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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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ich habe Bestar bei mir, und der ist der beste Leibwächter,
den man sich wünschen kann. Der Forsthüter kommt auch noch mit. Es geht nur um
Kaninchen, Naenn, das klingt nicht, als müßten wir um unser Leben kämpfen. Wir
werden systematische Nachforschungen betreiben, und wenn wir an einer Stelle
nicht mehr weiterkommen, weil uns Rodraeg und Hellas fehlen, werden wir einen
Bericht an den Kreis schicken und den Rest ihm
überlassen.«
    Â»Vielleicht sollte ich diesmal mitkommen«, schlug Cajin vor. »Ich
meine, bislang seid ihr immer zu viert aufgebrochen. Zu zweit kommt mir auch
etwas waghalsig vor.«
    Â»Aber wir sollten Naenn auch nicht alleine hier zurücklassen«,
entgegnete Eljazokad. »Gut, der Thost ist von hier aus schnell zu erreichen,
mit einem Schiff kann man larnusabwärts wahrscheinlich in drei bis vier Tagen
in Brissen sein, aber wir können ja nicht wissen, wie lange unsere Nachforschungen
im Wald dauern werden. In einem Mond wird Naenns Kind kommen, ob wir dann hier
sind oder nicht, und da sollte jemand bei ihr sein.«
    Naenn empfand sich schon wieder als Hindernis, als Weibchen, das mit
seiner Schwachheit allen anderen nur im Wege war. »Vielleicht … sollte ich in
den Schmetterlingshain gehen und Rodraeg mitnehmen. Dort wären wir sicher,
vielleicht auch vor den Nachstellungen durch DMDNGW ,
und dann könnt ihr zu dritt …«
    Â»Rodraeg wäre dagegen«, unterbrach Eljazokad sie bestimmt, und diese
drei Worte durchschnitten die gesamte Diskussion wie ein Fallbeil. »Ich war
nicht von Anfang an dabei und weiß nicht alles über die Gründung des Mammuts , aber was Rodraeg mir auf Reisen erzählt hat, ist,
daß Cajin auf das Haus achtgeben und jederzeit hier
ansprechbar sein soll und daß Naenn in Warchaim bleiben und sich darauf
vorbereiten soll, eines Tages das Mammut oder sogar
eine noch wichtigere Aufgabe in bezug auf die Götter zu übernehmen. Das
Warchaimer Haus wurde nicht gegründet, um aufgegeben zu werden. Wir müssen
dieses Haus halten, bewahren und noch stärker machen. Und das bedeutet, daß
Cajin hierbleiben muß, daß Rodraeg hierbleiben muß und Naenn – so unangenehm
das auch sein mag – ihr Kind hier in diesem Haus zur Welt bringen muß. Damit eines
Tages diese Fensterscheiben stark genug sein werden, geworfene Steine einfach
zurückprallen zu lassen.«
    Â»So soll es sein!« bekräftigte Bestar.
    Â»Dann brechen wir auf. Heute noch.«
    Â»Heute?« Naenn sah Eljazokad beinahe flehentlich an. »Aber … in dem
Brief war doch die Rede von … Vorforschungen. Ihr könnt euch doch nicht einfach
so hineinstürzen in … in …«
    Eljazokad ließ sich nicht von seinem Entschluß abbringen. »Hier in
Warchaim können wir nichts erfahren über etwas, das sich gerade
jetzt im Thostwald abspielt. Wir könnten in der Encyclica unter ›Kaninchen‹ nachschlagen, aber das wird uns auch nicht weiterhelfen,
zumal wir ja mittlerweile herausgefunden haben, daß in der Encyclica ziemlich viel Unsinn steht. Nein. Je eher wir aufbrechen, desto eher
werden wir wieder zurück sein. Und ich möchte zurück sein, bevor deine
Schwangerschaft in die entscheidende Woche geht.«
    Â»Außerdem haben wir hier sowieso nichts mehr zu tun«, unterstützte
Bestar den Lichtmagier.
    Â»Richtig.« Eljazokad versetzte Bestar einen freundschaftlichen Knuff
gegen die Schulter. »Die Dreimagier haben mir unmißverständlich zu verstehen
gegeben, daß sie auf meine fortgesetzte Fragerei keinen Wert legen. Der
Landspurenführer Vetz Brendo wird erst mal eine Weile lang mit seinen
Nachforschungen beschäftigt sein. Die von-Heyden-Angelegenheit bedeutet
höchstens Scherereien für uns, da sollten wir uns lieber raushalten. DMDNGW will uns erst
vorm Nebelmond ausmerzen. Gut, das könnte auch jetzt schon sein, aber dann wäre
›vor dem Blättermond‹ wohl eine treffendere Aussage gewesen. Wenn jemand
schriftlich prahlt, dann wird er es auch ernst mit dem Wortlaut meinen. Ich
denke, ihr beide seid hier sicher bis etwa Mitte des Blättermondes.«
    Â»Bis zu meiner Niederkunft also«, sagte Naenn tonlos.
    Â»Gut möglich.« Eljazokad schauderte leicht. Das
Mädchen Darf Nicht Geboren Werden , fuhr es ihm durch den Geist. Er wußte
selbst nicht, woher diese Idee stammte. »Hast du

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