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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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einem Deal zu quatschen!«
    Hains Stimme hatte während des letzten Satzes wirklich genervt geklungen.
    »Aber ich habe wirklich was, mit dem ihr was anfangen könnt«, flüsterte Trosser. »Ich will, dass wir die Scheiße von gestern Abend vergessen. Im Gegenzug dafür erzähle ich euch alles, was ich über die andere Sache weiß.«
    »Was ist das für eine andere Sache?«, bellte Lenz und baute sich vor dem Tisch auf. »Diese Räuberpistole, bei der 100 oder 200 Leute ihr Leben lassen könnten?«
    Der Mann mit dem Zopf nickte.
    »Aber ich fange erst an, wenn ich schriftlich hab, dass ihr mich wegen der Scheiße von gestern Abend nicht belangen werdet.«
    Lenz starrte ihn fassungslos an.
    »Dir haben sie doch wohl ins Gehirn geschissen«, bellte er wütend. »Ihr Arschlöcher fackelt, wenn es halbwegs schlecht läuft, einen ganzen Wohnblock ab, dann liefert ihr euch eine Schießerei mit der Polizei, und du willst als Krönung noch, dass wir das alles unter den Tisch fallen lassen, weil du irgendwo etwas über eine angebliche Riesensache aufgeschnappt hast? Das kannst du unmöglich ernst meinen.«
    »Dann lasst es halt!«, schrie Trosser zurück. »Aber lasst mich bloß in Ruhe, wenn es wirklich so weit gekommen ist und die Leichen auf der verdammten Landeb …«
    Er brach erschrocken ab.
    Hain, der bis zu diesem Moment noch immer neben der Tür gestanden hatte, trat langsam auf Trosser zu und legte ihm freundschaftlich die rechte Hand auf die Schulter.
    »Jetzt lass ihn halt mal in Ruhe, Paul«, forderte er von seinem Kollegen. »Wir sollten uns wenigstens anhören, was er zu sagen hat, und ihn nicht gleich als Trottel fertigmachen.«
    Der Hauptkommissar riss entgeistert die Augen auf.
    »Ja, jetzt sag bloß, dass du diesem Spinner auch noch glaubst? Hast du auch was am Hirn, oder was?«
    Trosser hob den Kopf und blickte zu Hain auf.
    »Vielleicht wäre es besser, wenn wir die Sache unter vier Augen besprechen würden. Dein Kollege ist irgendwie nicht sehr aufgeschlossen, was meinen Wunsch angeht.«
    »Da will ich dir gar nicht groß widersprechen, aber Straffreiheit kann ich dir genauso wenig versprechen wie er. Zuerst müsstest du mal rauslassen, was du weißt, dann könnten wir entscheiden, inwieweit wir ein gutes Wort beim Staatsanwalt für dich einlegen.«
    »Aber ich weiß doch, dass ihr das könnt.«
    »Klar können wir das eine oder andere möglich machen, zum Beispiel, was das Zeugenschutzprogramm angeht. Aber da müsste das, was du uns zu sagen hast, schon ein echter Knüller sein, sonst wird da gleich mal gar nichts draus.«
    »Aber«, entgegnete Trosser mit hysterischer Stimme, »das ist es doch, was ich euch die ganze Zeit klarmachen will. Ihr kriegt genau den Knüller, von dem du redest.«
    Der Oberkommissar hob den Kopf und sah seinen Kollegen fragend an.
    »Was meinst du, sollten wir nicht versuchen, ihn im Zeugenschutzprogramm unterzubringen, wenn er wirklich den Knüller zu bieten hat, von dem er spricht?«
    »Bevor ich nicht erfahren habe, was er zu bieten hat, kriegt er rein gar nichts von mir. Nicht das Schwarze unter dem Nagel, um ganz genau zu sein.«
    Der Blick des Untersuchungsgefangenen zuckte hektisch zwischen den beiden Polizisten hin und her.
    »Gut, dann nehme ich es auf meine Kappe«, entschied Hain schließlich und senkte den Kopf wieder.
    »Ich verspreche dir, dass ich mich dafür einsetzen werde, dass du ins Zeugenschutzprogramm kommst, wenn du wirklich so einen Knaller auf der Pfanne hast. Wenn du mich allerdings verladen solltest, landest du in der Theodor-Fliedner 12 mit einem Riesenstempel auf den Arschbacken, dass du deine Kumpels verpfiffen hast. Alles klar?«
    »Ja klar. Logo.«
    »Na, dann fang mal an, mein Freund und Kupferstecher.«
    So schnell, wie Hain es sich gedacht hatte, begann die Offenbarung des Trosser’schen Knüllers dann doch nicht. Zuerst wollte der Rocker noch etwas zu essen und zu trinken und außerdem wollte er während des Verhörs rauchen.
    »Bestell dir zu essen und zu trinken, was immer du willst, und ich sorge dafür, dass du es bekommst«, teilte Hain seinem neu gewonnenen Freund mit, »aber geraucht wird hier drin nicht, das kannst du dir ganz gepflegt abschminken. Und wenn es ohne Zigaretten partout nicht geht, dann wird eben nichts aus unserem Deal.«
    »Nein, nein, das geht schon irgendwie«, antwortete Trosser, dessen überhebliche und zu großen Teilen absolut arrogante Attitüde komplett verschwunden war. Einzig an manchen Bewegungen und

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