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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Welt erzählen, ein Geisteskranker habe mit Waffengewalt einen Bomber und eine Kernwaffe entführt. Müssen Sie mich verraten, bin ich bereit, mich zu opfern. Trotzdem bleibe ich Ihnen, dem Vaterland und der Kommunistischen Partei Chinas treu. Aber dieser Schritt muss gewagt werden. Sie wissen, dass er notwendig ist. Erst der letzte Schritt sichert unseren Erfolg.«
    »Sie haben genug getan, Admiral«, sagte Jiang.
    Der Oberste Führer ließ erneut Zweifel anklingen, aber er befahl ihm nicht, diesen Einsatz abzubrechen. »Sie müssten mir befehlen, meinen Einsatz abzubrechen und zurückzukehren, Genosse Präsident«, fuhr Sun fort. »Ich würde natürlich gehorchen. Aber damit hätten Sie die Chance verspielt, die Bedrohung Chinas durch den westlichen Imperialismus praktisch zu eliminieren. Ich bitte Sie, Genösse Präsident... nein, ich fordere Sie auf, Ihre Pflicht zu tun. Retten Sie China! Geben Sie den Befehl!«
    Von Jiang kam keine Reaktion, nicht einmal die Aufforderung: »Warten Sie!«. Sekunden später übermittelte eine Stimme aus dem Befehlsbunker die Anordnung des Präsidenten, auf weitere Anweisungen zu warten.
    Der Bomber H-/ flog weiter über das Ostchinesische Meer nach Norden und befand sich fast eine Stunde später nur hundertfünfzig Kilometer östlich von Shanghai. Dort ließ Sun die letzte Betankung vornehmen, und eine halbe Stunde später hatte der Tanker Xian HT-6 nur noch genügend Treibstoff für seinen Rückflug nach Wuhan an Bord. Suns Bomber H-/ drehte etwas nach Westen ab, flog auf das Gelbe Meer hinaus und ging dabei von zehntausend auf fünfzehnhundert Meter hinunter, um das südkoreanische Luftraumüberwachungsradar in Kunsan und Mokpo zu überfliegen, das jetzt keine fünfhundert Kilometer weiter östlich stand. Nach den chinesischen Angriffen auf die nationalistischen Rebellen befanden die Amerikaner und Südkoreaner sich zweifellos in höchster Alarmbereitschaft und würden jedes unidentifizierte Flugzeug, das der koreanischen Küste oder ihren Stützpunkten auf der Halbinsel zu nahe kam, sofort abfangen.
    Obwohl die Flugdauer der voll getankten H-j ungefähr sieben Stunden betrug, konnte Sun nicht so lange auf eine Antwort aus Peking warten. Er würde einfach zu seinem nächsten Wegpunkt weiterfliegen; erhielt er bis dahin nicht die Genehmigung für die letzte Phase seines Plans, würde er nach Westen zurückfliegen, auf dem Stützpunkt Wuhan landen und mit der Planung für weitere Luftangriffe in der kommenden Nacht beginnen. Entscheidend war, dass...
    »Angriff Eins, hier Dunkle Nacht, kommen.«
    »Dunkle Nacht, hier Angriff Eins, kommen.«
    »Angriff Eins, Sie haben Befehl, Ihren Einsatz fortzusetzen. Ich wiederhole: Einsatz fortsetzen. Haben Sie verstanden?«
    Admiral Sun Ji Guoming lächelte wie ein kleiner Junge bei seinem ersten Zirkusbesuch. »Angriff Eins, verstanden«, bestätigte er. »Ende.« Er schaltete auf die Bordsprechanlage um und wies die mit betroffenem Schweigen reagierende Bomberbesatzung an, den Angriffsbefehl auszuführen.
    Der Angriff war einfach und wurde ohne die geringste Bedrohung von außen durchgeführt. Der Bomber H-/ flog in fünfzehnhundert Metern mit 240 Knoten zu einem vorher festgelegten Punkt im nördlichen Teil des Gelben Meeres, der ungefähr hundertfünfzig Kilometer östlich des Flottenkommandos Ost in Quingdao lag. Dort fielen zwei lange schlanke Zylinder aus ihren Halterungen, in denen sie an der Rumpfunterseite gehangen hatten. Jeweils drei große Lastenfallschirme, die sich sofort entfalteten, sorgten dafür, dass beide Zylinder in dreihundert Meter Höhe fast genau senkrecht und nahezu unbeweglich in der Luft hingen. Der Bomber H-/ drehte nach Westen ab und beschleunigte auf Mach 0,9, seine Höchstgeschwindigkeit in Meereshöhe...
    ...sodass er sich längst in sicherer Entfernung befand, als die Triebwerke der ballistischen Raketen M-9 gezündet wurden. Die zur Stabilisierung dienenden Fallschirme wurden abgesprengt, sobald der Bordcomputer die volle Triebwerksleistung registrierte, und die M-9 stiegen senkrecht in den Nachthimmel auf. Die erste Rakete flog nach Osten, die zweite nach Nordosten - beide über die koreanische Halbinsel.
    Als die M-9 über dem Radarhorizont erschienen, entdeckte das koreanische Luftverteidigungsradar AN/EPS-n/ bei Seoul die Raketenstarts binnen Sekunden und alarmierte sofort die mit amerikanischen Fla-Raketen Patriot und I-Hawk ausgerüsteten SAM-Stellungen bei Inschon und Seoul. Bis die Raketenstarts

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