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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Angriffe der Taiwanesen reagiert zu haben. Aber das ist eine Behauptung, die wir bisher nicht verifizieren konnten.«
    »Ein Flugzeugträger und ein Militärstützpunkt der Chinesen sind angegriffen worden - wer außer Taiwan käme als Angreifer in Frage, wenn wir es nicht gewesen sind?«, fragte Finegold. »Sie haben das UBoot erwischt, das den Flugzeugträger torpediert hat, und einen Bomber über ihrem Militärstützpunkt abgeschossen. Halten Sie das nicht auch für recht überzeugende Beweise, Mr. President?«
    »Wollen Sie den Chinesen jedes Wort glauben oder lieber erst eine unabhängige Bestätigung abwarten, Senatorin?«, fragte der Präsident aufgebracht. Haie machte ihm beschwörend ein Zeichen, Ruhe zu bewahren.
    »Ich sehe in CNN Bilder von toten und verletzten Zivilisten, Mr. President«, antwortete Finegold gereizt. »Wollen Sie etwa behaupten, das sei ein Schwindel, ein chinesisches Täuschungsmanöver? Das wäre erstklassige Arbeit.«
    »Ich will nur sagen, dass wir im Augenblick noch keine unabhängige Bestätigung irgendwelcher Ereignisse haben.«
    »Ich möchte mit einer Gruppe von Abgeordneten und Senatoren hinfliegen, damit wir uns selbst ein Bild davon machen können«, sagte Finegold. »Können wir damit rechnen, dass das Pentagon uns Reisemöglichkeiten bietet?«
    »Natürlich. Militärmaschinen, Kurierflugzeuge, was gerade zur Verfügung steht.«
    »Als Erstes möchten wir uns dieses Patrouillenflugzeug ansehen«, fuhr die Senatorin fort. »Wir möchten mit der Besatzung reden, die Aussage des Kommandanten hören, uns über den Angriff auf das Fährschiff informieren.«
    Der Präsident zögerte. »Das dürfte nicht ohne weiteres möglich sein, Senatorin«, antwortete er dann. »Die Maschine ist noch im Einsatz, um die Rettungsund Bergungsarbeiten zu überwachen. Ich habe angeordnet, dass sie anschließend in die Vereinigten Staaten überführt wird - dort könnten Sie sie am besten besichtigen und mit der Besatzung reden.«
    »Ich hatte gehofft, das erheblich früher tun zu können, Mr. President«, sagte Finegold. »Von meinem Stab höre ich, dass die Bomber auf Guam stationiert sind. Falls das stimmt, könnten wir sie auf dem Hinflug besichtigen, bevor wir mit japanischen, taiwanesischen und chinesischen Regierungsvertretern zusammentreffen.«
    Der Präsident unterdrückte einen Seufzer. Finegold besaß allzu viele detaillierte Informationen, die sie nur von jemandem in sehr hoher Stellung erhalten haben konnte. Er hatte gehofft, Haies Behauptung, George Baiboa sei Finegolds Informant, werde sich als unhaltbar erweisen, aber das erschien jetzt immer unwahrscheinlicher.
    »Also gut, Senatorin«, entschied Martindale. »Ich veranlasse, dass Sie und Ihre Leute die Maschine besichtigen und mit der Besatzung reden können. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein: Der oberste Diplomat der Vereinigten Staaten ist ihr Präsident. Obwohl natürlich jeder Abgeordnete und jede Senatorin das Recht hat, nach Belieben mit ausländischen Regierungsvertretern zusammenzutreffen, bestimmt der Präsident die Richtlinien für Außenpolitik, führt Vertragsverhandlungen und ist für die Auslandsbeziehungen Amerikas zuständig. Sie besitzen weltweit großen Einfluss, Senatorin Finegold, und ich fürchte, Ihr Besuch könnte im Ausland mit einer amtlichen Verlautbarung aus Regierungskreisen verwechselt werden.«
    »Wir werden nicht den geringsten Zweifel an unseren Absichten und dem Zweck unseres Besuchs lassen, Mr. President«, versicherte Finegold ihm gereizt. »Aber trotzdem besten Dank für Ihre Nachhilfe in Staatsbürgerkunde.« Die Temperatur im Arbeitszimmer des Präsidenten schien um einige Grade zu fallen. »Darf ich fragen, wie Sie auf die angeblichen chinesischen Angriffe reagieren wollen? Planen Sie einen Vergeltungsschlag gegen China?«
    »Ich will möglichst viele Überlebende der Katastrophe in der Formosastraße retten lassen«, antwortete der Präsident, »und anschließend will ich unsere Schiffe und Soldaten sicher heim bringen. Wie es danach weitergehen soll, habe ich mir noch nicht überlegt. Aber ich werde weder die diplomatischen Beziehungen zu China abbrechen noch einen Vergeltungsschlag befehlen.«
    »Freut mich, das zu hören, Mr. President«, sagte Finegold. »Und ich hoffe, dass Sie so freundlich sein werden, den Kongress zu konsultieren, bevor Sie wirtschaftliche oder militärische Sanktionen gegen China verhängen.«
    »Gern, falls sich Gelegenheit dazu bietet«, erwiderte der

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