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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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abzufangen.«
    »Welche Erklärung können Sie dem Präsidenten für Ihre unverantwortliche Handlungsweise geben?«, fragte Baiboa.
    »Die Chinesen haben uns bewusst getäuscht«, antwortete McLanahan sofort. »Wir haben mit dem Radaroffizier der James Daniel darüber gesprochen und sind uns mit ihm einig, dass der Radarquerschnitt der Fähre absichtlich verändert worden ist, um sie als Kriegsschiff erscheinen zu lassen.«
    »Wie zum Teufel sollen sie das geschafft haben?«
    »Indem sie den Prahm geschleppt haben«, sagte McLanahan. »Damit hat das Fährschiff fünfzig Meter länger ausgesehen.«
    »Es hat eine Müllschute geschleppt, verdammt noch mal!«, explodierte Baiboa. »Durch die Formosastraße werden jede Woche Tausende von Kähnen geschleppt, und bisher ist noch kein Schleppzug mit einem Kriegsschiff verwechselt worden!«
    »Ein mit sehr kurzer Trosse geschleppter Prahm mit Stahlrumpf, der Radarstrahlen reflektiert, und einem IFF-Gerät an Bord«, stellte McLanahan fest. »Der Prahm hat eine Freund-Feind-Kennung abgestrahlt - genau wie ein Kriegsschiff. Wozu sollte ein Schiff der chinesischen Handelsmarine ein IFF-Gerät an Bord haben?«
    »Das ist eine so lahme Entschuldigung, McLanahan, dass es mir peinlich ist, Sie sie vorbringen zu hören«, wehrte Baiboa ab. »Ein Mission Commander mit Ihrer Erfahrung, der wilde Anschuldigungen vorbringt, um eigene Fehler zu entschuldigen - ein trauriges Bild! Sie haben offenbar die Kennung eines anderen Schiffs empfangen oder ein gewöhnliches Navigationsradar mit einem IFF-Gerät verwechselt.
    Aber selbst wenn tatsächlich ein IFF-Gerät an Bord gewesen wäre - warum zum Teufel haben Sie dann dieses Fährschiff angegriffen?«, fragte Baiboa. »Selbst wenn die Fähre in Wirklichkeit ein chinesischer Kreuzer gewesen wäre - und ihr Genies solltet wissen, dass China keinen Kreuzer besitzt -, haben Sie keine Feuererlaubnis gehabt. Wie sind Sie also dazu gekommen, das Feuer zu eröffnen?«
    »Wie in unserem Bericht steht, Admiral, sind die beiden Fregatten mit Raketentorpedos angegriffen worden«, antwortete McLanahan. »Waffen zur Torpedoabwehr haben wir nicht an Bord gehabt - unsere Köder und Störsender wären wirkungslos gewesen. Alle unsere Sensoren haben gemeldet, ein chinesisches Kriegsschiff habe zahlreiche Raketentorpedos Stallion auf die Fregatten abgeschossen. Der nächste Fächer hätte die Duncan wahrscheinlich versenkt. Uns ist nichts anderes übrig geblieben, als das Feuer zu erwidern.«
    »Obwohl Sie keine Feuererlaubnis und erst recht keinen Schießbefehl hatten!«
    »Ich habe Feuererlaubnis gehabt«, warf Jeff Denton ein.
    »Was war das?«, fragte Baiboa sofort. McLanahan sah vom Bildschirm weg und funkelte Denton an, damit er die Klappe hielt. »Was haben Sie gesagt, Hauptmann Denton?«
    »Nichts, Sir.«
    »Wiederholen Sie, was Sie gesagt haben, Hauptmann, sonst lasse ich Sie auf der Stelle einlochen.«
    Denton sah erst zu Elliott, dann zu McLanahan hinüber, die seinen Blick ausdruckslos erwiderten, weil sie wussten, dass seine unbedachte Äußerung sich nicht mehr zurücknehmen ließ. »Sir, die Fregatten sind angegriffen worden.«
    »Wer hat Ihnen den Lenkwaffenstart befohlen, Hauptmann?«
    Jeff Denton zögerte, dann senkte er den Blick. »General Elliott«, sagte er fast unhörbar leise.
    »Wer?«, fragte Baiboa scharf.
    »General Elliott«, stieß Denton hervor. »Sir, wir sind angegriffen worden - von einem Schiff, das wir für einen chinesischen Kreuzer gehalten haben, von vier Formationen chinesischer Jäger und dann von zwei MiG-25 Foxbat. Ich habe auf dem OSO-Platz gesessen und die Lenkwaffen Striker kontrolliert.«
    »Aber Elliott hat Ihnen befohlen, die Lenkwaffen einzusetzen, stimmt das?«
    »Die Duncan hat gestoppt gelegen, und die James Daniel hat beigedreht, um ihr zu Hilfe zu kommen«, stellte Denton fest. »Unsere Fregatten waren in Gefahr, versenkt zu werden. Ich habe gewusst, dass wir etwas unternehmen mussten. Und als der General mir befohlen hat, diesen Kreuzer anzugreifen, habe ich's getan. Unser Computer hat das Schiff als Kreuzer identifiziert, Admiral. Er hat zu diesem Zeitpunkt einwandfrei gearbeitet, das kann ich beschwören.«
    »Danke, das reicht, Hauptmann«, sagte Baiboa. »Das genügt, um General Elliott vor einem Bundesgericht wegen grober Fahrlässigkeit anzuklagen. Vielleicht sogar wegen Totschlags.«
    »Was?«, rief McLanahan aus. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Admiral!«
    »Sie halten das für einen Scherz,

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