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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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wieder ist eine Gewalttat verübt worden, im Wald hinter Saint Giles. Vor knapp einer Stunde, als ich auf dem Heimweg war, stieß ich auf ein reiterloses Pferd, konnte es aber nicht einfangen und folgte ihm. Es führte mich auf eine Lichtung, auf der ein Toter liegt, der, wie ich glaube, wie Mylord Domville erwürgt wurde. Ich kann Euch zu dem Ort führen.«
    Eine entsetzte Stille trat ein. Langsam wandte er sich Agnes zu, die mit weit aufgerissenen Augen wie versteinert dastand.
    »Madam, es tut mir leid, Euch diese Nachricht bringen zu müssen, aber trotz des schwachen Lichtes läßt das Pferd, das er ritt, keinen Zweifel daran zu, daß...«

11. Kapitel
    Für einige Augenblicke herrschte absolute Stille. Bleich und unbeweglich, als sei sie zu Eis erstarrt, stand Agnes da. Dann erwachte sie mit einem durchdringenden Schrei der Trauer und der Rache aus ihrer Erstarrung, kehrte dem Sheriff, dem Abt, ihrer Nichte und allen anderen den Rücken und stürzte mit fliegenden Röcken zwischen den versammelten Klosterbrüdern hindurch, die eilig vor ihr auseinanderwichen. Sie hatte jetzt keine Augen mehr für Joscelin Lucy - ihre rasende Wut galt einem anderen.
    »Ihr... Ihr! Wo seid Ihr? Feigling, Mörder - tretet vor und seht mir ins Gesicht! Ihr, Ihr, Simon Aguilon, Ihr habt meinen Mann umgebracht!«
    Vor ihren funkelnden Augen und ihrem anklagend ausgestrecktem Arm wich die Menge zurück.
    »Bleibt stehen, niederträchtiger Mörder, und seht mich an!
    Hört, was ich zu sagen habe!« Gewiß hörte man sie in der ganzen Klostersiedlung und bekreuzigte sich in abergläubischer Furcht vor diesem Dämon, der gekommen war, einen Sünder zu holen. Simon stand wie angewurzelt da, zu entsetzt, so hatte es den Anschein, um auch nur einen Finger zu rühren. Mit aufgerissenem Mund starrte er sie sprachlos an, als sie sich herausfordernd vor ihm in den Weg stellte. Das rote Licht der Fackeln spiegelte sich in ihren schwarzen Augen. Neben ihm stand Guy, sah hilflos von einem zum andern und wich vor diesem unerwarteten Angriff einige Schritte zurück.
    »Ihr habt ihn umgebracht! Niemand anderer als Ihr hatte Gelegenheit dazu. Euer Platz war neben ihm - ich weiß es, denn ich war dabei, als die Männer eingeteilt wurden. Sagt Ihr es, Fitzjohn, damit alle es hören! Wo ist dieser Mann geritten?«
    »Neben Sir Godfrid«, sagte Guy verwirrt. »Aber...«
    »Neben ihm, ja... Und auf dem Heimweg, im dichten Wald, war es Euch ein leichtes, ihn zu überraschen. Spät und ohne großes Aufsehen seid Ihr zurückgekehrt, Simon Ag uilon, und Ihr habt dafür gesorgt, daß mein Mann nie zurückkehren wird!«
    Der Sheriff und der Abt waren, erstaunt und entsetzt wie alle anderen, näher getreten, um sich kein Wort dieser Auseinandersetzung entgehen zu lassen, machten jedoch keine Anstalten, Agnes zu unterbrechen. Sie war vernünftigen Argumenten nicht zugänglich. Das sagte auch Simon, als er seine Sprache nach einem harten Schlucken schließlich wiedergefunden hatte.
    »Um Gottes willen, was habe ich getan, daß man mich derart beschuldigt? Ich habe mit seinem Tode nicht das geringste zu tun. Ich wußte nichts davon... Zuletzt habe ich Sir Godfrid Picard vor drei Stunden gesehen, und da war er bei bester Gesundheit und durchsuchte wie alle anderen den Wald. Die arme Frau weiß vor Gram nicht, was sie tut. Sie beschuldigt den erstbesten...«
    »Ich beschuldige Euch«, schrie sie, »und das würde ich auch tun, wenn zwischen uns tausend andere stünden. Denn Ihr seid der Mörder, das wißt Ihr so gut wie ich! Ausreden werden Euch jetzt nichts mehr nützen!«
    Verzweifelt breitete Simon die behandschuhten Hände aus und wandte sich an den Sheriff und den Abt. »Aber warum sollte ich denn auch nur daran denken, einen Mann zu töten, der mein Freund war und mit dem ich keinen Streit hatte?
    Welches Motiv könnte ich dafür gehabt haben? Ihr seht, daß sie nicht weiß, was sie sagt.«
    »O doch, Ihr hattet Streit mit ihm«, schrie Agnes völlig außer sich, »und das wißt Ihr nur zu gut. Warum? Warum? Ihr wagt es, mich zu fragen warum? Weil er Euch im Verdacht hatte - weil er praktisch wußte, daß Ihr Euren Onkel Huon de Domville umgebracht habt!«
    Immer ungeheuerlicher wurden ihre Anschuldigungen, und doch wurde Simon diesmal bleich und schnappte nach Luft. Er gab sich einen Ruck und begann sich zu verteidigen. »Wie sollte ich das getan haben? Jeder weiß, daß mein Onkel mich zu Bett schickte und allein weiterritt. Ich tat, wie er mich geheißen

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