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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Atombombe!«
    »Wenn’s notwendig ist«, meinte Grislow schulterzuckend.
    »Herr Präsident, diese neue Gefahr in Turkmenistan ist eine direkte Bedrohung der Turkmenen und eine indirekte, aber sehr reale Bedrohung Russlands. Wir haben einen Beistands- und Verteidigungspakt mit Turkmenistan – den ersten dieser Art, den wir mit einer früheren Sowjetrepublik abgeschlossen haben. Den müssen wir erfüllen. Dazu müssen wir sofort
    tatkräftig und entschlossen handeln.«
    »Dass wir ein paar durch die Wüste ziehende Turbanträger mit Flammölbomben angreifen, kommt nicht in Frage«, stellte Bukajow fest.
    »Wann wäre die Gelegenheit günstiger?«, fragte Grislow.
    »Leicht zu entdeckende Ziele, kaum Gefahr von Kollateralschäden, eine reine Verteidigungsmaßnahme zum Schutz eines Nachbarn und Verbündeten – und wir würden damit sogar den Amerikanern helfen!«
    »Versuchen Sie nicht, sich hier politisch zu betätigen, General – davon verstehen Sie nichts«, sagte Senkow abwehrend. »Ich schlage vor, dass Sie Patrouillen losschicken, um die Taliban beobachten und vielleicht auf dem Marsch überfallen zu lassen. Irgendwann haben sie’s dann satt, einzeln abgeknipst zu werden, und ziehen sich in ihr Stammesgebiet zurück.«
    »Ich will nicht, dass unsere Streitkräfte in einen Guerillakrieg mit einer Bande von Wüstenratten verwickelt werden, Herr Präsident«, sagte Grislow. »In Afghanistan sind wir nicht deshalb ins Hintertreffen geraten, weil wir auf Luftangriffe gesetzt haben, sondern weil wir nicht genügend Angriffe geflogen haben. Greifen wir ein, müssen wir nicht nur mit ausreichenden, sondern mit überwältigenden Kräften eingreifen.«
    »Wir brauchen keine Invasionsstreitmacht, um eine Hand voll Turbanträger in deckungslosem Wüstengelände zu erledigen.«
    »Wir dürfen kein Risiko eingehen, Herr Präsident«, sagte Grislow nachdrücklich. »Ich schlage vor, starke Verbände nach Turkmenistan zu verlegen. Wir dürfen die Fehler, die wir in Afghanistan und Tschetschenien gemacht haben, nicht wiederholen. Ich kann die Guerillas binnen zwölf Stunden von drei Geschwadern schwerer Bomber angreifen lassen, die ihre Panzer, Artillerie und Luftabwehr in einer einzigen Nacht vernichten. Ich kann binnen zwei Wochen dreißigtausend Mann Bodentruppen nach Turkmenistan verlegen, die reichlich genügen müssten, um die restlichen Taliban zu erledigen. In zwei Monaten können dort weitere fünfzigtausend Mann stationiert sein. Wir können jeden Tropfen Öl schützen, den wir dort aus dem Boden pumpen.«
    »Und die ganze Welt soll auf CNN zusehen, wie zerlumpte Turbanträger im Hagel unserer Bomben untergehen?«, fragte Senkow scharf. »Ausgeschlossen! Sie können Kommandoteams losschicken, die sie beobachten und durch Störangriffe belästigen, aber ich will sie nicht abschlachten, wenn es nicht unbedingt sein muss.«
    »Herr Präsident, sie haben bereits turkmenische und sogar russische Soldaten getötet«, wandte Grislow ein. »Es ist unser gutes Recht, Truppen zu entsenden, um sie zu vernichten.
    Wir sollten ...«
    »Abgelehnt!«, entschied Senkow. »Ich will, dass unsere Truppenbewegungen unauffällig stattfinden. Niemand soll mir vorwerfen können, ich wollte einen Ausrottungsfeldzug wie in Tschetschenien beginnen. Ist das klar?«
    »Ja, Herr Präsident.« Senkow nickte zur Tür hinüber, und Grislow machte, dass er hinauskam.
    »Herr Präsident, Sie müssen alles tun, um Turkmenistan zu verteidigen«, sagte Kurban Gurisow. »Russland hat dieses Land mit aufgebaut, und der russische Bevölkerungsanteil ist hier noch immer beachtlich hoch. Um die Amerikaner und ihre verdammten Pipelines brauchen Sie nicht auf Zehenspitzen herumzuschleichen. Sie plündern unser Land aus – das weiß die ganze Welt.«
    »Niemand scheint sich daran gestört zu haben, dass Nijasow dieses Ölprojekt mit den Amerikanern ausgehandelt und dabei Russland völlig ausgebootet hat.«
    »Die Einzelheiten des Vertrags mit TransCal kennen nur wenige Leute«, sagte Gurisow. »Russland zahlt wenigstens für unser Öl, statt von jedem Liter, der bei uns gefördert wird, einen Anteil zu kassieren. Ich bin in diesem Land geboren, Herr Präsident, aber meine Loyalität gehört Mütterchen Russland – solange Sie bereit sind, mich zu unterstützen. Andererseits habe ich kein Problem damit, das Geld der amerikanischen Ölgesellschaften anzunehmen.« »Versuchen Sie hier nicht, auf beiden Schultern Wasser zu tragen, Gurisow«, warnte Senkow ihn.

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