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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zusammenstieß.
    Luger und die Besatzung der Megafortress flogen in weniger als zweihundert Fuß Höhe die Südwestflanke der hohen, steilen Tienmu-Berge entlang. In diesem Gebiet lagen Dutzende von kleinen Bergarbeiterstädten, sodass häufige Kurswechsel nötig waren, um sie zu umfliegen, während sie weiter nach Norden unterwegs waren. Elliott und McLanahan wären am liebsten noch tiefer geflogen einige der chinesischen Jäger gingen auf der Suche nach der Megafortress bis auf zehntausend Fuß herunter -, aber das war hier nicht möglich. Die Täler lagen fünfhundert bis tausend Fuß über dem Meeresspiegel, stiegen dann aber auf weniger als zehn Meilen auf fünftausend, sechstausend oder sogar siebentausend Fuß an. Die EB-52 operierte mit höchster Leistung, aber selbst leicht beladen konnte sie nicht mehr als dreitausend Fuß in der Minute steigen, ohne über einen der nächsten Grate hinaufgetragen und dadurch sichtbar zu werden.
    Trotz der vielen Ausweichmanöver war irgendwann ein Punkt erreicht, an dem ihr Versteckspiel zu Ende war. Nordöstlich der Stadt Jingdezhen lagen zehn kleine bis mittlere Bergarbeiterstädte; im Westen erstreckte sich der Stausee Poyang mit dem chinesischen Jägerstützpunkt Anqing in nur fünfzig Meilen Entfernung im Nordwesten. »Crew, wir müssen zwischen den beiden Städten im Norden durch«, kündigte McLanahan an. »Weiter nach Westen können wir nicht. Im Osten und Nordosten steigt das Gelände steil an; die Sicherheitsmindesthöhe auf dieser Teilstrecke beträgt fünftausend Fuß und liegt auf der nächsten schon bei sechstausenddreihundert. Bis zum Abwurfpunkt sind es noch fünf Minuten. Als Mindesthöhe über Grund stelle ich fünfhundert Fuß ein, damit wir nicht über die Grate hinaufgetragen werden.«
    Das war ein guter Plan, aber ihre Chancen verschlechterten sich laufend.
    Sobald die Megafortress stieg, um ihre neue Mindesthöhe einzuhalten, erschien auf Lugers Gefahrenwarner ein großes blaues S, das sofort gelb und sekundenlang sogar rot wurde. Luger aktivierte die Störsender der Megafortress, die das feindliche Höhenfinderoder Zielsuchradar ablenken sollten. »Suchradar bei zehn Fuß, Höhenfinder hat uns kurz erfasst... Scheiße, jetzt weiß ich warum, sie haben ein zweites Radar auf dem Gipfel bei ein Uhr«, meldete Luger laut. »Ich glaube, sie haben uns. Störsender sind aktiv. Sie legen den Höhenfinder still, aber wir müssen mit Besuch rechnen.«
    »Sieht so aus, als müssten wir hier ein Gelegenheitsziel angreifen«, meinte McLanahan. Er vergrößerte rasch den Bereich, den ihm sein MFD aus der Vogelschau zeigte, und berührte das Symbol für den Luftwaffenstützpunkt Anqing. Anqing Nord war ein kleiner Jägerflugplatz in sumpfigem Gelände an einem Nebenfluss des Flusses Chang Jiang. Der Platz wies zwei Startund Landebahnen mittlerer Länge auf, die ein T bildeten, und war nach dem üblichen Schema angelegt: Hangars im Westen, Unterkünfte im Süden und Stabsgebäude im Nordosten. McLanahan holte diese Gebäude mit dem Zoom heran, womit er automatisch die jüngsten heruntergeladenen NIRT- Sat-Aufnahmen aus dem Satellitendatenspeicher aufrief.
    Obwohl die noch nicht ausgewerteten Bilder keine Gebäudebezeichnungen trugen, kannte McLanahan sich mit Militärflugplätzen gut genug aus, um die wichtigen Dinge identifizieren zu können: das Vorfeld, auf dem über fünfzig Jäger J-6, }-~j und J-8 für einen Einsatz betankt wurden, lag vor einem auffällig großen Gebäude, in dem der Geschwaderstab, die Staffeln, der Geschwadergefechtsstand und die Fernmeldezentrale untergebracht waren. McLanahan programmierte sofort eine Abwurflenkwaffe Striker mit den Koordinaten der Jäger auf dem Vorfeld und eine weitere mit denen des großen Stabsgebäudes.
    »Achtung, Striker-Start aus Waffenbehälter, Crew!«, rief er aus. Dann betätigte er seinen Fußschalter. »Startsequenz für eine Striker gegen neues Ziel Zulu.«
    WARNUNG, STARTSEQUENZ FÜR STRIKER.
    »Start!«, befahl McLanahan.
    START LENKWAFFE STRIKER AUS WAFFENBEHÄLTER, meldete der An
    griffscomputer. Die Striker verließ den Waffenbehälter unter der linken Tragfläche, zündete das Raketentriebwerk ihrer ersten Stufe und raste in den Himmel hinauf. Dabei entfaltete sie ihr großes Leitwerk und erreichte schon nach wenigen Sekunden zehntausend Fuß Höhe. Nach etwa fünfzehn Meilen Gleitflug, bei dem sie auf sechstausend Fuß sank, zündete sie das Triebwerk ihrer zweiten Stufe, stieg damit auf

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