Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
Vom Netzwerk:
es ja getan«, entgegnete sie mit einem Zwinkern. »Los, lass uns Pennie holen.«
    Sie schulterten ihre Rucksäcke, und Avi griff nach der anderen Waffe. Aber sie waren erst wenige Meter weit gekommen, als sie im Sternenlicht zwei andere Goblins bemerkten. Wie ihre Kameraden trugen auch sie Kettenhemden und Helme aus Bronze.
    »Wo wollt ihr denn hin, meine Kleinen?«, erkundigte sich der erste Goblin. Seine Stimme kam Avi bekannt vor, und ein Blick in das entstellte Gesicht bestätigte seinen Verdacht. Es war derselbe, dem sie als Kellens Gefangene in der Burg begegnet waren.
    »Narbennase!«, rief er.
    »Das ist nicht mein richtiger Name, Bürschchen«, entgegnete der Goblin. »Den habe ich dir nämlich nie verraten.«
    »Für mich war Narbennase immer gut genug.«
    »Mach ihn nicht wütend«, warnte Hannah.
    »Wenigstens dein Schätzchen ist vernünftig«, höhnte der Goblin. Beim Grinsen zeigte er braune Zähne und eine schmale schwarze Zunge. »Aber wenn Kellen sie in die Finger kriegt, wird sie sowieso nur noch schreien.«
    »Zurück«, sagte Avi und drohte ihm ungeschickt mit der Hellebarde. »Sonst ergeht es euch so wie euren Freunden.«
    Lachend legte der Goblin den Kopf in den Nacken. »Sieht mir nicht danach aus! Anscheinend kannst du das Ding ja kaum gerade halten.«
    Avi schätzte die Entfernung zu der Straße ab, die in die entgegengesetzte Richtung weg vom Platz führte. Vielleicht hatten sie ja eine Chance, wenn sie die Rucksäcke zurückließen. Inzwischen hatte er genug Erfahrung mit Goblins, um zu wissen, dass sie – mit Ausnahme von Kellen – nicht die Schnellsten waren.
    »Hannah«, raunte er, »mach dich bereit zur Flucht.«
    »Zu spät«, erwiderte sie.
    Sie hatte recht, denn am Ende der Straße, auf der Avi hatte entkommen wollen, waren zwei weitere Goblins aufgetaucht. Sie hatten lange, mit gefährlichen Dornen bewehrte Peitschen bei sich. Nun war ihnen in beide Richtungen der Weg abgeschnitten.

Kapitel 14
    D ie vier Goblins umkreisten Avi und Hannah mit gezückten Waffen. Dann begannen sie zu singen. Der Gesang verwandelte sich in Geheule, und schließlich griffen sie an.
    Hannah und Avi standen Rücken an Rücken. Das Kriegsgeschrei der Goblins und das Poltern ihrer Stiefel hallten durch die Nachtluft. Avi war fest entschlossen, vor seiner unvermeidlichen Gefangennahme mindestens einen von ihnen niederzuschlagen.
    Narbennase und seine Freunde kamen immer näher. Aber im nächsten Moment wanderte ihr Blick zu etwas hinter Avis Rücken. »Was zum Teufel …«, stieß Hannah hervor.
    Als Avi sich umdrehte, bemerkte er einen gewaltigen orangefarbenen Fangarm, der aus einem Fenster im ersten Stock bis zur Straße hinunterragte. Er landete schwungvoll auf den Rücken der beiden mit Peitschen bewaffneten Goblins und stieß sie um. Anschließend streckte sich der Fangarm, und als er sich wieder hob, kamen an seiner Unterseite Reihen von Stacheln in Sicht, an denen die vor Schmerzen schreienden Goblins feststeckten. Die Aufgespießten zuckten und wanden sich und versuchten, sich mit den Händen loszureißen. Es tropfte dunkelgrün aufs Straßenpflaster.
    Anfangs umtänzelte Narbennase den seltsamen Fangarm und holte mit seinem Schwert danach aus. Doch bald wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Avi und Hannah zu, warf seine Waffe zwischen beiden Händen hin und her und wirbelte sie durch die Luft, dass sie im Sternenlicht funkelte.
    »Es gibt keinen Ausweg.« Er grinste. »Kein Versteck.«
    Avis Griff um den hölzernen Schaft der Hellebarde wurde fester. Narbennase stürmte auf sie zu.
    Als der Goblin Avi mit dem Schwert die Hellebarde aus der Hand schlagen wollte, hielt er dem Angriff stand. Im nächsten Moment versetzte Hannah Narbennase einen kräftigen Tritt zwischen die Beine, worauf sein Grinsen jäh verflog. Keuchend sank er in die Knie und hielt sich den Schritt, während sein Schwert mit einem lauten metallischen Klappern aufs Kopfsteinpflaster fiel. Hannah drehte ihre Hellebarde um und ließ den Schaft mit voller Wucht auf den behelmten Kopf des Goblin niedersausen, so dass er mit verdrehten Augen und bäuchlings auf der Straße landete.
    »Guter Trick«, meinte Avi.
    »Er hat O-Beine«, antwortete Hannah. »Da ist das Zielen kein Problem.« Ihre Stimme war zwar ruhig, aber ihre Hände zitterten.
    Inzwischen klammerte sich Narbennases Begleiter an das Ende des Fangarms und stieß sein Schwert hinein, bis eine orangefarbene Flüssigkeit herausspritzte. Die beiden Goblins an der Unterseite

Weitere Kostenlose Bücher