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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Zustimmung.
    McLanahan wartete nicht ab, ob Samson mitspielen wollte; er wartete überhaupt keinen Kommentar ab, sondern antwortete gleich: »Saber Flight, hier Sandusky, verstanden, Phase drei okay, wir machen mit.«
    »Saber Flight, Phase drei, es geht los!«
    »Sie biegen hinter uns ein«, sagte McLanahan. »Links voraus zweigt ein Tal ab. Halten Sie auf den markanten Felsturm zu. Ich gehe auf COLA runter - damit können wir sie todsicher abschütteln.« Im Modus COLA (Computer generated Lowest Altitude) hielt der Autopilot die geringste überhaupt mögliche Flughöhe ein, die selbst hier im Bergland bei einigen Dutzend Fuß liegen konnte. »Bevor das Tal vor uns endet, springen wir über diesen Bergsattel im Süden und sind dann plötzlich hinter ihnen. Dann wissen die beiden gar nicht, was passiert ist.« Aber die EB-52 flog nicht die erwartete Linkskurve, sondern begann zu steigen. »Hey, runter mit der Nase, Sir, und scharf rechts - dort wollen wir hin!«
    »Das reicht, Patrick«, entschied Samson. Er trennte den Angriffscomputer vom Autopiloten und ließ die Maschine im Geradeausflug langsam steigen. Das unausweichliche Ende kam wenig später: Die Jäger F-22, deren Zielsuchradar die EB-52 erfasst hatte, rasten mit Überschallgeschwindigkeit heran und überflogen sie mit weniger als sechshundert Fuß Abstand. Der Überschallknall ließ den Bomber erzittern und war im Cockpit als Donnerschlag hörbar. Samson stellte sein Funkgerät eins auf die Übungsfrequenz und drückte die Sprechtaste. »Alle Mitspieler, Schluss der Übung, Schluss der Übung. Sandusky fliegt zurück.« Die F-22 wackelten mit ihren Tragflächen, um zu zeigen, dass sie verstanden hatten, bevor sie im Steigflug außer Sicht verschwanden.
    Patrick McLanahan legte den Steuerkurs zum Ausflugspunkt fest, damit Samson wusste, wohin er fliegen musste, und nahm dann irritiert seine Sauerstoffmaske ab. »Was zum Teufel ist in Sie gefahren, General?«, fragte er. »Man gibt doch nicht einfach auf, wenn man gejagt wird!«
    »Hey, McLanahan, Sie sind zwar jetzt Zivilist, aber passen Sie auf, was Sie sagen und wie Sie es sagen«, antwortete Samson aufgebracht. »Das ist keine Jagd gewesen, McLanahan, sondern eine Showveranstaltung. In unserem Flugplan steht nichts von Tiefstflügen und erst recht nichts von Versteckspielen in Bergtälern.«
    »Ja, ich weiß«, bestätigte McLanahan, »aber wir haben reichlich Sprit, alle Systeme funktionieren einwandfrei, und die Jäger dort draußen wollten...«
    »Wir haben bei der Einweisung nicht darüber gesprochen, im Flugplan steht nichts davon, und wir haben zwei Zivilisten an Bord«, unterbrach Samson ihn ärgerlich. »Jawohl, Sie sind Zivilist, McLanahan! Ich weiß, dass Sie diese Maschine mindestens so gut wie jedes aktive Besatzungsmitglied beherrschen, aber Sie gelten trotzdem als ziviler Beobachter. Verdammt, McLanahan, ich habe keine Zulassung für diese Kiste und bin seit zehn Jahren nicht mehr so tief geflogen - erst recht nicht in fünftausend Fuß Höhe mit zwei F-22 im Nacken! Das war zu gefährlich.«
    »Sie sind schon gefährlicher geflogen, General«, stellte McLanahan fest. »Ich weiß, dass Sie mit der B-1B in hundert Fuß Höhe mit Überschall geflogen sind, und Sie sind mit Bombern B-52 ähnlich tief wie vorhin geflogen, um Jäger abzuschütteln.«
    »Das reicht, McLanahan«, sagte Samson nachdrücklich. »Die Übung ist vorbei. Machen Sie sich's gemütlich und genießen Sie den Rückflug nach Edwards.« Er sah sich über die rechte Schulter nach Masters um. »Alles in Ordnung, Dr. Masters?«
    »Klar... bestens.« Masters war auffällig blass, aber er machte ein besorgtes Gesicht. »Hoffentlich haben Sie mit der wilden Kurbelei nicht meinetwegen aufgehört. Ich habe gerade angefangen, mich daran zu gewöhnen.«
    »Warum haben Sie aufgegeben, Terrill?«, fragte McLanahan. »Warum haben Sie zugelassen, dass die Jäger uns erwischen?«
    »Was wäre dabei zu gewinnen gewesen, Patrick?«, fragte Samson aufgebracht. »Die beiden haben uns bei Tageslicht in Sicht gehabt - das haben Sie selbst gesagt. Wir haben keine Chance gehabt. Wir haben uns nur in Bodennähe herumgedrückt und darauf gewartet, dass sie uns runterholen. Was hätten wir sonst tun können? Das Ende ist unvermeidlich gewesen.«
    »Nichts ist unvermeidlich, Sir«, widersprach McLanahan. »Im Tiefstflug können wir sogar die F-22 abhängen. Ich habe erlebt, wie die besten Jäger der Welt einer B-52 in Bodennähe nicht folgen können -

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