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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Aufregung«, erklärte Samson ihm. »Allein der Gedanke, in irgendeinem Konflikt - vor allem mit China - strategische Bomber einzusetzen, erinnert an eine Rückkehr in die Zeit des Kalten Krieges und macht die Verantwortlichen beider Seiten nervös. Der Präsident hat alle Beaks nach Whiteman beordert und hält sich bedeckt, während er darauf wartet, dass der >Lynchmob< sich wieder beruhigt.«
    »Lynchmob? Regt sich etwa jemand darüber auf, dass wir gegen die Iraner zurückgeschlagen haben?«
    »Lesen Sie denn keine Zeitungen, Patrick?«, fragte Samson überrascht. »Der halbe Kongress, vor allem die linke Seite des Hauses, nimmt es dem Präsidenten gewaltig übel, dass er diese Bombenangriffe im Iran genehmigt hat. Seine Kritiker fordern einen Untersuchungsausschuss, sogar ein Amtsenthebungsverfahren. Daraus wird natürlich nichts - das ist nur die übliche Washingtoner Schlammschlacht, denn außerhalb des Pentagons und des zur Vertraulichkeit verpflichteten Streitkräfteausschusses im Kongress weiß praktisch niemand, was wir im Iran gemacht haben -, aber der Präsident hat sich in dieser Sache ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt.«
    »Wir haben heute demonstriert, dass die B-52 noch immer ein erstklassiges Waffensystem ist«, stellte McLanahan nachdrücklich fest. »Wir haben weitere fünf EB-52, die noch eingemottet sind, und Sky Masters kann sie alle mit Lenkwaffen Wolverine und Jagdraketen Tacit Rainbow ausrüsten. Der Auftrag hat sich geändert, General, aber wir brauchen die B-52 auch in Zukunft.«
    »Die B-52 ist zur Verschrottung bestimmt, Patrick - auch die Megafortress«, sagte Samson. »Die Vorbereitungen dafür sind längst getroffen. Minot und Barksdale werden Ende nächsten Jahres in Zivilflugplätze umgewandelt... verdammt, sogar mein Schreibtisch wird zu Weihnachten versteigert. Geben Sie's auf, Patrick. Ich werde der Air Force die Beschaffung von Wolverines empfehlen, aber nicht als Bewaffnung für B-52 - das wäre ein aussichtsloses Unterfangen. Demonstrieren Sie uns die Wolverines als Waffe für Beaks und Bones...« Samson benützte die Spitznamen der Bomber B-aA und B-1B »... dann kommen wir vermutlich ins Geschäft.«
    Aber McLanahan hörte offenbar nicht mehr zu. Obwohl er seine Checklisten kontrollierte und weiter als Kommandant der EB-52 fungierte, schien er an hundert andere Sachen zu denken. Genau wie Brad Elliott, sagte Samson sich. Er denkt darüber nach, wie er das Spiel doch noch zu seinen Gunsten beeinflussen kann, und prüft die abwegigsten und verrücktesten Möglichkeiten, bis er eine Lösung gefunden hat. Dafür war auch Elliott berühmt - oder vielmehr berüchtigt.
    »Zwanzig B-2 und sechzig B-1 als einzige Langstreckenbomber für weltweite Einsätze?«, murmelte McLanahan. »Die reichen nicht, Sir. Wollen Sie die alle auf Diego Garcia stationieren, wenn ein Krieg im Nahen Osten droht, und dann nach Guam verlegen, weil's in Asien brennt ? Das geht vielleicht ein paar Tage lang gut, aber dann ist Schluss. Wer soll in Zukunft den Jagdbombern den Weg bahnen?«
    »Dafür haben wir die Navy und die F-u/«, antwortete Samson. »Bomber sind nicht die einzige Lösung, Mission Commander, das wissen Sie. Und Sie vergessen anscheinend die übrigen fünfundzwanzig Jabostaffeln von Luftwaffe, Reserve und Nationalgarde, die dreizehn Marinefliegerstaffeln, die vier Staffeln des Marinekorps...«
    »Taktische Bomber brauchen vorgeschobene Flugplätze, massenhaft Tankflugzeuge und eine riesige Bodenorganisation«, wandte McLanahan ein, »und die Bomber der Navy brauchen ihre Flugzeugträger, die sie überhaupt erst in Reichweite bringen. Käme es beispielsweise zu einem Konflikt in Asien, wären diese Voraussetzungen nicht leicht zu schaffen.«
    »Aber eine B-52 ist der heutigen Luftabwehr nicht mehr gewachsen, Patrick«, stellte Samson fest. »Das zeigen alle Berichte und Untersuchungen. Selbst mit ihren Lenkwaffen, die aus dreihundert Kilometern Entfernung abgeschossen werden, kann eine B-52 nicht überleben. Droht wenig oder keine Gefahr durch feindliche Luftabwehr, kann die B-52 eindrucksvolle Angriffe fliegen, aber es lohnt sich nicht, weiter einen Bomber zu finanzieren, der nur eingesetzt werden kann, wenn der Krieg schon fast gewonnen ist.«
    »General, die Megafortress ist allem überlegen, was Luftwaffe, Marine oder Marinekorps gegen sie aufbieten könnte«, warf Jon Masters ein. »Eine einzelne EB-52 kann sich gegen eine ganze Staffel Ihrer Wahl durchsetzen, sämtliche

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