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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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etwas gehört noch gesehen, was meine Meinung ändern könnte.“
    „Und die Brüder? Was meinst du, wie alt sie sind?“
    Ich zuckte mit den Achseln. „Sechzig. Siebzig. Einige von Ihnen vielleicht sogar achtzig. Sie führen ein gesundes Leben, viel frische Luft, körperliche Bewegung und sorgfältig ausgesuchte Nahrung. Damit halten sie sich in Form.“
    „Ich glaube, daß Bruder Antony mindestens tausend Jahre alt ist“, sagte Eli. Sein Tonfall war kalt, aggressiv und bestimmt: Normalerweise hätte er mich damit zum Lachen gebracht, aber ich konnte es einfach nicht. „Vielleicht ist er sogar noch älter“, fuhr Eli fort. „Das gleiche gilt für Bruder Miklos und Bruder Franz. Ich vermute, daß es nicht einen unter ihnen gibt, der jünger als hundertfünfzig Jahre ist.“
    „Ist ja entzückend.“
    „Was willst du, Timothy? Willst du raus?“
    „Ich habe daran gedacht.“
    „Allein oder mit uns?“
    „Vorzugsweise mit euch. Wenn nötig, auch allein.“
    „Oliver und ich werden nicht gehen, Timothy. Und ich glaube, Ned auch nicht.“
    „Schätze, dann bin ich auf mich selbst angewiesen.“
    „Soll das eine Drohung sein?“ fragte er.
    „Es ist eine Folgerung.“
    „Du weißt, was uns anderen passiert, wenn du abhaust.“
    „Hast du wirklich Angst davor, daß die Brüder unseren Eid durchsetzen?“ fragte ich.
    „Wir haben geschworen, nicht abzuhauen“, sagte Eli. „Sie haben die Strafe dafür genannt, und wir haben zugestimmt, zu bleiben. Ich würde ihre Fähigkeit nicht unterschätzen, den Schwur wahr zu machen, wenn einer von uns ihnen die Gelegenheit dazu gibt.“
    „Quatsch, sie sind doch bloß ein Haufen kleiner, alter Männer. Wenn einer von denen mir zu nahe kommen sollte, würde ich ihn in zwei Teile spalten. Mit einer Hand.“
    „Wahrscheinlich könntest du das, vielleicht aber auch nicht. Möchtest du für unseren Tod verantwortlich sein, Timothy?“
    „Jetzt komm mir nicht mit dem Melodram-Kappes. Ich bin nur verantwortlich für mein eigenes Handeln. Sieh es doch einmal von der existentiellen Seite, so, wie du es immer von uns verlangst: Wir gestalten selbst unser Schicksal, Eli, wir gehen unsere eigenen Wege. Warum sollte ich mich an euch binden lassen?“
    „Du hast freiwillig einen Eid abgelegt.“
    „Ich kann ihn widerrufen.“
    „Nun gut“, sagte er. „Widerrufe, pack deinen Kram zusammen und hau ab.“ Nackt ausgestreckt lag er auf seinem Kinderbett und stahl mir damit die Show; ich hatte Eli noch nie so bestimmt gesehen, so gutaussehend. Plötzlich war er überraschenderweise zu einer respektablen Persönlichkeit geworden. Er sagte: „Nun, Timothy? Du bist für dein Handeln verantwortlich. Niemand hält dich auf. Bei Sonnenuntergang könntest du schon in Phoenix sein.“
    „So eilig ist es mir nicht. Ich wollte dieses Problem mit euch dreien diskutieren, zu einer Art rationalen Verstehens kommen. Niemand will irgend jemand anderen niederknüppeln, aber wir alle stimmen darin überein, daß …“
    „Wir haben darin übereingestimmt, hierherzukommen“, sagte Eli. „Und wir haben darin übereingestimmt, die Sache einmal auszuprobieren. Eine weitere Diskussion ist also nicht nötig. Du kannst gehen, wann immer du willst, solange du natürlich im Kopf behältst, welchen Gefahren du uns durch eine solche Tat aussetzt.“
    „Das ist Erpressung.“
    „Ich weiß.“ Seine Augen blitzten auf. „Wovor hast du Angst, Timothy? Oder bereitet dir die Vorstellung Sorgen, wirklich das ewige Leben zu erlangen? Bricht dir eine kreatürliche Angst das Rückgrat, Mann? Stellst du dir dich vor, wie du von Jahrhundert zu Jahrhundert gehst, festgebunden am Rad des Schicksals, unfähig, dich davon zu befreien? Was erschreckt dich mehr, Timothy: das Leben oder das Sterben?“
    „Du Arschwichser.“
    „Du bist im falschen Zimmer“, sagte Eli. „Geh raus, zweite Tür links, und frag da nach Ned.“
    „Ich bin hierhergekommen, um ernsthaft zu reden. Ich wollte keine Witzchen hören und keine Drohungen und keine persönlichen Beleidigungen. Ich wollte nur wissen, wie lange du, Oliver und Ned vorhabt, hierzubleiben.“
    „Wir sind doch gerade erst angekommen. Es ist noch zu früh, um über ein Verschwinden zu reden. Würdest du mich bitte entschuldigen?“
    Ich verließ sein Zimmer. Ich drehte mich im Kreis, und wir beide wußten das. Und Eli hatte mir ein paarmal schmerzhafte Nadelstiche versetzt, an Stellen, von denen ich nicht angenommen hatte, dort so verwundbar zu sein.
    Beim

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