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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Generationen von Soldaten ausgebildet worden waren. Sun hatte sogar von künstlichen Höhlen gehört, in denen sich ein ganzer Kreuzer verstecken lassen sollte, und von UBootbunkern, die wie in Schweden nur unter Wasser zu erreichen waren. Aber er glaubte nicht an diese Gerüchte. Bunker, die einem großen Kriegsschiff, mehreren U-Booten oder mehr als ein paar hundert Männern Schutz boten, mussten sehr sorgfältig angelegt werden. Dafür brauchte man Zeit, Geld und viele Bauarbeiter und Maschinen und das bedeutete notwendigerweise undichte Stellen, durch die Informationen nach außen drangen. Seit Sun in der Volksbefreiungsarmee diente, hatten ihre vielen Spione, die sie in Asien und der ganzen Welt einsetzten, nie den geringsten Beweis für die sagenhaften unterirdischen Militärstützpunkte der Rebellen beibringen können.
    Admiral Sun drückte auf seine Sprechtaste. »Auf befohlenem Kurs weiterfliegen«, ordnete er an. »Meldung, sobald Ihre Klarlisten für den Angriff abgehakt sind.« Die Besatzung bestätigte seine Befehle. Der Bomber H-/ flog von einem einzelnen Tankflugzeug HAT-6 begleitet nach Norden in Richtung Fuzhou und blieb für dijn Fall, dass ein versprengter Jäger der Rebellen auftauchte, vorsichtshalber in Küstennähe. Sobald Fuzhou passiert war, flogen Suns H-/ und die HT-6 auf Nordkurs über das Ostchinesische Meer hinaus.
    Der Angriff auf die taiwanesischen Militärstützpunkte war sehr erfolgreich gewesen, aber Sun wusste, dass China die eigentliche Gefahr nicht von Taiwan, sondern von den Vereinigten Staaten drohte. Es war ihm gelungen, das Gebiet um Taiwan von amerikanischen Flugzeugträgern freizuhalten, indem er einen Kernsprengsatz als Haftladung an der Independence hatte anbringen und zünden lassen, nachdem der Flugzeugträger seinen japanischen Hafen verlassen hatte. Zu seiner großen Überraschung hatten die Amerikaner keine Vergeltungsschläge geführt - nicht gegen China, nicht gegen Japan, nicht gegen den Iran. Der nächste amerikanische Flugzeugträger stand gut fünfzehnhundert Kilometer entfernt und war anscheinend ins Japanische Meer unterwegs, um Japan und Südkorea zu schützen, anstatt in die Formosastraße zu laufen, um den nationalistischen Rebellen beizustehen.
    Amerika musste gestoppt werden, das wusste Sun. Die Vereinigten Staaten mussten lernen, den Luftraum und die Hoheitsgewässer Chinas zu respektieren, wie sie selbst von anderen Staaten erwarteten, ihren Luftraum und ihre Hoheitsgewässer zu respektieren.
    Aber die politischen Führer in aller Welt, sogar in China, brachten nicht den Mut auf, das zur Verteidigung ihrer Souveränität Nötige zu tun, wenn sie es dabei mit den Vereinigten Staaten zu tun bekamen. Sun Ji Guoming wusste, was getan werden musste, und er wusste auch, dass er seine eigene Staatsführung dazu zwingen musste, das Richtige und Notwendige zu akzeptieren. Es gab keinen anderen Weg, keine andere Möglichkeit.
    Admiral Sun schaltete wieder auf das Satellitenkommunikationssystem Große Mauer um, ließ sich mit dem unterirdischen Kommandozentrum in Peking verbinden und verlangte den Obersten Führer.
    »Wegen der heutigen Ereignisse wird der Zorn der ganzen Welt über China hereinbrechen«, sagte Präsident Jiang Zemin besorgt, als er sich Sekunden später meldete. Er war offenbar über die schweren, grausamen Atomschläge gegen Taiwan informiert worden, und die Zweifel und Sorgen, die ihn kaum noch klar denken ließen, waren in seiner müden, zittrigen Stimme zu hören. »Unser Leben und unsere Zukunft werden darunter leiden.«
    »Die Zukunft beginnt jetzt, Genosse Präsident«, antwortete Admiral Sun. »Dafür haben Sie gesorgt. Sie haben uns den Weg gewiesen, unser zerrissenes Land vom Joch des ausländischen Imperialismus zu befreien und wieder zu vereinigen. Aber der letzte Schritt bleibt noch zu tun. Erteilen Sie den Befehl, dann wird auch dieser Schritt gewagt.«
    »Ich kann ihn nicht erteilen. Das wäre Wahnsinn!«
    »Genosse Präsident, Sie können darauf vertrauen, dass ich das Werkzeug Ihrer Vision sein werde«, fuhr Sun mit fester Stimme fort. Da Jiang ihm nicht befohlen hatte, diesen Einsatz abzubrechen, war er zuversichtlich, dass der Präsident ihm den Befehl erteilen würde. Gewiss, er zögerte noch etwas - aber wer hätte das nicht getan? »Ich werde das Schwert Ihres Versprechens sein, das Sie dem chinesischen Volk gegenüber abgegeben haben. Erteilen Sie mir den Befehl, dann führe ich ihn prompt aus. Später können Sie aller

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