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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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20. Rauchmond, brachte einen Brief vom Kreis .
    Ein berittener Bote von Carhard & Bernsten lieferte ihn am frühen Nachmittag. Cajin nahm ihn begeistert in Empfang. Der Brief
war diesmal nicht an Rodraeg T. Delbane adressiert
wie damals der erste, sondern an C. Cajumery . Als ob
der Kreis bereits wußte, daß Rodraeg ihn nicht
entgegennehmen konnte. Oder als ob der Kreis noch
nicht damit rechnete, daß Rodraeg und die anderen schon wieder von der
Zeptermission zurück waren.
    Naenn sah der Öffnung des Briefes im großen Zimmer mit sehr
gemischten Gefühlen entgegen. Der letzte Auftrag hatte Rodraeg zwar in die
Gesundung geführt, Eljazokad jedoch in die Leere und Hellas Borgondi sogar in
den Wahnsinn. Dieser Wahnsinn wiederum hatte sich mit voller Wucht auf Rodraeg
entladen. Es schien kein richtiges Vorwärts zu geben, sondern eher eine in sich
gerichtete Kreisbewegung. Einen nicht ganz geschlossenen Kreis.
    Cajin brach das Siegel, öffnete den Umschlag, zog das Pergament
heraus und las laut vor. Naenn, Eljazokad und Bestar lauschten.
    Â 
    An das Mammuthaus Warchaim
    C. Cajumery
    Â 
    Ein gutes Leben allen Teilen des Kontinents!
    Möglicherweise ist die Gruppe noch nicht von
ihrem Einsatz für die Riesen zurückgekehrt, aber vielleicht könnt Ihr, Cajin
und Naenn, von Warchaim aus bereits erste Vorforschungen tätigen in Hinsicht
eines sehr eigenartigen Problems, so daß die Gruppe dann nach ihrem Eintreffen
unverzüglich in Aktion treten kann.
    Im Thostwald ist die Kaninchenpopulation
nahezu zu einhundert Prozent verschwunden.
    Da, wie es bei einer Seuche der Fall wäre,
auch keine Kadaver zu finden sind, scheint uns dies ein Fall für das Mammut zu
sein. Welche weitreichenden Folgen für Nahrungskette und lebendiges
Gleichgewicht eines Landstriches das Verschwinden einer gesamten, vormals sehr
zahlreichen Spezies bedeutet, brauchen wir Euch wohl nicht weitschweifig zu
erklären. Von Estérons Freunden im Schmetterlingshain erfuhren wir auf Anfrage,
daß sich im Larnwald nichts an der Kaninchenpopulation geändert hat. Um so
unerklärlicher also das Phänomen im witterungsbedingt sehr ähnlichen Thostwald.
    Wir haben in Erfahrung gebracht, daß es in
dem Dorf Clellach eine Tagesreise östlich von Miura einen Waldführer namens
Forker Munsen gibt, der Euch im Wald begleiten und zur Seite stehen kann. Ihr
solltet Euch nicht ohne fachkundige Unterstützung dem Thost überantworten.
    Viel Erfolg!
    Unterzeichnet war der Brief wie immer mit dem nicht ganz
geschlossenen Kreis.
    Â»Gut, daß Hellas nicht mehr hier ist«, brummte Bestar. »Er hat
dauernd über die Wale gelästert, wie wäre das jetzt bei Kaninchen?«
    Â»Das ist ja wirklich eine eigenartige Sache«, grübelte Naenn. »Was
kann mit all den Kaninchen passiert sein?«
    Â»Der Thostwald ist ja nicht allzu weit entfernt von den Unruhen, die
in Chlayst und Furbus toben«, sagte Cajin. »Möglicherweise ernährt sich das
Heer der aufrührerischen Heugabelmänner von Kaninchen und läßt massiv im Thost
jagen?«
    Â»Das wäre dann aber kein Rätsel, sondern ein von einem Waldkundigen
wie diesem Forker Munsen sicherlich beobachtbarer Vorgang«, widersprach
Eljazokad. »Nein, es muß etwas sein, was man nicht mitbekommt, wie eben eine
Krankheit. Aber von einer, die auch die Kadaver zersetzt, habe ich auch noch
nie gehört.«
    Â»Oder es sind Dascos Wölfe«, vermutete Bestar. »Durch Dascos Tod
herrenlos geworden, sind sie bis zum Thostwald gewandert und reißen nun die
ganzen Kaninchen.«
    Â»Auch das müßte ein Waldführer sich erklären können«, setzte Naenn
entgegen. »Und der Kreis hat ja offensichtlich schon
Kontakt mit Munsen gehabt und das Rätsel nicht gelöst.«
    Â»Vielleicht ein Drache!« ließ Bestar nicht locker. »Hat Hellas in
Terrek damals nicht einen Drachen gesehen? Terrek ist doch auch nicht weit weg
vom Thost. Was, wenn der Drache die Kaninchen frißt?«
    Â»Ich fürchte, das bringt alles nichts«, sagte Eljazokad. »Wir können
noch so viele Ideen entwickeln, aber wir müssen vor Ort sein, um diese zu
überprüfen. Also laßt uns hinfahren.«
    Â»Wer denn?« fragte Naenn.
    Â»Na, Bestar und ich.«
    Â»Ihr beide nur zu zweit? Du bist doch nicht mal bewaffnet. Und auf
deine Magie kannst du zur Zeit auch nicht mehr zählen.«
    Â»Aber

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