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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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das stimmt«, bestätigte McLanahan. »Wir haben noch nichts davon gesagt, weil Wendy erst im dritten Monat ist.« Er deutete anklagend auf Elliott. »General, meine Reaktion hat nichts mit Wendy zu tun - sie hängt mit Ihnen zusammen«, stellte er aufgebracht fest.
    »Was ist mit mir? Ich tue nur meine Arbeit, für die ich bezahlt werde!«
    »Von wem bezahlt? Von Jon Masters, der amerikanischen Regierung... oder der taiwanesischen Regierung?«, wollte McLanahan wissen.
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, polterte Elliott, vielleicht etwas zu heftig.
    »Ich habe mich gleich gefragt, wie Kapitän Sung mit uns Verbindung aufnehmen konnte«, stellte McLanahan erregt fest. »Wie hoch wären seine Chancen gewesen, zufällig unsere Ausgangsfrequenz zu finden, alle Frequenzwechsel mitzumachen und uns genau dann zu rufen, als wir in Funkreichweite waren? Eins zu zehntausend, zu hunderttausend?«
    »Das könnte jeder aufgeweckte Junge mit einem Scanner aus dem nächsten Elektronikshop«, wehrte Elliott ab. »Das wissen Sie selbst.«
    »Aber woher hat er gewusst, dass wir einen Bomber fliegen?«
    »Das muss er erraten haben«, behauptete Elliott. »Der taiwanesische Botschafter hat uns im Weißen Haus gesehen; er weiß, dass wir mit Bombern zu tun haben, und hat diese Information an seine Marine weitergegeben. Und über Stealth-Bomber ist in den letzten Monaten viel berichtet worden.«
    »Den Namen des Kapitäns haben Sie wohl erraten, was?«
    »Wieso?«
    »Sie haben den Namen Sung erwähnt, noch bevor der Kapitän uns über Funk gerufen hat«, stellte McLanahan fest. »Und Sie haben Sung Vorwürfe gemacht, weil er das Feuer eröffnet hat. Sie haben auf den Kontrollcode verzichtet - obwohl Sie ihn von Samson verlangt haben, bevor Sie auf einer sicheren Satellitenfrequenz mit ihm gesprochen haben -, weil Sie gewusst haben, dass Sung ihn nicht hatte. Und für die mangelhafte Kommunikationssicherheit haben Sie gleich die Marine verantwortlich gemacht, obwohl Sie daran schuld gewesen sind.«
    »Sie sind verrückt, Muck!«
    »Ich bin verrückt, was?«, fragte McLanahan zornig. »Soll ich in Blytheville anrufen und Wendy bitten, mir eine Liste der am Tag vor unserem Start geführten Telefongespräche zu schicken? Alle aus und mit der Zentrale geführten Gespräche sind mit Namen und Nummern erfasst, und der Sicherheitsdienst hat sie vermutlich sogar auf Band. Sie müssen unmittelbar vor dem Start mit jemandem Kontakt gehabt haben - und wir können feststellen, wer das gewesen ist.«
    Elliott wollte erneut protestieren, aber dann sah er in McLanahans vor Ärger verkniffenes Gesicht und grinste plötzlich. »Jesus, ich kann's kaum glauben, dass ich richtig vermutet habe: Sie werden wirklich Vater«, sagte der alte Drei-Sterne-General. »Sie sind wie ein Sohn für mich, Patrick. Ich komme mir vor, als würde ich Großvater.«
    »Lenken Sie nicht ab, >Großvater    »Schon gut, schon gut... ja, ich habe Kontakt mit den Taiwanesen gehabt - mit ihrem neuen Botschafter Kuo, dem wir im Weißen Haus begegnet sind«, sagte Elliott resigniert. »Er hat mich angerufen, das ist die gottverdammte Wahrheit. Er hat gewusst oder erraten, was wir vorhatten, und mir von Taiwans Absicht erzählt, die chinesische Flugzeugträgerkampfgruppe aufzuhalten. Außerdem hat er mir vertraulich mitgeteilt, welche Erkenntnisse ihr Geheimdienst über die chinesischen Atomwaffen besitzt. Und dann hat er mich um Hilfe gebeten. Was zum Teufel hätte ich tun sollen?«
    »Sie hätten auflegen und den Kontakt mit einem Ausländer dem Sicherheitsdienst von Sky Masters, Inc., melden müssen«, antwortete McLanahan. »Auf keinen Fall hätten Sie irgendwelche Informationen bestätigen oder ihm sogar welche wie unsere Codes liefern dürfen! Jesus, Brad, falls Baiboa das jemals rauskriegt... nein, wenn er das rauskriegt, müsste ich sagen, lässt er uns alle zwanzig Jahre lang einsperren! Das ist ein klarer Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften gewesen.«
    »Baiboa ist zu dämlich, um das rauszukriegen, und ich bin sicher, dass die Taiwanesen ihre Spur verwischen und den Rest wegerklären«, sagte Elliott zuversichtlich. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    Eine Fortsetzung der Diskussion mit Elliott war zwecklos, das wusste McLanahan - er fühlte sich wie immer unbesiegbar, er meinte, außerhalb der Gesetze zu stehen, und fühlte sich zudem irgendwie von Gott berufen und mit dem Recht belehnt, die Wahrheit nach den Erfordernissen des Tages zurechtbiegen zu

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