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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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ihn umgebracht hat. Als Joscelin Lucy im Hospiz Zuflucht suchte, kann der Baron nicht mehr als eine halbe Meile von seinem Jagdhaus entfernt gewesen sein.«
    Iveta machte einen letzten Schritt und stellte sich neben Joscelin. Sie schob ihre Hand in die seine, und unwillkürlich drückte er sie, ohne zu merken, daß er ihr weh tat. Er holte so tief Luft, daß sie das Gefühl hatte, er habe für sie beide neuen Atem geschöpft.
    Agnes reckte den Hals und sah zum Torhaus, ohne dort eine Spur des Mannes zu entdecken, den sie herbeisehnte. Ihr Gesicht war böse und verkniffen, aber sie sagte kein Wort.
    Iveta hatte erwartet, daß sie Bruder Cadfael und seine Zeugin, ja sogar die Aussagen der Männer des Sheriffs in Zweifel ziehen würde. Zeitangaben waren oft vage und ungenau, und es wäre nicht schwer gewesen, darauf hinzuweisen, daß eine halbe Stunde keinen sehr großen Unterschied machte. Aber Agnes blieb stumm und hielt ihr Unbehagen und ihre Wut im Zaum.
    Abt Radulfus wechselte einen langen und nachdenklichen Blick mit dem Sheriff und wandte sich wieder Joscelin zu. »Ihr habt versprochen, mir die Wahrheit zu sagen. Ich werde Euch nun etwas fragen, das ich Euch bisher nicht gefragt habe: Habt Ihr irgend etwas mit dem Tod von Huon de Domville zu tun?«
    »Nein, das habe ich nicht«, sagte Joscelin entschieden.
    »Dann bleibt noch die Anschuldigung, die er selbst gegen Euch vorgebracht habt. Habt Ihr ihn bestohlen?«
    »Nein!« In seiner Stimme schwang Verachtung mit.
    Mit einem kaum merklichen Lächeln sah Radulfus den Sheriff an. »Was den Mord betrifft, so wird Bruder Cadfael Euch zu dieser Frau bringen, und Ihr werdet selbst entscheiden können, wie glaubwürdig ihre Aussage ist. Die Wahrheit dessen, was Eure eigenen Männer gesagt haben, braucht nicht in Zweifel gezogen zu werden. Mir scheint, daß der junge Mann in dieser Sache schuldlos ist.«
    »Wenn sich das, was wir hier gehört haben, bestätigt«, stimmte Prestcote ihm zu, »kann er nicht der Mörder sein. Ich selbst werde die Frau befragen.« Er wandte sich an Bruder Cadfael. »Ist sie noch im Jagdhaus?«
    »Nein«, antwortete Cadfael. Er genoß bereits jetzt die Aufregung, die seinen nächsten Worten folgen würde. »Sie ist bei den Benediktinerschwestern in Godric's Ford. Sie ist als Novizin in den Orden eingetreten und beabsichtigt, das Ordensgelübde abzulegen.«
    Er durfte es sich als Leistung anrechnen, daß selbst Abt Radulfus zusammenzuckte; die Bruderschaft aus der Fassung zu bringen war im Vergleich dazu geradezu kinderleicht. »Und Ihr haltet sie für eine glaubwürdige Zeugin?« fragte der Abt, der seine Selbstbeherrschung im nächsten Augenblick wiedergefunden hatte, während Prior Roberts aristokratische Nase noch spitz und blau vor Schreck aussah und die Reihen der Klosterbrüder hinter ihm noch bebten.
    »So glaubwürdig wie nur irgend jemand, Ehrwürdiger Vater.
    Der Sheriff wird selbst Gelegenheit haben, sie zu beurteilen. Ich bin davon überzeugt, daß sie - ganz gleich, wer oder was sie sein mag - weder lügt noch sich verstellt.«
    Sie würde ihnen ihre ganze Lebensgeschichte erzählen, ohne sich dessen zu schämen, und sie würde auf alle, die mit ihr zu tun hatten, Eindruck machen. Was sie betraf, so hegte Cadfael keine Befürchtungen. Prestcote war ein Mann, der mit den Realitäten des Lebens vertraut war, und er würde keinen Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit haben. »Mylord«, sagte Cadfael, »und Ihr, Ehrwürdiger Vater..., gehe ich recht in der Annahme, daß Ihr - vorausgesetzt, die Aussage von Avice von Thornbury bestätigt sich - Joscelin Lucys Unschuld für erwiesen haltet?«
    Prestcote zögerte nicht mit der Antwort. »In diesem Falle kann die Beschuldigung nicht aufrechterhalten werden.«
    »Und des weiteren bestätigt Ihr, daß er heute, wie Bruder Mark uns gesagt hat, ständig überwacht worden ist und nichts unternommen hat, was irgendeinen Verdacht gegen ihn nähren könnte.«
    Der Abt musterte ihn mit einem forschenden Blick. »Auch das muß bestätigt werden. Ich glaube allerdings, Bruder, Ihr habt einen besonderen Grund, unsere Aufmerksamkeit in dieser Weise darauf zu lenken. Irgend etwas Schlimmes muß sich ereignet haben.«
    »Ja, Ehrwürdiger Vater - etwas, das ich Euch gleich mitgeteilt hätte, wenn bei meiner Ankunft nicht gerade diese äußerst wichtige Angelegenheit behandelt worden wäre. Glücklich der Mann, der heute den ganzen Tag über von einem anderen beobachtet wurde und nichts Böses getan hat! Denn

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