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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Oberschicht so massenweise produziert, die geboren werden, um gelassen über Landhäuser zu herrschen oder mit ihrem Pudel über die Second Avenue zu flanieren. Margo für mich? Meinen schwitzigen, haarigen Körper auf ihren legen? Mit meinem stoppeligen Kinn über ihre seidige Haut schaben? Ja, wenn Frösche sich mit Kometen paaren. Für sie mußte ich eine grobe, schmierige Erscheinung sein, der jämmerliche Repräsentant einer niederen Rasse. Jeder Verkehr zwischen uns mußte etwas Widernatürliches sein, wie die Legierung von Silber und Blech, die Mischung von Alabaster und Holzkohle, so verbannte ich die ganze Angelegenheit aus meinem Kopf. Aber beim Mittagessen erinnerte Timothy mich an meine Verabredung. Das ist unmöglich, sagte ich und gab ihm sechs in rascher Eile geborene Entschuldigungen – Studium, ein Referat, eine schwierige Übersetzung und so weiter. Er wischte meine kraftlosen Versuche, Zeit zu gewinnen, einfach beiseite. So um zwanzig Uhr in ihrem Apartment, sagte er. Wie eine Woge stieg der Schrecken in mir hoch. „Ich kann nicht“, beharrte ich. „Du machst sie zur Hure, Timothy. Was erwartest du denn von mir? Soll ich einfach rein, den Reißverschluß für meinen Schwengel öffnen und auf sie draufspringen? Das klappt doch nie. Du kannst ein Märchen nicht wahr werden lassen, bloß wenn du mit deinem Zauberstab wedelst.“ Timothy zuckte die Achseln.
    Ich nahm an, damit sei die Sache erledigt. Oliver mußte an diesem Abend zum Basketball-Training. Ned ging ins Kino. Um halb acht verschwand auch Timothy. Muß noch in die Bibliothek, sagte er, um zehn bin ich wieder da. Ich war allein in unserer Wohnung, und war natürlich auf nichts gefaßt. Beschäftigte mich mit meinen Unterlagen. Um zwanzig Uhr drehte sich ein Schlüssel im Türschloß. Margo trat ein. Ein hinreißendes Lächeln, wie geschmolzenes Gold. Ich dagegen: Panik, Verwirrung. „Ist Timothy da?“ fragte sie, während sie beiläufig die Tür hinter sich abschloß. Mein Herz donnerte. „Bibliothek“, platzte es aus mir heraus. „Um zehn zurück.“ Nirgendwo ein Versteck für mich. Margo schmollte. „Ich war mir ganz sicher, ihn hier zu finden. Nun, da hat er eben Pech gehabt. Bist du sehr beschäftigt, Eli?“ Ein funkelndes Zwinkern der blauen Augen. Sie ließ sich lässig auf der Couch nieder.
    „Ich sitze hier an einer Arbeit“, sagte ich, „über die unregelmäßigen Formen des Verbs …“
    „Wie interessant! Möchtest du gerne rauchen?“
    Ich verstand. Sie hatten alles eingefädelt. Eine Verschwörung mit dem Ziel, mich glücklich zu machen, ob ich nun wollte oder nicht. Ich fühlte mich bevormundet, benutzt, angeschmiert. Sollte ich sie hinauskomplimentieren? Nein, du Schmendrick, sei kein Esel. Sie gehört dir für zwei Stunden. Zur Hölle mit der Moral! Das Ziel rechtfertigt die Mittel. Hier ist deine Chance, eine zweite kriegst du nicht. Ich stolperte auf die Couch zu. Eli stolperte, jawohl! Sie hielt zwei dicke Joints, die kunstvoll zusammengerollt waren. Cool zündete sie einen an, nahm einen tiefen Zug und reichte ihn mir. Mein Handgelenk zitterte, fast hätte ich mit dem brennenden Ende des Joints ihren Arm berührt, während ich ihn unbeholfen von ihr nahm. Strammer Stoff; ich hustete; sie klopfte mir auf den Rücken. Schlemihl. Schlep. Sie inhalierte, und ihre Augen blitzten mich mit einem „Oh, Wow!“ an. Der Pott bewirkte bei mir allerdings nichts; ich war zu angespannt, und das Adrenalin in mir brannte die ganze Wirkung weg, bevor sie sich entfalten konnte. Der Gestank meines Schweißes wurde mir bewußt. Schnell war der Joint heruntergebrannt. Margo, die bereits stoned aussah, bot den zweiten an. Ich schüttelte den Kopf. „Später“, sagte ich.
    Sie erhob sich und lief im Zimmer herum. „Es ist furchtbar heiß hier drin, meinst du nicht?“ Welch ein Klischee! Ein gewitztes Mädchen wie Margo hätte sich leicht etwas Besseres ausdenken können. Sie streckte sich, gähnte. Sie trug enge weiße Hosen und ein knappes Oberteil, der blasse, gelbbraune Nabel lag frei. Offensichtlich trug sie keinen BH und keinen Slip: die kleinen Hügel ihrer Brustwarzen waren zu erkennen, und die lange Hose, die sich hauteng um ihren kleinen Po spannte, enthüllte in verräterischer Weise das Fehlen von Unterwäsche. Oh, Eli, du voyeuristischer Teufel, du höflicher und geschickter Begutachter weiblichen Fleisches. „So heiß hier drin“, sagte sie stoned-verträumt. Weg mit dem Oberteil. Schenkt mir ein

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