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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Kilodosierungen.«
    »Das mag sein, aber Andy hat gute Kontakte nach Tschechien, wo der Krempel hergestellt wird. Und eines Abends kam er mit einem Kombi angefahren, in dessen Kofferraum sich genau diese Menge befunden hat. Wir hatten schon ziemlich Arschrunzeln, als wir danebengestanden haben.«
    »Und du hast das alles mit eigenen Augen gesehen?«, wollte Lenz mehr als skeptisch und vor Ironie triefend wissen. »Und vermutlich warst du auch dabei, als das Zeug zwischen Drainage und oberer Deckschicht verbuddelt wurde.«
    »Nein, das war ich nicht, du Arschgesicht, weil ich zu der Zeit für ein paar Wochen in U-Haft saß. Aber ich weiß, dass es irgendwo in der Bahn liegt.«
    »Und das sollte gezündet werden, wenn das Flugzeug mit den Herren aus Wiesbaden in Calden aufsetzt?«, hakte der Hauptkommissar nach.
    »Ja.«
    »Und warum sind die dann alle völlig unbehelligt wieder in ihre Heimat entschwunden? Sogar mit dem Flieger, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Der Haken an der Sache war, dass Andy ein paar Tage vor dem Eröffnungstermin selbst eingefahren ist, weil es da so eine Sache mit einem Prospect am Herkules gab.«
    »Was genau für eine Sache war das?«
    »Oh, Mann«, brauste Trosser gekünstelt auf, »das hat doch mit der ganzen anderen Geschichte nicht das Geringste zu tun. Wir sollten uns wirklich auf das Wesentliche konzentrieren, was meint ihr?«
    »Nein, meine ich nicht«, bellte Lenz. »Ich will wissen, was mit diesem Prospect am Herkules passiert ist, und warum Blatter dafür eingefahren ist.«
    Der Rocker griff nach einer Apfeltasche, rollte die Verpackung auf und biss in den mittlerweile vermutlich höchstens noch lauwarmen Nachtisch.
    »Das war so was wie eine Erziehungsmaßnahme, weil der Typ sich nicht an die Regeln gehalten hat. Wir … also ich meine Andy und ein paar Kumpels haben mit ihm eine kleine Regelkunde gemacht. Das hat so ein Vollpfosten aus Österreich mitgekriegt, der auch noch dazu Bulle ist, und hat eine Riesensache draus gemacht. Und weil es also einen Zeugen gab, der Andy eindeutig identifiziert hat, musste er in U-Haft.«
    »Ich verstehe aber richtig, dass du ebenfalls an dem Abend am Herkules gewesen bist?«
    »Tut das was zur Sache?«, fragte Trosser kauend und mit genervtem Blick zurück. »Wir wollten uns doch auf das Wesentliche konzentrieren, und das ist in dem Zusammenhang nun mal die Tatsache, dass Andy in Wehlheiden saß, als der Flieger aus Frankfurt hier gelandet ist.«
    »Wie sollte das denn alles passieren? Gibt es so etwas wie eine Fernbedienung, mit der die Zündung ausgelöst werden sollte?«
    Der Zopf nickte.
    »Ja, ist alles Hightech und so. Nur vom Feinsten.«
    Lenz und Hain tauschten einen verstohlenen Blick, den der Gefangene nicht mitbekam. Es hatte den Anschein, als würde der Hauptkommissar bei der nächstbesten Gelegenheit explodieren.
    »Nun pass mal auf, Kumpel, wir reden hier, zumindest nach deiner Darstellung, die ich aber immer noch für reinen Schwachsinn halte, von einem terroristischen Anschlag, bei dem es zu vielen Toten und Verletzten kommen würde. Also schenk dir diese coole Attitüde und sag uns endlich, ob dieses Semtex noch dort zu finden ist, wo es war, und ob es immer noch möglich ist, es zu zünden.«
    Trosser holte mit der Zunge einen Rest seines Burgers aus einem Zahnzwischenraum, trank die Cola aus und lehnte sich wieder zurück.
    »Alles kann ich euch natürlich nicht sagen, weil ich ein paar Dinge einfach nicht weiß. Was ich aber weiß, ist, dass Theo Stark 40.000 Euro dafür bekommen hat, dass Andy und seine Jungs eine ganze Sommernacht lang die Startbahn für sich hatten und in der Zeit das Semtex eingebaut haben.«
    Er sah wieder von einem Polizisten zum anderen.
    »Glaubt mir oder lasst es, aber genau das ist passiert.«
    »Ich kann nicht mehr, Thilo«, stöhnte Lenz auf. »Der Typ erzählt eine derartige Scheiße, dass es mir den Magen umdreht.«
    »Ach«, schrie Trosser unvermittelt los, »und warum versucht dann der Andy so verzweifelt, an dieses blöde Schriftstück zu kommen, das der Theo irgendwo deponiert hat?«
    »Hat Blatter Theo Stark und seinen Kollegen umgebracht?«, wollte Hain wissen.
    Der Mann auf der anderen Seite des Tisches holte tief Luft, sah kurz zu Boden und stierte im Anschluss dauerhaft die Decke an.
    »He, du Arsch, mein Kollege hat dich was gefragt!«, brüllte Lenz. »Hat dein Boss Andreas Blatter Theo Stark und seinen Arbeitskollegen erschossen?«
    Stefan Trosser senkte den Blick und sah dem

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