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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Energie an Bord, dass wir dafür neuere, schnellere Computer einbauen könnten.
    Drittens: Einsatzdauer«, fuhr Daren fort. »Auch mit einer Reservebesatzung an Bord kann man ein Flugzeug nicht immer wieder betanken und tagelang in der Luft lassen – irgendwann muss die Besatzung landen und wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Im Gegensatz dazu kann ein Roboterflugzeug tage- oder sogar wochenlang im Einsatzraum bleiben. Man braucht nicht mehr darauf zu achten, dass Besatzungen die vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten, vergeudet keine Flugzeit für Überprüfungsflüge von Besatzungen und braucht keine komplizierten Bereitschaftsund Alarmpläne für Besatzungen. Und vor allem setzt man bei riskanten Einsätzen keine Besatzungen mehr aufs Spiel.« »Wir müssen zusehen, dass wir das auf die Reihe kriegen, und dann die Umrüstung mit diesen Argumenten dem Pentagon verkaufen.«
    »Ich habe über ein Jahr im Büro des Verteidigungsministers gearbeitet, Sir«, sagte Daren hörbar aufgebracht. »Ich habe erlebt, wie wirklich hervorragende Projekte nur aus einer Laune heraus abgewürgt wurden. Der Auftragnehmer kam aus dem falschen Bundesstaat und wollte nicht in einen bestimmten Wahlbezirk umziehen oder dort wenigstens ein Zweigwerk eröffnen. In einer über dreihundert Seiten langen Projektbeschreibung fehlten durch ein Versehen ein paar Seiten. Oder jemand aus dem Ministerium hatte beim Besuch einer Fabrik oder eines Stützpunkts keine Luxussuite bekommen. Man kann sich den Arsch abarbeiten und ein großartiges Projekt entwickeln, das dann vielleicht aus dem dämlichen Grund abgelehnt wird, weil jemandem im Ministerium die Farbgebung nicht gefällt.
    Die Vergabe von Verteidigungsaufträgen ist das reinste Lotteriespiel, Sir. Die besten Programme werden abgeschossen, während die minderwertigen finanziert werden. Jahre später bekommt das gute Programm endlich grünes Licht, obwohl es dann doppelt so viel kostet, wie ursprünglich veranschlagt war.« Mace wies mit dem Daumen nach draußen, wo das Zelt stand, in dem McLanahans Sohn auf einer Luftmatratze schlief. »Entschuldigen Sie, dass ich das so deutlich sage, Sir, aber ich habe in meiner gesamten Dienstzeit in der Air Force kein Projekt gesehen, das es wert gewesen wäre, einen kleinen Jungen im Winter auf dem Boden schlafen zu lassen, nur damit man daran arbeiten kann. Glauben Sie, dass es außerhalb dieses Stützpunkts irgendjemanden interessiert, ob Sie Erfolg haben oder nicht?
    Ich kann’s Ihnen ehrlich sagen, Sir: Das interessiert niemanden. Kein Projekt ist’s wert, dass ein kleiner Junge seinetwegen auch nur einen Schnupfen bekommt.«
    In diesem Augenblick sah Daren etwas in McLanahans Blick aufblitzen. Hoppla, dachte er, jetzt ist er sauer auf dich. Dann lächelte Patrick ein tödliches Lächeln, wenn Daren jemals eines gesehen hatte. »Sie irren sich, Oberst – und haben andererseits Recht.«, sagte er. »Sie irren sich, weil ich dieses Projekt trotz allem für so wichtig halte. Ich habe keinen Einfluss darauf, was das Pentagon davon halten, ob der Kongress die Mittel dafür bewilligen und ob der Präsident seine Einführung anordnen wird – ich kann nur dafür sorgen, dass es funktioniert, und genau das werde ich tun.
    Andererseits haben Sie Recht, wenn Sie sagen, dass dieses Projekt es nicht wert ist, dass mein Sohn oder ein anderes Kind darunter leidet. Deshalb werden Sie die Weiterentwicklung übernehmen. Trauen Sie sich zu, das System so zu verfeinern, dass es komplexe Manöver wie eine Luftbetankung bewältigen kann?«
    »Entschuldigung, Sir, aber wir sind beide Navigatoren«, sagte Daren. »Wir wissen verdammt genau, dass man Schimpansen dazu abrichten könnte, einen B-1-Bomber zu fliegen.«
    Patrick lachte, und sein Lachen schien das düstere, stickige, laute Innere des kleinen Trailers aufzuhellen. »Sie haben mir in fünf Minuten mehr Hoffnung gemacht, Oberst, als alles andere, was ich in der vergangenen Woche gehört habe.
    Können Sie mir bei dieser Sache helfen?«
    »Ich will’s gern versuchen, Sir.«
    »Gut.« Er zeigte auf die fünfte Konsole mit dem Techniker, der noch immer mit einem Fehlersuchprogramm kämpfte.
    »Sehen Sie sich das mal an, Daren. Wir mühen uns schon den ganzen Abend mit diesem Programm ab.«
    Mace warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm und kniff die Augen zusammen, während er die Anzeigen überflog.
    »Welches Programm ist das, Sir? Wo haben Sie das her?« »Meine Leute in Dreamland haben es vor ein

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