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Bruder Cadfael und ein Leichnam zuviel

Bruder Cadfael und ein Leichnam zuviel

Titel: Bruder Cadfael und ein Leichnam zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Schwierigkeiten haben, es wieder zu finden.«
    »Das Gold hier zurücklassen?« wiederholte Torold verwundert.
    »Aber wir gehen doch nur die Pferde holen, und Ihr sagtet doch selbst, daß wir heute nacht nicht verfolgt werden.«
    »Nein, verfolgt werden wir nicht.« Wenn man weiß, wo die Beute auftauchen wird, und sich des Zeitpunktes sicher ist, braucht man nur dort zu warten. »Wir dürfen keine Zeit verschwenden. Ihr müßt mir vertrauen und tun, was ich Euch sage.«
    Er legte sein Paar Satteltaschen ab und sah sich in dem Dämmerlicht, an das sich ihre Augen längst gewöhnt hatten, nach einem geeigneten Versteck um. Zu ihrer Rechten, in einem Dickicht neben der Furt, stand ein knorriger alter Baum, dessen eine Seite abgestorben war. Der unterste Ast war von den Büschen verborgen. Cadfael legte seine Satteltaschen darüber, und ohne ein weiteres Wort hängte Torold sein Paar daneben. Dann trat er zurück, um sich zu vergewissern, daß sie nur von einem entdeckt werden konnten, der das Versteck kannte. Das dichte Blattwerk des Gebüsches verdeckte sie vollständig.
    »Ausgezeichnet!« sagte Cadfael zufrieden. »Von hier aus halten wir uns nun nach Osten. Dieser Weg hier führt auf den anderen, kürzeren, den ich sonst immer benutzt habe. Wir müssen uns dem Gutshof nämlich von der richtigen Seite nähern. Es wäre nicht gut, wenn irgendein neugieriger Mensch dahinterkäme, daß wir schon eine Meile weiter in Richtung Wales waren.«
    Ohne ihre beschwerliche Last setzten sie ihren Weg fort. Hand in Hand und vertrauensvoll wie Kinder gingen Godith und Torold hinter Bruder Cadfael her. Jetzt, da der Zeitpunkt ihrer eigentlichen Flucht immer näher rückte, sagten sie nichts mehr, sondern hielten sich aneinander fest und glaubten einfach daran, daß alles gutgehen würde.
    Die Stelle, an der sie auf den anderen Weg trafen, war nur einige Minuten von der Waldlichtung entfernt, auf der der Gutshof stand. Die Bäume lichteten sich und gaben den Nachthimmel frei. Irgendwo im Haus schien ein kleines Binsenlicht zu brennen, denn ein schwacher Lichtschimmer fiel durch die Pfähle der Palisaden. Die Nacht war friedlich und still.
    Bruder Anselm war sofort zur Stelle und öffnete ihnen.
    Sicherlich hatte ein aufgebrachter Reisender aus Shrewsbury die Nachricht von den Aufregungen des vorangegangenen Tages auch hierher gebracht, und er hatte sich schon gedacht, daß jeder, der eine schlimmere Strafe als die Konfiszierung seiner Güter zu befürchten hatte, die Warnung verstehen und sich schleunigst auf den Weg machen würde. Eilig zog er sie hinein. Während er das Tor wieder verschloß, bedachte er Cadfaels Begleiter mit einem neugierigen Blick.
    »Ich habe es gewußt! Irgendwie habe ich gespürt, daß Ihr heute nacht kommen würdet. Man sagt, Ihr hättet einige Schwierigkeiten gehabt.«
    »So kann man es wohl nennen«, antwortete Cadfael seufzend.
    »Was wir durchgemacht haben, würde ich jedenfalls niemanden wünschen. Und diesen beiden hier am wenigsten.
    Diese Brüder haben auf Euer anvertrautes Gut aufgepaßt, meine Kinder, und es sicher für euch aufbewahrt. Anselm, dies ist Adeneys Tochter, und das ist ein Gefolgsmann FitzAlans.
    Wo ist Louis?«
    »Als wir Euer Kommen bemerkten, ist er gleich in den Stall gegangen, um die Pferde zu satteln. Den ganzen Tag über haben wir uns schon gedacht, daß Ihr es eilig haben würdet.
    Ich habe etwas zu essen in diesen Beutel gepackt – es ist nicht gut, mit leerem Magen zu reisen. Ihr findet auch eine Flasche Wein darin.«
    »Gut! Und ich habe diese Dinge mitgebracht«, sagte Cadfael und leerte seinen eigenen Beutel. »Es sind Arzneien. Godith weiß, wie man sie anwendet.«
    Godith und Torold standen sprachlos vor Staunen. Der Jüngling konnte vor Dankbarkeit kaum sprechen. »Ich werde beim Satteln der Pferde helfen«, brachte er schließlich heraus und ging über den kleinen, grasüberwachsenen Hof in Richtung der Ställe.
    »Bruder Anselm«, sagte Godith und schenkte dem Hünen einen bewundernden Blick, »ich möchte Euch in unser beider Namen von ganzem Herzen für alles danken, was Ihr für uns getan habt – obwohl es in Wirklichkeit für Bruder Cadfael war.
    Ich kann Euch gut verstehen – er ist schließlich acht Tage lang mein Lehrer gewesen. Wenn ich könnte, würde ich dasselbe für ihn tun, und mehr als das. Torold und ich werden Euch Eure Hilfe nie vergessen, das verspreche ich Euch.«
    »Gottes Segen über dich, mein Kind«, sagte Bruder Anselm gerührt. »Du

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