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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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wird, meinen Kindern dabei zusehen, wie auch sie alt werden, während ich auf ewig jung und gesund bleibe? Besser, ich heirate nie oder versuche es nur einmal der Erfahrung wegen, zehn, höchstens fünfzehn Jahre lang und dann die Scheidung, auch wenn ich sie noch immer liebe, um späteren Komplikationen zu entgehen. Nun, das bleibt abzuwarten. Wo war ich stehengeblieben? Weiter im zweiundzwanzigsten Jahrhundert, während ich die Jahrzehnte nach eigenem Gusto einteile. Zehn Jahre als Lama in Tibet. Zehn Jahre als irischer Fischer, falls es zu dieser Zeit noch Fische gibt. Zwölf Jahre als ehrenwertes Mitglied des Senats der Vereinigten Staaten. Dann sollte ich mich den Naturwissenschaften zuwenden, dem am meisten vernachlässigten Gebiet meines Lebens. Ich werde in der Lage sein, damit zu Rande zu kommen, nachdem ich die erforderliche Menge an Geduld und Fleiß aufzubringen gelernt habe Physik, Mathematik, was immer mir schwerfällt. Ich widme den Naturwissenschaften vierzig Jahre. Ich habe vor, die gleiche Bedeutung wie Einstein und Newton zu erlangen, eine richtige Karriere, in der ich als ein Mensch von überragendem Intellekt fungiere. Und dann? Ich könnte vielleicht ins Schädelhaus zurückkehren, um zu sehen, was Bruder Antony und der Rest seiner Truppe inzwischen so gemacht haben. Fünf Jahre in der Wüste. Dann wieder hinaus, hinaus in die Welt. Wie mag die Welt dann aussehen? Ganz neue Berufe werden sie anbieten können, Dinge, die heutzutage noch gar nicht erfunden worden sind: Ich könnte zwanzig Jahre damit verbringen, als Dematerialisierungs-Experte zu arbeiten, fünfzehn in der polyvalenten Levitation, zwölf als Symptom-Handlungsreisender. Und dann? Und dann? Immer weiter und weiter und weiter. Die Möglichkeiten werden unbegrenzt sein. Aber ich behalte jetzt besser Timothy und Oliver im Auge, vielleicht auch Ned, wegen dem verwünschten, dreimal verfluchten Neunten Mysterium. Das ist schon ein gewaltiger Grund, um sich Sorgen zu machen. Sollten einige meiner Freunde mich, sagen wir mal, am nächsten Dienstag umbringen, zerstören sie damit einige schrecklich sorgfältig ausgesuchte Langzeitpläne.

 
28. KAPITEL
Ned
     
    Die Brüder lieben uns. Kein anderer Begriff kommt der Sache näher. Sie versuchen, eine Pokermiene aufzusetzen, ernst auszusehen, priesterlich und unnahbar, aber sie können einfach nicht ihre Freude über unsere Anwesenheit verbergen. Wir beleben sie. Wir haben sie aus einer Ewigkeit ständig sich wiederholender harter Arbeit errettet. Seit Unzeiten hatten sie hier keine Neuen mehr, haben sie kein neues, junges Blut auf ihrem Grund gehabt; sie sind eben eine geschlossene Gesellschaft von Brüdern, insgesamt fünfzehn, die ihrer Bestimmung nachgeht, auf den Feldern arbeitet und die Hausarbeit erledigt. Und jetzt sind wir hier, um durch das Ritual der Erneuerung geführt zu werden, und das ist etwas Ungewohntes für sie, und sie lieben uns, weil wir gekommen sind.
    Alle nehmen sie an unserer Aufklärung teil. Bruder Antony wacht über unsere Meditationen und geistigen Exerzitien. Bruder Bernard leitet uns bei den körperlichen Übungen an. Bruder Claude, der Küchenbruder, überwacht unsere Diät. Bruder Miklos unterrichtet uns allumfassend in der Geschichte der Bruderschaft und verschafft uns in seiner doppeldeutigen Art die richtigen Hintergrundinformationen. Bruder Javier ist der Beichtvater, der uns in einigen Tagen durch die Psychotherapie führen wird, die ein zentraler Teil der ganzen Prüfung zu sein scheint. Bruder Franz, der Arbeitsbruder, zeigt uns, welchen Pflichten wir nachzukommen haben: Holz hacken und Wasser holen. Jeder andere Bruder hat ebenfalls seine feste Aufgabe, aber wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit, sie kennenzulernen. Es gibt hier auch eine unbekannte Anzahl von Frauen, vielleicht drei oder vier, vielleicht ein ganzes Dutzend. Wir bemerken sie nur am Rande, hier und da ein flüchtiger Blick. Jedesmal sehen wir sie nur in einiger Entfernung, wenn sie von einem Zimmer zum anderen gehen, um irgendeinem geheimnisvollen Privatauftrag nachzukommen. Sie sehen uns niemals an. Wie die Brüder sind auch die Frauen alle gleich bekleidet: in kurzen weißen Kinderkleidchen statt abgenutzten blauen Shorts. Die, die ich gesehen habe, hatten alle langes, schwarzes Haar und große Brüste; auch Timothy, Eli und Ned haben noch keine schlanken Blondinen oder Rothaarige gesehen. Sie sind sich untereinander alle sehr ähnlich, deshalb bin ich mir auch nicht sicher,

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