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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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mit weiten Sprüngen nach Nordwesten. Seine Männer folgten ihm und hielten dabei etwa zwei Meilen Abstand voneinander, um ein möglichst großes Gebiet abzudecken, ihr Feuer konzentrieren zu können und nicht Gefahr zu laufen, durch einen einzigen Volltreffer erledigt zu werden. Außer seiner elektromagnetischen Rail Gun mit einem reichlichen Vorrat an Projektilen aus Wolframstahl trug jeder Zinnsoldat eine über den Rücken geworfene Segeltuchtasche mit Wechselakkus und Ersatzteilen für den Ganzkörperpanzer und das hydraulisch betätigte Exoskelett.
    Die MV-32 Pave Dasher startete in einer alles verhüllenden Wolke aus Sand und Staub und hatte eben begonnen, ihre Triebwerksgondeln aus der senkrechten Startstellung in den Flugmodus zu drehen ... als der erste russische Marschflugkörper sein Ziel fand. Mehrere Flammöldetonationen bildeten eine perfekte Gabel vor und hinter der MV-32 und wirkten wie ein riesiger Reißwolf, der das Schwenkrotorflugzeug mit Besatzung und Passagieren sekundenschnell in tausende von Stücken zerfetzte und dann alles in den Sand schmetterte.
8
Tschardschu, Republik Turkmenistan
    Einige Minuten später
    »Zinnsoldaten, Zinnsoldaten, Meldung!«, rief Briggs in sein Komlink. Einer der Männer nach dem anderen meldete sich. Ihre während des normalen Datenaustauschs übertragenen Körperdaten zeigten ihm bereits, dass alle noch lebten, aber er wollte auch ihre Stimmen hören – und hielt es für wichtig, dass sie seine hörten.
    Als Letzter meldete Chris Wohl sich. »Mit Ihnen alles in Ordnung, Taurus?«, fragte er.
    »Positiv. Aber die Leute auf dem Flugplatz sind erledigt, fürchte ich.« Eine kurze Pause, dann: »Okay, kontrolliert alle eure Ausrüstung, überprüft eure Waffen, bleibt abwehrbereit und richtet euch darauf ein, dass wir weiter vorgehen. Top, ich rechne damit, dass die Russen als Nächstes mit Fallschirmjägern kommen. Sie stellen fest, wo mögliche Absetzzonen liegen, und zeichnen einen Plan, der uns zeigt, wie wir dort hinkommen.«
    »Verstanden.«
    »Basis, hier Taurus. Auf dem Flugplatz hat’s mehrere Dutzend Flammöldetonationen gegeben«, meldete Briggs via Satellit nach Battle Mountain. »Sie sind aus dem Nichts gekommen – wahrscheinlich Angriffe mit Marschflugkörpern. Dasher one hat’s erwischt ... Verdammt, Basis, ich kann nicht mal mehr Wrackteile erkennen.«
    »Verstanden, Taurus«, antwortete Patrick McLanahan aus seinem Battle Management Center in Battle Mountain. Verdammt, warf er sich selbst vor, du hättest wissen müssen, dass sie den Angriff mit Marschflugkörpern und Flammölbomben eröffnen würden – das hat Grislow in Wedeno und Mary auch gemacht. Du hättest veranlassen sollen, dass die Bodentruppen nicht in Tschardschu bleiben, sondern über die Grenze ausweichen und dort abgeholt werden. »Die russischen Bomber der ersten Welle drehen nach Norden ab – ich glaube, dass sie ihren Auftrag ausgeführt haben. Aber wir sehen mehrere weitere Wellen im Anflug. Mindestens eine davon dürfte aus Bombern mit Abwurflenkwaffen bestehen.«
    »Die Flammöldinger schaden uns nicht, wenn sie uns nicht direkt auf den Kopf fallen«, sagte Briggs. »Wir sind jetzt weit genug vom Flughafen entfernt.«
    »Könnt ihr irgendwo Deckung finden, Taurus?«
    »Hier draußen sind wir vermutlich sicherer als in der Nähe des Flughafens«, antwortete Briggs.
    »Verstanden. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Ich denke, dass die Russen dieses ganze Gebiet in eine Mondlandschaft verwandeln und dann anfangen wollen, hier Invasionstruppen abzusetzen«, sagte Briggs. »Wir können uns auf die wahrscheinlichsten Absetzzonen verteilen und versuchen, ein paar ihrer Transporter abzuschießen. Aber sobald es ihnen gelingt, eine größere Streitmacht abzusetzen, sind wir erst mal außer Gefecht. Mit unseren Waffen können wir keinen massiven Infanterieangriff über längere Zeit hinweg abwehren.«
    »Was ist mit Turabi und seiner Armee?«
    »Die ist zersprengt«, antwortete Briggs. »Wer den russischen Luftangriff überlebt hat, dürfte im Begriff sein, sich in Richtung Heimat abzusetzen.«
    »Verstanden. Ich schlage vor, dass Sie sich die topografischen Karten ansehen, die logischen Absetzzonen festlegen, dort Stellung beziehen und warten«, sagte Patrick. »Wir werten die Satelliten- und Radarbilder aus und halten Sie auf dem Laufenden. In Samarkand steht ein Special-Ops-Team der Air Force bereit, um euch notfalls rauszuholen. Behaltet die Fluchtwege nach Usbekistan im Auge.

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