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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Kommissar lange in die Augen.
    »Das weiß ich nicht, und auch das könnt ihr mir glauben. Aber selbst wenn ich es wüsste, würde ich zu der Geschichte nichts sagen. Wir sitzen hier, weil es um den Flughafen und einen Haufen unschuldiger Leute geht, und nicht, weil es diesen Drecksack Theo Stark und seinen Kumpel in der Ostzone aus den Schuhen gehauen hat.«
    Es entstand eine Pause, während der jeder der drei Männer wohl ein paar eigenen Gedanken nachhing.
    »Es ist vorbei, Thilo«, verkündete Lenz schließlich. »Dein Deal mit diesem Scheißkerl hat sich erledigt. Sorg dafür, dass er in den Knast kommt, und sorg vor allem dafür, dass er sofort aus meinem Blickwinkel verschwindet.«
    Der Leiter der Mordkommission ging kopfschüttelnd auf die Ausgangstür zu, drehte sich kurz davor jedoch noch einmal um.
    »Und sorg auf jeden Fall dafür, dass auch wirklich der letzte Ganove in der Theodor-Fliedner-Straße erfährt, dass er seine Kumpels an uns verraten hat. Vielleicht macht ihn das ja insgesamt etwas demütiger.«
    Der Rocker schluckte, sah Hain unsicher an und schien von der Ansage des älteren Polizisten zutiefst verunsichert zu sein.
    »Aber das kann er doch nicht machen«, meinte er fast flehentlich.
    »Doch, das kann er, schließlich ist er der Boss«, widersprach der Oberkommissar. »Und ich will ihm das gar nicht mal übel nehmen, weil du dich durch dein Verhalten nicht wirklich für eine Freundschaft mit ihm empfohlen hast.«
    »Aber …«
    »Nichts aber. Wir lassen dich jetzt nach Wehlheiden bringen, und dann wird alles genau so laufen, wie er es verlangt hat.«
    »Hey, Leute«, sprang Trosser von seinem Stuhl auf, »ich habe euch doch nun wirklich das gesagt, was ich weiß. Und ich weiß zum Kuckuck wirklich nicht, wer die beiden gekillt hat. Und dass ich es euch nicht sagen würde, selbst wenn ich es wüsste, war doch nur so ein Spruch, das habe ich gar nicht so gemeint. Also setzen wir uns wieder hin und machen weiter, und ich werde mich bemühen, euch nicht mehr zu nerven, okay?«
    Hain sah zu Lenz, der den Kopf schüttelte.
    »Nein, nichts mehr zu machen. Ich will diesen Arsch nicht mehr sehen und ich glaube ihm auch diese ganze Räuberpistole nicht, die er uns hier auftischt.«
    »Wartet, wartet!«, schrie Trosser hysterisch. »Ich kann sogar beweisen, dass Theo das Geld gekriegt hat, weil er es nämlich dafür benutzt hat, einen Kredit bei seiner Bank glatt zu kriegen. Wenn er die Kohle nicht gehabt hätte, wäre ihm die Hütte unter dem Arsch weggepfändet worden, weil er die Raten nicht mehr bezahlen konnte. Fragt doch einfach bei seiner Bank nach, die können das bestimmt bestätigen.«
    »Und was ist mit seinem Kollegen?«, wollte Lenz wissen. »Hat der auch Geld bekommen?«
    »Nein, der hatte mit der ganzen Sache doch gar nichts zu tun. Der war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Schon in dem Augenblick, in dem die Worte seinen Mund verlassen hatten, merkte der Zopfträger, dass er etwas Falsches gesagt hatte.
    »He, dass es ihn erwischt hat, tut mir echt leid, weil er zu der ganzen Sache doch eigentlich gar nichts kann. Wirklich, das müsst ihr mir glauben.«
    »Warst du vorgestern Abend mit Andreas Blatter zusammen?«, wollte Hain wissen.
    »Nein, ich hatte in Frankfurt zu tun. Wir … ich …«
    Er stockte.
    »Du warst also in Frankfurt, um dafür zu sorgen, dass Ramona Stark mal ein bisschen gekitzelt würde?«
    Es dauerte eine Weile, doch dann nickte Trosser verhalten.
    »Das war ich, ja«, setzte er leise hinzu. »Aber es war nie geplant, die Frau umzubringen, ehrlich. Nur ein bisschen kitzeln, damit sie erzählt, wo dieses Schriftstück ist, mehr nicht.«
    »Und Blatter hat dir auch nichts davon erzählt, dass er vielleicht im Osten gewesen ist? Dass er Theo Stark und Walter Kempf einen finalen Besuch abgestattet hat?«
    »Nein, wirklich nicht. Ich habe ihn in der letzten Zeit auch nicht mehr oft gesehen.«
    »Was«, mischte Lenz sich wieder ein, »wollte Blatter eigentlich damit bezwecken, dass er den Flieger oder von mir aus die Landebahn hochgehen lässt? Er hätte sich ja schlecht im Anschluss hinstellen und der Welt verkünden können, dass er es ist, der die Verantwortung dafür trägt.«
    »Das ist ziemlich einfach zu beantworten, Herr Kommissar«, machte Trosser auf devot. »Es gibt seit dem Verbot des Frankfurter Charters und der Sache mit dem Charter in Hannover so etwas wie ein Machtvakuum. Die Frankfurter und die Jungs aus Hannover waren immer die Nummern

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