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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Verschlechtert eure Lage sich noch mehr, müsst ihr vielleicht dorthin ausweichen.«
    »Glauben Sie mir, wir beobachten diese Gebiete ständig«, versicherte Briggs ihm. Die usbekische Grenze lag hier nur fünfzehn Meilen weiter nördlich, jenseits des Flusses Amudarja. »Okay, wir gruppieren uns um und warten auf weitere Anweisungen.« Er machte eine kurze Pause, dann rief er Sergeant Major Wohl: »Top!«
    »Sir?«
    »Haben Sie den Plan mit den wahrscheinlichen Absetzzonen schon fertig?«, fragte Briggs. »Ich will, dass wir ein paar russische Transporter runterholen.«
    »Den habe ich Ihnen schon übermittelt, Sir.« Briggs sah in seinem elektronischen Visier ein Icon blinken und klickte es an. Vor ihm erschien eine Karte des Großraums Tschardschu, in dessen Nordsektor die Positionen der acht Zinnsoldaten des Kommandoteams markiert waren. Briggs war überrascht, als er sah, dass Wohl ihm den am weitesten entfernten Platz im Südosten zugewiesen hatte – fast drei Meilen entfernt auf der anderen Seite des Flughafens. »Äh, Sergeant Major, was soll ich dort im Südosten? Warum schlagen Sie nicht gleich vor, dass ich in Los Angeles oder sonst wo in Stellung gehen soll?«
    »Entschuldigung, Sir«, knurrte Wohl. Selbst über die Satellitenverbindung war deutlich zu hören, dass Wohl sauer war. »Stellen Sie meine Verteilungstaktik in Frage?« Sein Tonfall verriet, dass er diese Möglichkeit für ganz undenkbar hielt.
    »Ich stelle Ihre Taktik nicht in Frage, Top, nur die Verteilung der einzelnen Männer.«
    »Meinen Sie damit speziell die Position, die ich Ihnen zugewiesen habe, Sir?«
    »Allerdings! Ich bin am allerweitesten von der Action entfernt. Warum?«
    »Aus meiner Sicht haben Sie zwei Möglichkeiten, Sir: Sie können das Ergebnis meiner langjährigen Erfahrung bei der Planung solcher Aktionen akzeptieren – oder Sie können meine Empfehlungen verwerfen und selbst einen besseren Plan zusammenbasteln.«
    »Beantworten Sie meine Frage, Sergeant Major.«
    »Ja, Sir. Erstens sollten Sie als Teamführer nicht mitten im vermutlichen Brennpunkt des feindlichen Angriffs festsitzen. Zweitens sind Sie der älteste Mann unseres Teams, wenn ich mal von mir absehe, aber Ihre relative Unerfahrenheit macht den Altersvorteil wieder mehr als wett.«
    »Das ist Bockmist, Top ...«
    »Lassen Sie mich ausreden, Sir. Drittens bin ich keineswegs davon überzeugt, dass die Russen nur aus Norden angreifen werden. Ich denke, sie werden voraussehen, dass wir unsere Kräfte im Norden konzentrieren. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sie einen Umgehungsangriff im Südosten versuchen werden, um uns so in die Zange zu nehmen und festzunageln oder über die Grenze abzudrängen. Versuchen sie das, möchte ich dort Sie in Stellung haben, damit Sie uns alarmieren können. Sonst noch irgendwelche Fragen in Bezug auf meinen Plan, Sir?«
    »Nein, Sergeant Major, keine Fragen mehr«, sagte Briggs. Ihm gefiel es nach wie vor nicht, am weitesten von den anderen entfernt eingesetzt zu sein, aber Wohl hatte zumindest einige recht gute Argumente vorgebracht, die dafür sprachen. Außerdem vermutete Briggs, dass Wohl Recht hatte: Den Russen war zuzutrauen, dass sie eine Umfassungsbewegung versuchten, um die Zinnsoldaten in die Zange zu nehmen. »Gut gemacht. Setzen Sie das Team wie in Ihrem Plan vorgesehen ein.«
    »Ja, Sir. Danke, Sir.« Sein »Danke, Sir« klang wie »Fuck you, Sir«, aber er war nicht wirklich sauer. Briggs wusste, dass es Wohl Spaß machte, seine Taktik erklären zu müssen, weil er dabei beweisen konnte, dass er viel schlauer war als die Offiziere, die seine Vorgesetzten waren. »Red Team, Waffen und Ausrüstung überprüfen, laden und sichern, Sprungweg überprüfen, dann zugewiesene Stellung einnehmen.«
    Ein Zinnsoldat nach dem anderen machte sich daran, mit weiten Sprüngen die ihm zugewiesene Stellung zu erreichen. Hal Briggs beobachtete fasziniert, wie seine Männer aus ihren Verstecken sprangen: in nicht ganz aufrechter Körperhaltung, ihre Waffe vor der Brust haltend, die Segeltuchtasche mit Akkus und Ersatzteilen über den Rücken geworfen. Um möglichst weit zu kommen, sprangen sie nur ungefähr zehn Meter hoch. Auf dem Scheitelpunkt ihrer Bahn wechselten sie in Landehaltung über, wobei die Waffe weiter vor der Brust getragen wurde. Das erneute Zischen von Druckluft signalisierte, dass sie kurz vor dem Aufsetzen waren, wo sie ihren Fall mit kürzerer Düsenbetätigung abbremsten. Eigentlich war dieses

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