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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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hatte, und schlief länger als gewöhnlich... Ich wurde geweckt, als man feststellte, daß er noch nicht zurück war...«
    Mit einer verächtlichen Handbewegung wischte sie seine Worte beiseite. »Ihr gingt zu Bett, ja, das will ich nicht bezweifeln. Aber dann seid Ihr wieder aufgestanden und habt Euch mitten in der Nacht aus dem Haus geschlichen, um Euren Hinterhalt zu legen. Es war Euch ein leichtes, ungesehen zu gehen und zurückzukehren, als Eure niederträchtige Tat erledigt war. Jedes große Haus hat mehrere Eingänge, und wer außer Euch durfte kommen und gehen, wie es ihm beliebte?
    Wer sonst hatte alle Schlüssel, die er brauchte? Wer sonst hätte vom Tod Eures Onkels mehr profitiert, wenn nicht Ihr?
    Und Ihr seid nicht nur sein Erbe - oh, nein! Streitet hier und jetzt ab, wenn Ihr es wagt, daß Ihr am Abend des Tages, an dem Huons Leichnam hergebracht wurde, meinen Mann aufsuchtet.
    Bevor Euer Onkel kalt war, kamt Ihr zu meinem Mann, um mit ihm auszuhandeln, daß Ihr Huons Platz an der Seite meiner Nichte einnehmen würdet. Nicht nur seine Besitztümer wolltet Ihr erben, sondern auch meine Nichte und ihren Besitz. Streitet es ab, und ich werde es beweisen. Meine Zofe war dabei!«
    Simon sah die Umstehenden an wie ein in die Enge getriebenes Tier und rief: »Ja, es ist wahr - warum sollte ich nicht um Ivetas Hand anhalten. Mein Besitz steht in Größe dem ihren nicht nach, und schon allein deswegen würden wir zueinander passen. Aber darüber hinaus liebe und verehre ich sei. Und Sir Godfrid hat mich nicht abgewiesen. Ich war bereit, mich in Geduld zu üben und zu warten. Er gab mir seine Einwilligung...«
    Iveta drückte mit aller Kraft Joscelins Hand. Fassungslos dachte sie an die beiden Besuche zurück, die Simon ihr abgestattet hatte. Sie hatte das Gefühl gehabt, er sei der einzige, der zu ihr hielt. Hatte er nicht versprochen, ihr zu helfen und treu zu Joscelin zu stehen? Der erste Besuch war mit Agnes' Einverständnis geschehen - sie hatte sogar gelächelt.
    Ihre Tante war zufrieden gewesen, daß das verloren geglaubte Vermögen nun wieder in greifbare Nähe gerückt war. Der zweite Besuch dagegen..., ja, da war es anders gewesen. Er hatte ihr gesagt, Picard habe ihn aus dem Haus gewiesen, und das, was danach geschehen war, hatte seine Worte bestätigt.
    Was mochte zwischen diesen beiden Besuchen vorgefallen sein, das eine derartige Veränderung bewirkt hatte?
    »Ja, er gab Euch seine Einwilligung«, schrie Agnes haßerfüllt, »denn er hielt Euch für den anständigen Mann, der Ihr zu sein schient. Aber Huons Hals wies eine Wunde auf, die von einem Ring rührte, den der Mörder an seiner rechten Hand trug - das hat dieser Mönch hier gesagt, und sowohl mein Mann als auch Ihr habt es gehört. Nachdem das bekannt geworden war, hat Euch niemand mehr ohne Handschuhe gesehen, sei es draußen oder drinnen. Aber mein Mann war gestern bei Huon de Domvilles Aussegnung, und dort wart Ihr gezwungen, Euren Handschuh abzustreifen, als Ihr den Weihwasserwedel nahmt - war es nicht so? Und er war es, dem Ihr den Wedel reichtet. Er sah... nicht den Ring, nein - den hattet Ihr abgestreift, sobald der Mönch von seiner Entdeckung berichtet hatte. Aber er sah den hellen Streifen an der Stelle, wo der Ring gesessen hatte, und das viereckige weiße Mal, das der Stein hinterlassen hatte. Da fiel ihm ein, daß Ihr früher einen Ring mit einem großen Stein getragen habt, und er war töricht genug, mit Euch darüber zu sprechen und Euch seinen Verdacht auf den Kopf zuzusagen, als Ihr uns besuchtet. Er wollte nichts mit einem Mann zu tun haben, den er für einen Mörder hielt.«
    Das also war der Grund für die Veränderung gewesen! Aber nicht, dachte Iveta, die durch all diese Ereignisse innerhalb weniger Tage vom Kind zur Frau gereift war, weil ein Mörder für ihren Onkel nicht als ihr Ehemann in Frage gekommen wäre - vorausgesetzt, es wäre unmöglich gewesen, daß ein Verdacht aufkam. Nein, vielmehr fürchtete Godfrid Picard, man könne ihn der Mitwisserschaft bezichtigen, sobald auch nur der Schatten eines Verdachts auf den Mann seiner Nichte fiel. Wenn er in diesem Punkt absolute Sicherheit hätte haben können, wäre es gewiß gar nicht erst zu einem Streit gekommen. Und Joscelin war noch immer gesucht worden, und es wäre immer noch möglich gewesen, ihn zu fangen... und zu hängen. Und sie hätte in ihrer Verzweiflung geglaubt, daß sie nur einen wirklichen Freund hatte: Simon Aguilon! Er hatte ihr gesagt, der

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