies Senkow ihn zurecht. »Das werden wir keinesfalls zulassen.« Er sah fragend zu seinem Generalstabschef hinüber. »Was denken Sie, General?«
    »Ich stimme Präsident Gurisow zu, Herr Präsident. Wir sollten unsere in Mary stationierten Truppen sofort verstärken«, antwortete General Anatolij Grislow. Sein persönliches Verhältnis zu Senkow war nicht so gut, wie es das zwischen Schurbenko und dem Präsidenten gewesen war. Der Berufsoffizier Grislow ließ offen erkennen, wie sehr er Politik verabscheute – besonders Walentin Senkows halsabschneiderische Politik. »Präsident Gurisow hat Recht – wir können es uns nicht leisten, diese Taliban zu unterschätzen. Jeder weitere Vorstoß von ihrer Seite in Richtung Hauptstadt würde sofort als Schwäche Russlands gedeutet. Und wenn sie Mary bedrohen oder die Stadt sogar einnehmen, können wir gleich das ganze Land räumen – das wäre dann eine noch schlimmere Katastrophe als Afghanistan.«
    »Sie übertreiben, General.«
    »Herr Präsident, ich schlage vor, nichts zu riskieren«, sagte Grislow. »Wir können unauffällig Kampfverbände in unser Übungsgelände bei Mary verlegen, ohne dass die Amerikaner oder sonst jemand etwas davon merkt.«
    »Kampfverbände? Dieselben ›Kampfverbände‹, die Wedeno angegriffen haben?«

    »Mein Einsatz war vom Verteidigungsministerium und Präsidentenbüro genehmigt ...«
    »In Ihrer Vorlage hat kein Wort davon gestanden, dass Sie eine Ortschaft mit schweren Bombern angreifen und mit Flammölbom-ben einäschern wollten!«, sagte Verteidigungsminister Bukajow. »Scheiße, nächstes Mal bitten Sie um Erlaubnis, ein Gewehr benutzen zu dürfen, und werfen stattdessen eine

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