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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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je besser ein Jagdflugzeug ist, desto schlechter kann es in geringer Höhe im Sichtflug verfolgen.«
    »Das weiß ich, Patrick. Ich hab's oft genug selbst bewiesen.«
    »Aber wir können denen dort oben nicht zeigen, wie gut wir sind, wenn wir gleich aufgeben, sobald unsere Bomben weg sind, Sir. Wir müssen demonstrieren, dass wir unter heutigen Verhältnissen gegen SuperJäger und High Tech-Luftabwehr bestehen können.«
    »Damit rennen Sie bei mir offene Türen ein, Patrick«, sagte Samson, »aber leider wird der schwere Bomber bald der Vergangenheit angehören, fürchte ich - mit oder ohne die Lenkwaffe Wolverine. Das Pentagon plant, im Ausland oder auf Flugzeugträgern stationierte Jäger oder Jabostaffeln einzusetzen, aber es begreift nicht oder will nicht begreifen, dass es vielleicht nicht möglich sein wird, einen Flugzeugträger in bestimmte Gebiete zu schicken oder einen weit vorgeschobenen Stützpunkt zu finden, von dem aus Jagdbomber operieren können.«
    »Folglich... was wollen Sie damit sagen, Sir?«
    »Damit will ich sagen, dass die Eight Air Force zum ersten Oktober aufgelöst wird - und dass mit ihr die meisten Schwergewichte verschwinden.«
    »Was?«, fragte McLanahan entgeistert. »Die Air Force will die Langstreckenbomber abschaffen?«
    »Nicht völlig«, antwortete Samson. »Die Twelfth Air Force bekommt ein B-2-Geschwader, zwanzig Maschinen bis zum Jahr zweitausend - hoffentlich bis zum Jahr 2010 zehn oder zwanzig weitere, wenn der Kongress sich zur Beschaffung durchringen kann - und drei Geschwader B-1b, zwei Reservegeschwader und eine Gruppe Air National Guard.«
    »Keine B-1B mehr im aktiven Dienst - und alle BÜFFS und Aardvarks auf den Schrottplatz?«, rief McLanahan aus, wobei er die Namen benützte, die ihre Besatzungen den Bombern B-52 und F-in gegeben hatten. »Unglaublich! Das kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Sparzwänge«, antwortete Samson nüchtern. »Für das Geld, das eine einzige B-2-Staffel kostet, kann man den Himmel mit Jagdbombern F-15E füllen. Der Präsident sieht sich Mountain Home mit riesigen Abstellplätzen mit hundert F-15, F-16 und Tankflugzeugen an und weiß, dass man mit nur einem Geschwader, das dreihundert Millionen Dollar im Jahr kostet, jedes beliebige Ziel in Nordkorea treffen kann. Oder er sieht sich Barksdale oder Ellsworth an, wo fürs gleiche Geld nur zwanzig Schwergewichte stehen, die praktisch keine Präzisionsangriffe fliegen können. Wofür entscheidet er sich? Vor welchen Maschinen hat der Feind mehr Respekt?«
    »Aber die Schwergewichte werfen mehr Bomben ab, verursachen größere Schäden, sind psychologisch wirkungsvoller...«
    »Darüber lässt sich streiten, und außerdem spielt das keine Rolle«, antwortete Samson. »Glauben Sie mir, wenn Luftunterstützung angefordert wird, hört jeder Kommandeur in Europa oder im Central Command lieber, dass hundert Eagles oder Falcons unterwegs sind, als zwanzig B-52 oder sogar dreißig B-1, obwohl die B-1 jeder F-16 bei konventionellen Bombenangriffen mit Radarführung überlegen ist. Und im Pacific Command... nun, das können Sie vergessen. Die Leute dort würden unsere Bomber erst anfordern, wenn ihre gesamte Trägerflotte versenkt wäre. Für sie existieren außer den Jägern und Jagdbombern von Navy und Marinekorps praktisch nur Tankflugzeuge und gelegentlich eine AWACS-Maschine.«
    »Ich kann nur hoffen, Sir«, sagte McLanahan, »dass Sie das Pentagon die schweren Bomber nicht so leicht erledigen lassen, wie Sie zugelassen haben, dass die Jäger uns erledigen.«
    »Hey, McLanahan, diesen Vorwurf habe ich nicht verdient«, wehrte Samson verbittert ab. »Sie wissen genau, dass ich vom Wert der schweren Bomber ebenso überzeugt bin wie Sie. Ich kämpfe jeden gottverdammten Tag darum, dass sie weiter in unserem Arsenal bleiben.«
    »Ich wollte Sie nicht beschuldigen oder beleidigen, Sir«, erwiderte McLanahan in unnachgiebigem Tonfall, »aber ich halte die Abschaffung der schweren Bomber für einen großen Fehler. Verteidigungspolitisch würden wir damit Selbstmord begehen.«
    »Vielleicht sollten Sie die Dinge etwas lockerer sehen, Patrick«, antwortete Samson humorlos lächelnd. »Diese Fragen werden auf weit höherer Ebene entschieden. Außerdem hat gerade der Erfolg der schweren Bomber mehr als alles andere dazu beigetragen, dass jetzt ihre Abschaffung droht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Seit Ihrem Flug über China mit einer B-2, die als zerstört gegolten hat, ist die ganze Welt in heller

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